|
<< zurück | Home |
JWD-Nachrichten |
Teilen
|
Home
|<zurück |
JWD-Nachrichten | BitChute
|
Teilen
|
22.07.2017 00:00 | Teilen

Lügen die Medien?
Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung. -
Ein neues Buch aus dem Rubikon-Umfeld geht der Frage nach: Lügen die Medien? Zu
Wort kommen die Journalisten Walter van Rossum, David Goeßmann, Ulrich Teusch,
Volker Bräutigam, Ulrich Tilgner, Stephan Hebel, Werner Rügemer und Eckart Spoo.
Die Wissenschaftler Noam Chomsky, Daniele Ganser, Rainer Mausfeld, Uwe Krüger,
Jörg Becker, Michael Walter, Erich Schmidt-Eenboom, Klaus-Jürgen Bruder und Kurt
Gritsch. Sowie mit Maren Müller, Hektor Haarkötter, Sabine Schiffer, Gert
Hautsch, Rainer Butenschön, Markus Fiedler und Daniela Dahn wichtige Stimmen aus
der Zivilgesellschaft. [Quelle:
rubikon.news] JWD
Von Jens Wernicke | RubIKon |
21. Juli 2017

Quelle: rubikon.news | Bildlizenz CC0
Die Mehrheit der Bürger vertraut den Medien nicht
mehr. Der Begriff der
Lügenpresse geistert durchs Land. Viele haben erkannt: Eine von
Konzerninteressen, Hochglanzwerbung und politischer Agitation à la „Deutschland
geht es so gut wie nie zuvor“ (Angela Merkel) geprägte „Berichterstattung“ hat
mit ihrer sozialen Realität nichts mehr gemein. Eine „Kernschmelze des
Vertrauens“ (Edelman Trust Barometer 2017) findet statt.
SPD-Urgestein und Herausgeber der NachDenkSeiten Albrecht Müller kritisiert die
Medien daher als „Kampfpresse“. Nach seinen Worten sind die Medien zu
Sprachrohren der Mächtigen verkommen und stehen Gewehr bei Fuß, wenn es etwa um
die Legitimation von Sozialabbau geht.
Andere Medienkritiker werfen den Medien sogar Propaganda vor und verweisen auf
eine Berichterstattung, die kein Problem damit hat, entgegen journalistischer
Standards mit Lügen den Weg in eine Politik zu ebnen, für die Kriege und das
Anstacheln von Feindseligkeiten selbstverständlich geworden sind.
Fest steht: Die Einseitigkeit und Parteilichkeit vieler Medien ist kaum mehr zu
ertragen. Wenn selbst führende Politiker inzwischen eine „erstaunliche
Homogenität“ (Frank-Walter Steinmeier) und mangelnde Meinungsvielfalt der Presse
beklagen, wird deutlich: Wir befinden uns in einer tiefgreifenden Krise, die
nicht länger hinzunehmen ist.
Doch warum? Was sind die Probleme und Ursachen? Und ist ein ehrlicher und
ausgewogener Journalismus überhaupt noch denk- und vorstellbar?
Der Medienmainstream beantwortet diese Fragen üblicherweise mit Aussagen wie
„Wir sind nicht gesteuert, Fehler passieren jedem einmal.“ oder verortet die
Krisenursachen mit der Behauptung „Das ist doch alles Verschwörungstheorie!“,
beim Publikum selbst.
Eine umfassende und vielstimmige Medienkritik tut daher not. Eine Kritik, die
den Bürgern die „intellektuellen Waffen“ (Pierre Bourdieu) an die Hand gibt,
derlei Ausflüchte und Entmündigungsversuche als das zu erkennen, was sie sind:
Versuche psychischer Manipulation. Eine Medienkritik also, die für die Bürger
Partei ergreift und sich bewusst ist, dass „die Propaganda für die Demokratie
(dasselbe ist) wie der Knüppel für einen totalitären Staat“ (Noam Chomsky).
Jens Wernicke hat mit zahlreichen Medienexperten über die verschiedenen Facetten
der Krise gesprochen und sucht nach Lösungen und Auswegen. Das Resultat ist ein
unverzichtbares Kompendium der Medienkritik.

Quelle: rubikon.news
Das Buch - 357 Seiten, ISBN 9783864891885, 18 Euro - erscheint am 1. September
2017, ist aber bereits beim Westend-Verlag vorbestellbar.
Möchen Sie das Buch rezensieren? Der Westend-Verlag sendet Ihnen gern ein
Rezensionsexemplar. Wenden Sie sich hierzu bitte an Rüdiger Grünhagen (gruenhagen@westendverlag.de).
|
Der Inhalt:
Vorwort
Einleitung
Kapitel 1: Die Macher - Walter van Rossum: Ja, lügen die Medien denn nun oder nicht?
- David Goeßmann: Wenn Regierungen lügen und Medien mitmachen
- Ulrich Teusch: Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten
- Volker Bräutigam: Öffentlich-rechtlicher Gesinnungsjournalismus
- Ulrich Tilgner: Viele Wahrheiten sind zu unangenehm
- Stephan Hebel: Politische Propaganda und wie wir sie durchschauen
- Werner Rügemer: "Wir dürfen uns den Begriff »Lügenpresse« nicht von den Rechten aus der Hand
schlagen lassen"
- Eckart Spoo: Keine Demokratie ohne Demokratisierung der Medien!
Kapitel 2: Die Denker
- Noam Chomsky: Der Mythos der freien Presse
- Uwe Krüger: Warum den Medien nicht zu
trauen ist
- Rainer Mausfeld: Massenmediale Ideologieproduktion
- Forschungsgruppe
zu Propaganda in Schweizer Medien: Wie globale Nachrichtenagenturen und
westliche Medien Propaganda verbreiten
- Jörg Becker: Wie die Public
Relations-Industrie mitregiert
- Michael Walter: Die symbolische Dekonstruktion
des Sozialstaates als elitäres PR-Projekt
- Erich Schmidt-Eenboom: Wie der BND die
deutschen Medien steuerte
- Klaus-Jürgen Bruder: Krieg um die Köpfe
- Kurt Gritsch:
Es begann mit einer Lüge
- Daniele Ganser: Vorsicht, Verschwörungstheorie!
