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20.04.2017 00:00
Trump:
zwei Schritte vorwärts, einen
Schritt zurück
Während die internationale Presse die große Umkehr von Donald Trump beschreibt,
zeigt Thierry Meyssan, dass dem nicht so ist: Weit davon entfernt, auf sein
Ideal des Friedens verzichtet zu haben, brüllt und bombt der Präsident der
Vereinigten Staaten, aber achtet zugleich darauf, nichts irreversibles zu
begehen. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire
Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 13. April 2017

Quelle: voltairenet.org (verlinkt) -
Rex-Tillerson und Sergej-Lawrow -
Die radikale Umkehr der Rhetorik von Präsident Trump in seiner ganzen
Außenpolitik geschah anlässlich der Bombardierung des syrischen Flugplatzes
Schayrat und der von einem afghanischen Berg.
Die Welt zitterte vor dieser Kraftentfaltung: 59 Tomahawk-Raketen in Syrien und
eine Mega-Bombe GBU-43/B in Afghanistan. Und doch war die Schayrat-Basis schon
am nächsten Tag wieder in Betrieb, während "die Mutter aller Bomben" sicherlich
den Zusammenbruch von drei natürlichen Tunnelausgängen verursacht hat, aber
nicht den der Kilometer langen unterirdischen Gänge, die im Laufe der Zeit durch
fließendes Wasser in dem Berg ausgehöhlt wurden. Kurzum: viel Lärm um nichts.
Diese beiden Operationen sollten offenbar den tiefen Staat der USA überzeugen,
dass das Weiße Haus wieder die imperiale Politik unterstützt. Sie hatten auch
den gewünschten Effekt auf Deutschland und Frankreich. Bundeskanzlerin Angela
Merkel und Präsident François Hollande haben ihrem Lehensherrn Beifall gezollt
und aufgerufen, mit Syrien Schluss zu machen. Die Überraschung aber kam von
woanders.
Das Vereinigte Königreich begnügte sich nicht der Bewegung einfach zu folgen.
Sein Außenminister, Boris Johnson, hat gegen Russland, das laut ihm ein Komplize
der syrischen "Verbrechen" ist und das so oder so für den afghanischen
Widerstand und viele andere Dinge verantwortlich ist, Sanktionen vorgeschlagen.
Beim G7-Treffen der Außenminister kündete Johnson die Stornierung seiner Reise
nach Moskau an und lud alle seine Kollegen ein, ihre politischen und
wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland abzubrechen. Letztere, obwohl sie die
britische Initiative guthießen, haben sich jedoch vorsichtig zurückgehalten. Rex
Tillerson, der US-Außenminister, hat seinerseits diesen verrückten Vorschlag
klar abgelehnt und seine Reise nach Moskau aufrechterhalten. Mit Dreistigkeit
erklärte dann Johnson, dass die Europäer Tillerson beauftragt hätten, um die
Russen zur Vernunft zu bringen.
Obwohl das internationale Protokoll den Empfang eines Ministers durch seinen
Amtskollegen vorsieht und nicht durch das Staatsoberhaupt des Gastlandes,
stellte die atlantische Presse den Empfang von Tillerson durch Lawrow als eine
Abkühlung der US-russischen Beziehungen dar. Bevor er noch seinen Gastgeber
begrüßen konnte, ging eine Journalistin von Washington auf Sergej Lawrow los.
Der russische Minister forderte sie zur mehr Höflichkeit auf, weigerte sich ihr
zu antworten und kürzte die Präsentationen ab.
Die Unterhaltung hinter geschlossenen Türen dauerte mehr als 4 Stunden, was
lange scheint für Leute, die sich nichts zu sagen hätten. Am Ende baten die
beiden Männer Präsident Putin um eine Audienz, welcher sie dann für zwei
zusätzliche Stunden empfing.
Am Ende dieser Sitzungen gaben die Minister eine Pressekonferenz. Sie erklärten
ohne zu lachen, nur von ihren Meinungsverschiedenheiten Kenntnis genommen zu
haben. Sergej Lawrow warnte die Reporter vor der Gefahr, die dieser Bruch für
die Welt bedeuten könnte.