Kapitel 3: Die Zivilgesellschaft
- Maren Müller: Die alltägliche Manipulation
- Hektor Haarkötter: Die regulär
vernachlässigten Themen
- Sabine Schiffer: Mit Fakten lügen
- Gert Hautsch: Die
Freiheit, die sie meinen
- Rainer Butenschön: Von innerer Pressefreiheit kann
keine Rede sein
- Markus Fiedler: Eine Zensur findet statt
- Daniela Dahn: Zur
Pressefreiheit gehört auch die Freiheit zur Kritik an der Presse
Resümee
Nachwort
Stimmen aus dem Buch:
„Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und
Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer
Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die
gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem
Land. Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben.
Sie beeinflussen unsere Meinungen, unseren Geschmack, unsere Gedanken. (…) Ob es
uns gefällt oder nicht, Tatsache ist, dass wir in fast allen Aspekten des
täglichen Lebens, ob in Wirtschaft oder Politik, unserem Sozialverhalten oder
unseren ethischen Einstellungen, von einer (…) relativ kleinen Gruppe Menschen
abhängig sind, die die mentalen Abläufe und gesellschaftlichen Dynamiken von
Massen verstehen. Sie steuern die öffentliche Meinung, stärken alte
gesellschaftliche Kräfte und bedenken neue Wege, um die Welt zusammenzuhalten
und zu führen.“
Edward Bernays
„Indoktrination ist keineswegs inkompatibel mit der Demokratie. Vielmehr (…)
ihre Essenz. (…) Ohne Knüppel, ohne Kontrolle durch Gewalt (…) muss man das
Denken kontrollieren. Dazu greift man zu dem, was in ehrlicheren Zeiten
Propaganda genannt wurde.“
Noam Chomsky
„Jeder mächtige Staat verlässt sich auf Spezialisten, deren Aufgabe es ist, zu
zeigen, dass das, was die Starken tun, nobel und gerecht ist, und dass es die
Schuld der Schwachen ist, wenn diese leiden. Im Westen nennt man diese
Spezialisten ‚Intellektuelle‘, und sie, mit kaum nennenswerten Ausnahmen,
erfüllen ihre Aufgabe mit großer Fertigkeit und Selbstgerechtigkeit, egal wie
lachhaft ihre Behauptungen sind, in dieser Praxis, die sich bis zu den
Ursprüngen aufgezeichneter Geschichte zurückverfolgen lässt.“
Noam Chomsky
„Die Massenmedien im eigentlichen Sinn haben im Wesentlichen die Funktion, die
Leute von Wichtigerem fernzuhalten. Sollen die Leute sich mit etwas anderem
beschäftigen, Hauptsache, sie stören uns nicht – wobei ‚wir‘ die Leute sind, die
das Heft in der Hand halten. Wenn sie sich zum Beispiel für den Profisport
interessieren, ist das ganz in Ordnung. Wenn jedermann Sport oder Sexskandale
oder die Prominenten und ihre Probleme unglaublich wichtig findet, ist das okay.
Es ist egal, wofür die Leute sich interessieren, solange es nichts Wichtiges
ist. Die wichtigen Angelegenheiten bleiben den großen Tieren vorbehalten: ‚Wir‘
kümmern uns darum.“
Noam Chomsky
„Wir stecken heute mitten im Informationskrieg. Immer mehr Menschen erkennen das
und wachen sozusagen auf. Diese wachen Menschen lehnen Kriegspropaganda ab und
versuchen, sich ein eigenes Bild von der Welt und den politischen Ereignissen zu
machen, zum Beispiel indem sie verschiedene alternative Medien konsumieren. Es
ist heute wichtig zu verstehen, dass die Massenmedien in diesem laufenden
Informationskrieg benutzt werden, um die Menschen zu lenken und zu steuern.“
Daniele Ganser
„Die gegenwärtigen Formen repräsentativer Demokratien sind Elitedemokratien,
also de facto Wahloligarchien. Seit ihren historischen Anfängen wurde die Idee
einer ‚repräsentativen Demokratie‘ mit der Absicht entwickelt, das als
irrational, infantil und launenhaft angesehene ‚dumme Volk‘ von politischer
Macht und Einfluss fernzuhalten. Die Etablierung einer repräsentativen
Demokratie war also explizit dazu gedacht, eine wirkliche Demokratie im Sinne
der Ermögli¬chung einer angemessenen Teilhabe, also Partizipation, der Bürger am
Gemeinwesen und einer Volkssouveränität zu verhindern. Worum sollten Machteliten
auch ein Interesse an wirklicher Demokratie haben, wo eine solche doch ihren
Status gefährdete?“
Rainer Mausfeld
„Die deskriptiven Aspekte der tatsächlichen Funktionsweise der Medien innerhalb
der Herrschafts- und Machtbeziehungen in kapitalistischen westlichen Demokratien
sind seit mehr als hundert Jahren vielfältig untersucht worden, und es gibt zu
diesem Thema reiches empirisches Material. Es belegt in geradezu überwältigender
Weise, dass die Medien vorrangig dazu dienen, den gesellschaftlichen und
ökonomischen Status derer zu stabilisieren, in deren Besitz sie sind oder von
denen sie ökonomisch abhängig sind. Das impliziert insbesondere, dass sie die
politische Weltsicht der jeweils herrschenden ökonomischen und politischen
Eliten vermitteln, sodass natürlich auch die Auswahl und Interpretation von
Fakten hierdurch bestimmt ist.“
Rainer Mausfeld
„Gegenwärtig haben die Leitmedien in ihrer Bereitschaft und Willfährigkeit, das
Weltbild transatlantischer neoliberaler Eliten zu vermitteln, ganz
offensichtlich jedes Maß verloren. Das hat zur Folge, dass die Medien Fakten,
die nicht in dieses Weltbild passen, immer hemmungsloser verschweigen oder
verzerren. So erschaffen sie medial eine gesellschaftliche und soziale Realität,
in der die wichtigsten Fragen gar nicht erst vorkommen und die tatsächlichen
Konflikte vernebelt und verschleiert werden.“
Rainer Mausfeld
„Es gibt einen wichtigen Punkt der Pressefreiheit, der in Deutschland fast nie
zur Sprache kommt. Und zwar die innere Pressefreiheit in den Redaktionen. Die
ist nämlich keineswegs überall gegeben. Ich hab das ja nun am eigenen Leib über
viele Jahre beim Spiegel mitgemacht, aber ich weiß es auch aus anderen
Redaktionen. Es ist nicht so, dass, wenn der Redakteur oder der Reporter, der
eine Sache recherchiert hat und etwas für richtig oder für falsch erkannt hat,
dass das dann automatisch auch so im Blatt erscheint. Sondern es kommt immer
noch sehr häufig vor, dass Kollegen, die hervorragende Arbeit gemacht haben und
die hervorragend schreiben und recherchieren, nicht das schreiben dürfen und
können, was eigentlich der Wahrheit entspricht. Sondern es wird zurechtgebogen,
kleingemacht, zurechtgekürzt, wenn es den jeweiligen Gesinnungen, Absichten und
Interessen ihrer Vorgesetzten nicht entspricht.“
Harald Schumann
„Es gibt häufig politische und wirtschaftliche Interessen von Chefredakteuren
und Verlegern. Und die werden von oben nach unten durchgestellt und viele
Kollegen werden gezwungen, sich dem zu beugen. (…) Ich durfte (beim Spiegel) zu
allen Themen der politischen Ökonomie de facto nicht schreiben. (…) Zu kritisch,
zu links, nicht angepasst genug. Das wurde nicht begründet, sondern, wenn ich
die Themen vorschlug, bekam ich die Aufträge nicht, da konnte ich gar nicht erst
anfangen. (…) Das muss man wirklich sagen: Das ist in der deutschen Presse gang
und gäbe, dass Chefredakteure oder Ressortleiter ihren Untergebenen sagen, was
sie zu denken haben, dass Vorgaben gemacht werden, was sie recherchieren dürfen
und was nicht, und dass viele junge Kollegen daran gehindert werden, überhaupt
kritische Journalisten zu werden, weil ihre Vorgesetzten das gar nicht wollen.“
Harald Schumann
„Was die institutionelle Implementierung auf Grundlage der Agenda 2010 anging,
kann man das sicherlich sagen, ja. Allerdings denke ich, dass nicht unerhebliche
Teile der Bevölkerung, insbesondere im Milieu der klassischen Arbeiterschaft,
den propagierten Reformvisionen gegenüber skeptisch oder ablehnend blieben. Der
Erfolg des Reformmarketings bestand hier eher darin, durch die symbolische
Destruktion des traditionellen Sozialstaatsmodells dessen Befürwortern die
Gegenwehr massiv erschwert zu haben. (…) Es ging nicht nur darum, Akzeptanz für
Reformen hervorzurufen, sondern im ganz konkreten Sinne darum, neue Sichtweisen
auf das Soziale zu schaffen und die Bürger durch die Kraft der bildgewaltigen
‚erzieherischen‘ Botschaften der PR-Kampagnen in ökonomisch aktive und
eigenverantwortliche Subjekte zu verwandeln.“
Michael Walter
„Ohne Zweifel kommt im Reformdiskurs, über den wir hier sprechen, eine
überhebliche, ja arrogante Haltung der Eliten gegenüber den vermeintlich
‚einfachen Leuten‘, insbesondere der klassischen Arbeiterschaft, zum Ausdruck.
Die gesamte Debatte ist von einem deutlichen ‚Klassismus‘ durchzogen. Das
bereits angesprochene Aktivierungsdogma, das Ende der 1990er Jahre zum Leitbild
der Reformer wurde, beruht ja auf einem grundsätzlich negativen Menschenbild,
das in aller Deutlichkeit bereits in Roman Herzogs berühmter ‚Ruck-Rede‘
artikuliert wurde, die zu einem programmatischen Bezugspunkt für die
Reformdebatte und auch die Reforminitiativen geworden ist: Der Mensch ist von
sich aus ein träges Wesen, dessen Antriebskräfte durch den, wie Herzog es
formuliert, ‚überbordenden Sozialstaat‘ über die Jahre erlahmt sind. Daher
bedarf es einer entschiedenen Aktivierung von außen – wie eben beispielsweise
durch die sogenannten Hartz-Gesetze –, um diese eingeübte Trägheit in ökonomisch
produktive Eigeninitiative zu verwandeln.“
Michael Walter
„Die Frage ist, ob wir tatsächlich dieser Form der sofort erkennbaren, direkten
Staatszensur ausgesetzt sind. Ich denke nicht. (…) Nach den Recherchen rund um
die Wikipedia bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir jedoch eine weiche,
nicht direkt fühlbare Staatszensur in Deutschland haben. Offensichtlich wird
diese beispielsweise dadurch, dass eine überwiegend mit Steuergeldern
finanzierte Stiftung wie die Amadeu Antonio Stiftung den Auftrag des
Gesetzgebers bekommt, digitale soziale Medien, in diesem Falle Facebook, auf ‚Hate
Speech‘, also Hassreden beziehungsweise volksverhetzende Reden, hin zu
untersuchen und diese dann zu zensieren.“
Markus Fiedler
„Jeder Journalist, Autor und Redakteur hat doch auch eine Familie zu ernähren.
Und jeder weiß: Wenn er zu viel nachforscht in Themenbereichen, die unbequem für
die herrschenden Eliten sind, dann ist er seinen Job los. Will man das? Nein!