Am nächsten Tag sagte jedoch der gleiche Lawrow im Gespräch mit der russischen
Presse, eine Vereinbarung mit seinem Gast getroffen zu haben. Washington hätte
sich verpflichtet, die syrische arabische Armee nicht mehr anzugreifen und die
militärische Koordinierung zwischen dem Pentagon und der russischen Armee wäre
für den Flugverkehr in dem syrischen Himmel restauriert worden.
Anscheinend posaunt die Trump-Verwaltung ihre Macht hinaus und bombardiert
mächtig, aber in Wirklichkeit achtet sie darauf, nichts Irreparables zu
unternehmen. Die besten und die schlechtesten Dinge sind daher möglich.
Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst
Frohlich | Quelle:
Al-Watan (Syrien)
Thierry Meyssan: Französischer Intellektueller, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk : L’Effroyable imposture :
Tome 2, Manipulations et désinformations (hg. JP Bertand, 2007).
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND)
Link zum Originaltext bei ' voltairenet.org ' ..hier
Passend zum Thema:
16.04.2017 22:00
April 2017:
die Welt schlägt wieder in den Krieg um
Tagebuch des Wandels der Weltordnung #14 - Das Weiße Haus hat sich
schließlich auf die Koalition der Neokonservativen des Vereinigten Königreichs
und von verschiedenen multinationalen Konzernen ausgerichtet. Die Vereinigten
Staaten nehmen wieder die imperialistische Politik auf, die sie im Jahre 1991
beschlossen haben und reaktivieren die NATO. Der Bruch mit Russland und China
ist am 12. April 2017 geschehen. Die Welt ist wieder am Rande eines Atomkrieges. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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12.04.2017 01:40
Und wie wäre es,
wenn Trump sich nicht geändert hätte?
Kanzlerbeamte und die Presse versichern, dass Präsident Trump seine Politik
geändert hat und seine Wähler durch die Annahme des Rücktritts von General
Flynn, und dann durch die Bombardierung von Schayrat verraten hat. Thierry
Meyssan bemerkt unterdessen Ungereimtheiten, die auf das Gegenteil hindeuten:
die US-militärische Aggression gegen Syrien könnte in Wirklichkeit gegen die
Alliierten von Washington gerichtet sein. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
..weiterlesen
10.04.2017 03:00
Auf Kriegsfuß mit dem Völkerrecht - die Verbrecher von ARD und ZDF
Gestern früh um 3 Uhr haben die USA unter dem Vorwand unbewiesener,
widersprüchlicher, dem gesunden Menschenverstand widersprechender und aus dem
Umfeld islamistischer Terrorgruppen erhobener Anschuldigungen in einem Akt der
Lynchjustiz mit Syrien ein weiteres souveränes Land bombardiert. Es ist
vollkommen unstrittig, dass es sich bei dieser militärischen Aggression um ein
völkerrechtswidriges Vorgehen handelt. Tatsächlich gehen sogar US-Rechtsexperten
davon aus, dass wir es darüber hinaus mit einem
Verstoß gegen geltendes US-Recht zu tun haben.. [Quelle:
Propagandaschau 08.04.2017] JWD
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19.03.2017 01:30
Trump: Die Klarstellung
Zwei Monate nach seinem Einzug ins Weiße Haus sollte der
Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, seine Einstellung hinsichtlich
der von seinen Vorgängern geplanten Umgestaltung des erweiterten Mittleren
Ostens, klarstellen. Wenn er wirklich dem Djihadismus ein Ende setzen will,
sollte er die Widerstandsfähigkeit Syriens würdigen und in einem Zug die
Positionen von Großbritannien, Saudi-Arabien und die Türkei neu ausrichten. [Quelle: voltairenet.org] JWD
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Donald Trump, USA, Trump-Verwaltung, Demokratie, Nato, Assad, Syrien,
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