Also macht man weiter mit Themen, die nicht so problematisch sind. Oder man
grölt mit der Masse. Aber nur so lange, bis ein Leitmedium eine andere Richtung
vorgibt, dann grölt man halt anders. Die Bevölkerung wird so allerdings nicht
informiert. Das Resultat ist eher Desinformation, denn Entscheidendes fehlt und
soll das ja auch.“
Markus Fiedler
„Der Tendenzschutzparagraph schränkt in den Medienunternehmen die sowieso völlig
unzureichende Mitbestimmung von Betriebsräten und Gewerkschaften noch weiter
ein. Kein Angestellter ist so leicht auf die Straße zu setzen wie ein Redakteur.
Das macht ihn nicht gerade wehrhaft, wenn es darum geht, wie es im
unverbindlichen Ehrenkodex des Deutschen Presserats heißt, seine ‚publizistische
Aufgabe fair, nach bestem Wissen und Gewissen, unbeeinflusst von persönlichen
Interessen und sachfremden Beweggründen‘ wahrzunehmen.“
Rainer Butenschön
„Um es kurz zu machen: Innere Pressefreiheit gibt es nicht. Macht und Ohnmacht
sind im Medienbetrieb auf verschiedene Rollen verteilt. Das gilt es im Interesse
der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft nicht länger zu ignorieren.“
Rainer Butenschön
„Wir sollten sagen, was ist, wir sollten mit Kritik an den derzeitigen Zuständen
nicht sparen. Wir sollten darauf drängen, in den Massenmedien endlich mehr
Demokratie zu wagen. Wir sollten dazu entsprechende Initiativen entwickeln und
versuchen, diese organisiert etwa über Gewerkschaften und Volksentscheide
durchzusetzen. Wir sollten uns dabei bewusst sein, dass wir gegen mächtige
Gegner antreten und dass wir die heiligste ihrer heiligen Kühe infrage stellen:
Ihr uneingeschränktes Verfügungsrecht über ihr privates Eigentum und also die
Produktionsmittel.“
Rainer Butenschön
„Die Initiative Nachrichtenaufklärung möchte darauf aufmerksam machen, dass
viele Themen medial unter den Tisch fallen, die gesellschaftlich relevant sind
und eine Mehrheit der Bevölkerung eigentlich angehen würden. Mit den ‚Top Ten
der vergessenen Nachrichten‘ beleuchten wir jedes Jahr zehn dieser
vernachlässigten und ignorierten Themen etwas näher und versuchen, sie in den
Medien doch noch auf die Agenda zu heben.“
Hektor Haarkötter
„Wollte man etwas differenzieren, würde man sagen, dass es persönliche und
institutionelle Gründe für die Vernachlässigung von Themen in den Medien gibt.
Zu den persönlichen Gründen zählt beispielsweise die Komplexität mancher Stoffe,
beispielsweise bei wissenschaftlichen Themen. Arbeitsverdichtung und Zeitdruck
führen auch dazu, dass nicht nachhaltig recherchiert und berichtet werden kann,
das heißt, Themen und Geschichten werden nur ereignisorientiert beleuchtet, aber
nicht weiterverfolgt. Zu den institutionellen Gründen für Themenvernachlässigung
zählt der politische Tendenzschutz von Medienhäusern, also dass bestimmte
Geschichten nicht erzählt werden, weil sie politisch oder ideologisch nicht ins
Bild einer Redaktion oder eines Verlegers passen. In der Medien- und
Kommunikationswissenschaft sprechen wir hier vom ‚News Bias‘, also der
expliziten oder impliziten Unausgewogenheit journalistischer Darstellung.“
Hektor Haarkötter
„Diese fehlende Distanz führt dazu, dass ein verengtes Spektrum an Perspektiven
und Meinungen entsteht. Auffassungen, die im Politikbetrieb oder im Mainstream
der Wirtschaftswissenschaft marginalisiert sind, kommen auch in der
Berichterstattung viel zu selten zum Tragen – als wäre es nicht Aufgabe des
Journalismus, gerade auch diesen Auffassungen in Abgrenzung zu den
vorherrschenden Interessen Raum in der öffentlichen Debatte zu verschaffen. So
versagen die Medien viel zu oft an der Aufgabe, eines der Lebenselixiere der
Demokratie zu fördern: das Denken in Alternativen.“
Stephan Hebel
„Der leitende Mitarbeiter der Organisation Gehlen und später des BND Kurt Weiß
hatte die Parole ausgegeben, dass die schlechte nachrichtendienstliche
Erfolgsbilanz durch gute Pressearbeit wettzumachen sei. Methodisch ging der
Dienst dabei nach einem ‚Do ut des‘-Prinzip vor: Den stets informationshungrigen
Medienvertretern wurden Geheimdiensterkenntnisse zugespielt, für die sie sich
mit einer wohlwollenden Berichterstattung bedankten.“
Erich Schmidt-Eenboom
„Für die Geschichte bis zum Ende des Kalten Kriegs galt, dass nahezu alle
Leitmedien mehr oder weniger stark von Vertrauensjournalisten des BND durchsetzt
waren. Auch bei meinen gegenwärtigen Arbeiten stoße ich immer wieder auf neue
Fälle von Symbiosen des Dienstes mit Journalisten in der Altbundesrepublik. Auf
der anderen Seite stand häufig das Bemühen der Dienste, missliebige Journalisten
zu diffamieren, auszuspähen und zu observieren. Ich habe es am eigenen Leibe
erfahren und damit die Initialzündung für einen Untersuchungsausschuss des
Deutschen Bundestags geliefert. In dessen Vorfeld hat es der BND 2005 noch
einmal unternommen, meinen Kollegen Andreas Förster über einen Agenten aus
Leipzig auszuforschen, nachdem ich mit Förster ans Tageslicht gebracht hatte,
dass der BND mich von 1994 bis 1996 bespitzelt hatte. Die einhellige
Verurteilung der rechtswidrigen Maßnahmen des BND gegen Journalisten über alle
Bundestagsparteien hinweg in den Abschlussberichten hat dann dafür gesorgt, dass
der Dienst seither – zumindest soweit man weiß – auf eine systematische
Ausspähung von Medienvertretern verzichtet.“
Erich Schmidt-Eenboom
„Zur NS-Publizistik gehörten nämlich auch mehrere Medien des Außenministeriums
und das von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels herausgegebene Edel-Magazin
Das Reich. Und mit viel größeren Auflagen für das breite Publikum zudem die fünf
von Goebbels lizensierten ‚Reichszeitungen‘, die sich schon vor 1933 für Hitler
eingesetzt hatten: die damaligen bürgerlichen Qualitätsmedien Frankfurter
Zeitung, Berliner Börsen-Zeitung, Kölnische Zeitung, Deutsche Allgemeine Zeitung
und Neues Wiener Tageblatt. Sie wurden von den Nazis gefördert, um auf Dauer
auch die ‚normalen‘ Bürger auf Linie zu halten. Diese Medien repräsentierten
NS-Deutschland dann auch in den von der Wehrmacht besetzten Staaten; sie wurden
dort mit Genehmigung von Goebbels und des Oberkommandos der Wehrmacht verkauft
und erhöhten ihre Auflage damit noch weiter. Aus diesen Medien wurden die
meisten der führenden Journalisten der nach 1945 lizenzierten Medien
rekrutiert.“
Werner Rügemer
„In der Tat sind viele PR-Agenturen inzwischen übermächtig geworden und lenken
als ein gewichtiger Akteur die Geschicke der Welt aus dem Hintergrund mit.
Konkret beherrschen vier gigantische PR-Verbundsysteme die gesamte Welt von
Werbung, Public Relations, Medien und Consulting. Im Grunde kann jeder sie für
jeden denkbaren Zweck anheuern: einen Präsidenten stürzen, die blutige
Niederschlagung eines Aufstandes aus den Medien heraushalten, einen von langer
Hand beabsichtigten und geplanten Krieg endlich lostreten, indem man ihn auf
manipulativste Art und Weise der Bevölkerung ‚schmackhaft‘ macht, und so
weiter.“
Jörg Becker
„Die PR-Industrie missbraucht die Massenmedien bereits seit Jahrzehnten für ihre
sehr spezifischen Eigeninteressen. Nach empirischen Studien von Barbara Baerns
und René Grossenbacher kann als gesichert gelten, dass PR-Firmen, Pressestellen
von Unternehmen und Lobbygruppen die Medienberichterstattung weitgehend
bestimmen. Nahezu zwei Drittel aller in den Medien verbreiteten Meldungen sind
nicht selbständig recherchiert, sondern stammen aus Pressestellen von privaten
und öffentlichen Institutionen oder PR-Agenturen und werden den Redaktionen von
sogenannten Medienservices als fertige Artikel ‚häppchengerecht‘ feilgeboten. 80
Prozent aller Nachrichten in den Medien stützen sich auf lediglich eine einzige
Quelle, die sich bei weiteren Recherchen dann als eben jene Pressestelle
entpuppt, die die Meldung in Umlauf gebracht hat.“
Jörg Becker
„Es ist nicht einfach, die vorgefertigten Textbausteine in Pressemitteilungen
und aus Briefings nicht einfach nachzubeten. Das Wording ist darin meist schon
vorgegeben, und das ist ganz entscheidend für die Wahrnehmung eines
Sachverhalts. So können Sie einen Attentäter etwa als ‚Terroristen‘,
‚Fanatiker‘, ‚Spinner‘, ‚Rebellen‘ oder ‚Freiheitskämpfer‘ bezeichnen und werfen
damit jedes Mal ein gänzlich anderes Licht auf ein und dieselbe Tat, auf ein und
denselben Sachverhalt. So wird in der Syrien-Berichterstattung beispielsweise zu
oft kritiklos die Bezeichnung ‚Rebell‘ übernommen, obwohl nicht ersichtlich ist,
worin sich die Islamisten der Al-Nusra-Front von jenen des sogenannten
Islamischen Staates unterscheiden sollen. Die vorgenommene Unterscheidung dient
dem Interesse von NATO, USA, EU und anderen, das darin besteht, die Gegner
Assads mit dem Begriff ‚Terrorist‘ zu verschonen. Das aber ist nichts anderes
als durch die Anwendung doppelter Standards organisierte, reine Manipulation,
denn in bestimmten anderen Ländern würde man bewaffnete Aufständische auch nicht
als Bürgerrechtsaktivisten verharmlosen.“
Sabine Schiffer
„Objektiv und ‚von außen‘ betrachtet laufen Lücken und Lügen am Ende – also in
ihrer Funktion, ihrer Wirkung – auf das Gleiche hinaus. Verschwiegene
Information, unten gehaltene Information, künstlich hochgespielte Information,
dominante Narrative und so weiter – das alles verzerrt die Wirklichkeit, trägt
letztlich zu einem unwahren Bild bei.“
Ulrich Teusch
„Vielleicht sollten wir tatsächlich vom Vorwurf des Lügens zum Entscheidenden
kommen. Nämlich dazu, dass die Presse für die Macht und die Mächtigen Partei
ergreift und ihrem selbstgestellten Auftrag, als ‚vierte Gewalt‘ die drei
anderen Gewalten zu kontrollieren und damit Demokratie erst zu ermöglichen,
längst nicht mehr gerecht wird.“
Klaus-Jürgen Bruder
„Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von taz bis
Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von
einer Desinformation im großen Stil berichten. Ähnliches fand und findet ja
bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.“
Peter Scholl-Latour
„Massenmedien waren stets Teil des Spiels und also Sprachrohr für den
vorherrschenden Konsens unter den Eliten. In aller Regel wirkten sie dabei als
Brandbeschleuniger. Und wenn leitende Herren der Branche auch heute noch gerne
‚Objektivität‘, ‚Unabhängigkeit‘ und ‚Überparteilichkeit‘ als Ethos der Zunft
proklamieren, dann lügen sie zwar nicht unmittelbar, zeigen aber ein
erschreckendes Maß an Reflexionsunfähigkeit und sprechen der Realität mittelbar
Hohn. Das ist nicht polemisch gemeint, sondern eine Beschreibung des gängigen
Berufsprofils.“
Walter van Rossum
„Jeder Handtaschendieb hat einen Anspruch auf ein detailliertes Protokoll seiner
Untat. Wenn es in den fast schon grotesken Wirren des Syrienkriegs zu einem
Giftgasanschlag kommt, dann haben unsere Qualitätsjournalisten allerdings
keinerlei Mühe damit, binnen Sekunden den Täter zu ermitteln und ein Urteil zu
sprechen. Das ist billigster Erregungsjournalismus, der wahrhaft erschütternde
Ausmaße angenommen hat.“
Walter van Rossum
„Der moderne Mensch hat inzwischen scheinbar gelernt, dass man ‚Ja‘ sagen muss
zu all diesen Zwängen, dass man sich an ihre Spitze setzen muss, um sie ‚mit
Überzeugung‘ ausführen zu können und so selbst weiterzukommen. Im Gegensatz zu
früheren Herrschaftssystemen ist der bürgerliche Mensch inzwischen mit seiner
eigenen Unterdrückung regelrecht identifiziert. Und dass der Journalismus dabei
die letzte Bastion unkontrollierter Freiheit sein soll, nur weil das in
irgendwelchen Gesetzen steht, mutet doch ziemlich phantastisch an.“
Walter van Rossum
„Die NATO hat nicht aus humanitären Gründen oder gar aus Altruismus in den
Kosovo-Konflikt eingegriffen. Letzteres sollte offensichtlich sein, wurde jedoch
von vielen Kriegsbefürwortern ausgeblendet. Doch auch die behaupteten
humanitären Motive waren nicht zutreffend. Mitte April 1999 sagte der
NATO-Oberkommandierende Wesley Clark gegenüber der BBC, man habe die Operationen
nach den Weisungen der politischen Führung ausgeführt, sie seien nicht geplant
gewesen als Mittel, die ethnischen Säuberungen aufzuhalten. Später hat Clark den
wahren Grund für das Eingreifen genannt, indem er zugab, dass der Angriff ein
entscheidender Präzedenzfall für das 21. Jahrhundert war: Die ‚Out-of-Area-Strategie‘,
die Wandlung der NATO vom Verteidigungsbündnis zur globalen Interventionsmacht,
war bereits in den frühen 1990er Jahren vorbereitet und rechtzeitig zum
fünfzigsten Geburtstag des Bündnisses am 24. April 1999 umgesetzt worden.“
Kurt Gritsch
„Man kann natürlich auch dem Idealismus der ‚freien Presse‘ folgen. Das ist die
Grundhaltung, die uns anerzogen worden ist. Sie macht jedoch keinen Sinn. Die
gesellschaftlichen Machtverhältnisse enden ja nicht auf wunderbare Weise an den
Toren der Medienunternehmen und Rundfunkanstalten.“
David Goeßmann
„Darüber hinaus findet offensichtlich in Hintergrundkreisen, elitären Vereinen,
Think Tanks, exklusiven Konferenzen und an anderen Orten vertraulicher Begegnung
ein Abgleich der Perspektiven statt. Dieser lässt Journalisten oft zu
Politiker-Verstehern werden, die die Fragen des Publikums nicht mehr stellen,
die Rücksichten nehmen und sich für das Gelingen einer bestimmten Politik
mitverantwortlich fühlen. Eine solche ‚Verantwortungsverschwörung‘, wie ich es
zugespitzt nenne, sah man in jüngster Zeit bei Themen wie Ukraine und Russland,
Griechenland und Schuldenkrise sowie bei der sogenannten ‚Flüchtlingskrise‘:
Journalisten im Gleichklang mit der Regierung gemeinsam gegen Putin, Syriza,
Pegida, oft ohne ernsthaft die Perspektiven und Interessen dieser Herausforderer
unseres Establishments zu spiegeln und die Gültigkeit ihrer Argumente zu
erörtern.“
Uwe Krüger
„Und dass es hierzulande eine Lügenpresse gibt, sollte spätestens nach Günter
Wallraffs Recherchen bei der BILD-Zeitung allgemein bekannt sein. Diese Zeitung,
die auflagenstärkste im Lande, steht nicht allein so hässlich auf grüner Flur.
Denn ihre Tendenz ist die aller Blätter des Springer-Konzerns, und die
publizistischen Interessen der zehn größten Pressekonzerne, denen weit mehr als
die Hälfte aller Zeitungen, Zeitschriften und Kommerzsender in Deutschland
gehören, unterscheiden sich, wenn überhaupt, auch nur gering voneinander.“
Eckart Spoo
„Wenn eine Gruppe von Medien wider besseres Wissen häufig unwahre Darstellungen
veröffentlicht, wenn Texte auf Deutsch gesagt Lügen sind, dann ist der Begriff
Lügenpresse auch angemessen. Wenn Medien sich zum Forum machen, auf dem
Politiker oder andere Magnaten unwidersprochen Unwahrheiten verbreiten dürfen,
obwohl bekannt ist, dass es sich um Unwahrheiten handelt, dann darf von
Lügenpresse gesprochen werden.“
Volker Bräutigam
„Zeitungen werden eingestellt, Lokalredaktionen verschwinden, Jobs werden
ausgelagert, und so weiter. Es gibt inzwischen ein Heer von sogenannten freien
Journalisten, die ihre Dienste anbieten. Die wenigsten davon freiwillig, würde
ich meinen. Folglich werden die angestellten Redakteurinnen und Redakteure
erpressbar, die Tarifverträge verlieren an Wirkung. Jeder weiß: Wenn ich
entlassen werde, finde ich kaum wieder eine vergleichbare Stelle. Wer wagt es da
schon, gegen die politische Linie des Verlegers oder seines Chefredakteurs
aufzumucken?“
Gert Hautsch
„Nur eine umfassend und wahrheitsgemäß informierte Gesellschaft ist in der Lage,
demokratisch, bewusst und angemessen Entscheidungen über das tägliche Leben zu
treffen. Von Propaganda beeinflusste Rezipienten werden hingegen zum Spielball
diverser Interessen, die nur schwer zu durchschauen sind. Das fängt beim
täglichen Verbraucherverhalten an und endet bei der Wahl einer politischen
Partei. Dazwischen liegen manipulierte Zustimmungen zu militärischen Einsätzen,
zu Massenüberwachung, undemokratischen Gesetzen, zu Kürzungen im Sozialbereich
und unpopulären Eingriffen in Verbraucherrechte oder individuelle
Lebensentwürfe.“
Maren Müller
„Mein Unmut über die Kritik an meiner Berichterstattung war auch deshalb so
groß, weil ich mich schon länger in den Möglichkeiten beschnitten fühlte, als
für die Afghanistanberichterstattung verantwortlicher Korrespondent das
Scheitern des Westens und auch Deutschlands in Afghanistan aufzuzeigen. So wurde
ich regelmäßig nach Bagdad geschickt, wenn ein Kollege aus Mainz in Afghanistan
affirmative Berichte über den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch fertigte.
Dass ich später vom deutschen Botschafter in Kabul erfuhr, mein Telefon sei in
der fraglichen Zeit abgehört worden, und dass ich den Polizisten, der wegen der
Verfolgungsjagd ausgezeichnet wurde, nicht interviewen durfte, bestätigte meine
Einschätzung. Erst später erfuhr ich, dass ich im Auswärtigen Amt in Berlin als
nicht vertrauenswürdig und damit als nicht zu unterstützender Journalist
gewertet wurde.“
Ulrich Tilgner
„Das Auswärtige Amt, das neben dem Bundesministerium der Verteidigung und dem
Bundeskanzleramt die Hauptverantwortung für das deutsche Afghanistan-Desaster
trägt, fördert vor allem Journalisten, die die Hintergründe des Scheiterns von
Entwicklungspolitik aussparen, und zeichnet eher solche Kolleginnen und Kollegen
aus, die geneigt sind, westlichen Interventionen positive Aspekte abzugewinnen.“
Ulrich Tilgner
„Die Vorwürfe von Buchautoren wie Albrecht Müller, Harald Schumann, Uwe Krüger,
Ulrich Teusch, Walter van Rossum oder Uli Gellermann werden einfach ignoriert.
Die von all diesen Kritikern angesprochenen Schmerzzonen bleiben tabuisiert: die
Folgen der Rücksicht auf die Interessen der Medieneigentümer und Anzeigenkunden,
der Mangel an Zeit und Geld für Recherchen und der Rückgriff auf PR-Agenturen,
die Existenz ‚diskreter Fabriken der Desinformation‘ (Peter Scholl-Latour), die
Disziplinierung durch Zeitverträge, der Zusammenhang von Karriere und
Selbstzensur, die besseren Honorare für Beiträge, die den Mächtigen gefallen,
Hofberichterstattung in Folge allzu enger Kontakte mit Politikern, der
Mainstream als Parteinahme für die Elite, zu der man selbst gehört, die Kluft
zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung, redaktionelle Vorgaben und
Anpassungsdruck als Ursache für die Tendenz zu Selbstgleichschaltung,
Meinungshomogenität durch Ausgrenzung allzu deutlicher Abweichler. Indem die
selbsternannten Leitmedien bei ihrer Selbstreflexion diese Fragen weitgehend
aussparen, belegen sie freiwillig den Hauptvorwurf gegen sie: Lügen durch
Weglassen.“
Daniela Dahn
„Die großen Zeitungen, Privatsender und Internetplattformen sind Waren, die sich
verkaufen und Werbekunden bei Laune halten müssen. Mindestens so große Gefahren
wie durch die oben benannten Strukturen drohen von dieser Seite. ‚Die erste
Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein‘, schrieb Karl Marx 1842
in der Rheinischen Zeitung. ‚Deine Freiheit ist nicht meine Freiheit, ruft die
Presse dem Gewerbe zu.‘ Doch die Freiheit des Gewerbes hat gesiegt, Medien
unterliegen der totalen Kommerzialisierung.“
Daniela Dahn
„Die kommenden Jahre werden es zeigen: Wird die »politische und wirtschaftliche
Macht« gemäß Altschulls »Gesetz« die Kontrolle über die Nachrichten behalten –
oder werden »unkontrollierte« Nachrichten das politische und ökonomische
Machtgefüge verändern?“
Forschungsgruppe zu Propaganda in Schweizer Medien
Jens Wernicke
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht
kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Link zum Originaltext bei ' rubikon.news ' ..hier
Passend zum Thema (am Beispiel Bertelsmann):
08.10.2014 15:40
Krake Bertelsmann verschluckt Gruner + Jahr ganz
Die Bertelsmann AG war schon seit den 70-iger Jahren Mehrheitseigner eines der
größten europäischen Magazinhäuser und hatte bisher einen Anteil von 74,9
Prozent an Gruner + Jahr. Was letztes Jahr noch gescheitert ist, die Nachkommen
des Verlagsgründers John Jahr haben nun die restlichen Anteile versilbert. [..]
Mit Spiegel und Stern beherrscht Bertelsmann damit die zwei auflagestärksten
Publikumszeitschriften und die wichtigsten politischen Magazine. Ein weiterer
Schritt auf dem Weg in die Medienkonzentration und zum Arbeitsplatzabbau für
Journalisten ist damit getan. [Quelle:
nds.de / W.Lieb]
JWD ..weiterlesen
20.05.2014 15:30
Aktion: TTIP-Werbung der Bertelsmann-Stiftung stoppen
Die Bertelsmann-Stiftung wirbt massiv für ein
Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU (TTIP). Zugleich ist der
Bertelsmann-Konzern selbst möglicher Nutznießer des TTIP und unterstützt
Lobbygruppen, die sich für das Freihandelsabkommen einsetzen. Die Stiftung
verletzt damit ihren eigenen Grundsatz, nicht zu Handlungs- und Geschäftsfeldern
des Bertelsmann-Konzerns zu arbeiten. [Quelle: lobbycontrol.de] JWD
..weiterlesen
29.01.2014 19:00
Die Manipulation des Monats - Atypische Beschäftigung
drängt normale Arbeitsverhältnisse nicht zurück?
Wie die Bertelsmann Stiftung mit Hilfe des „Instituts zur Zukunft der Arbeit“ (IZA)
die Öffentlichkeit mal wieder über die Auswirkungen der Agenda-„Reformen“ an der
Nase herumführen und die Leitmedien willige Erfüllungsgehilfen sind.
[Quelle: nachdenkseiten.de / W. Lieb] JWD
..weiterlesen
22.09.2013 21:50
Medienkanzlerin erreicht fast die absolute
Mehrheit dank Bertelsmann, Springer &
Konsorten
Kein guter Tag für Deutschland, kein guter Tag für Europa und kein guter Tag für
die große Mehrheit der Menschen in unserem Land. Die neoliberalen Reform-Truppen
haben im Krieg gegen Sozialstaaten und der Schaffung prädemokratischer
Verhältnisse weiter Boden gewonnen. Wer die Blöd-Zeitung auf seiner Seite hat,
kann in Deutschland offensichtlich jeden Mist als gute Politik verkaufen, so die
bittere Realität. JWD ..weiterlesen
11.08.2013 13:55
Bertelsmann Stiftung - eine neoliberale Tarnorganisation will
Ganztagesschulen
Die zum informellen Bildungsministerium mutierte
Lobbyorganisation Bertelsmann-Stiftung hat wieder einmal zugeschlagen und eine eher
pseudowissenschaftliche Studie finanziert und veröffentlicht, wonach 70% der
Eltern ihre Kinder gerne in eine Ganztagesschule schicken würden. Die Lauterkeit
dieser bildungsstatistischen Analyse darf bezweifelt werden. JWD
..weiterlesen
09.07.2013 01:30
Freihandelsstudie – Scharlatanerie im pseudowissenschaftlichen Gewand
„Deutschland winken 180.000 neue Jobs“ – so frohlockte
am gestrigen Tag [17.06.2013] eine Überschrift bei SPIEGEL Online, als das
reichweitenstärkste deutsche Onlinemedium – wie gewohnt vollkommen unkritisch –
Zahlen und Satzfragmente aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zum geplanten
Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU nachplapperte. Schaut man sich
besagte „Studie“ jedoch einmal genauer an, weiß man nicht, ob man über dieses
merkwürdige Elaborat nun lachen oder weinen soll. [Quelle:
nds.de / Jens Berger] JWD ..weiterlesen
26.12.2012 13:35
FDP-Rösler fordert flexibleren Arbeitsmarkt und Privatisierungen
Berlin - Gemeingefährliche, ferngesteuerte
Bertelsmann-Springer-Finanzkapitalmarionetten fordern weiteren Sozialabbau und
den vollständigen Ausverkauf des Staates. Dieser verliert somit weiter Einflussmöglichkeiten,
um über seine demokratisch legitimierten Institutionen, den totalen Raubtierkapitalismus
behindern zu können. Ist es Zufall, dass genau die herrschenden Kreise, die
1933 die Nazis an die Macht brachten, nämlich Großkapital und Adel, heute mit Hilfe des
neoliberalen Machtergreifungsmodells, den Menschen, soweit noch nicht geschehen, eine
übermächtige Finanzdiktatur
vollends überstülpen wollen? JWD ..mehr
30.10.2012 13:35
Medienprodukt Steinbrück steht für alternativlosen Neoliberalismus
Es ist fast trostlos, wenn man sich vor Augen hält wie die SPD gleich eines
Tanzbären am Nasenring geführt, von den neoliberalen Machern politisch missbraucht wird.
Nicht mehr die Partei bestimmt ihren Kanzlerkandidaten, sondern die Bertelsmann
und Springer dominierten Massenmedien, nehmen durch Kampagnenjournalismus massiv
Einfluss auf innerparteiliche Angelegenheiten. JWD
..mehr
28.08.2012 20:30
Subversives Element Bertelsmann kapert den Sozialstaat und strebt feindliche
Übernahme an
Mit seinem heutigen Artikel in den Nachdenkseiten, beantwortet Wolfgang Lieb
häufig gestellte Fragen seiner Zuhörer. Die Ausführungen machen deutlich, wie
das neoliberale Schlachtschiff Bertelsmann mit wirtschaftlicher und medialer
Macht im Verbund mit diversen Stiftungen den Sozialstaat subversiv unterwandert
und zunehmend auf staatliche Aufgaben Einfluss ausübt. Hinter der Fassade
gemeinnütziger Stiftungen, die Neutralität suggerieren, werden demokratische
Strukturen lahm gelegt und fremdgesteuert zu Gunsten von Einzelinteressen
manipuliert. JWD ..mehr
22.05.2012 12:15
Günstlingswirtschaft? Jauch und Sarrazin: Der gemeinsame Nenner heißt
Bertelsmann
Unlauterer Wettbewerb und Missbrauch öffentlicher Einrichtungen - Jauch ist auch
RTL-Mann, RTL eine hundertprozentige Bertelsmann-Tochter; Sarrazins Ergüsse
erscheinen bei Random House, ebenfalls eine hundertprozentige
Bertelsmann-Tochter; der “Stern” berichtet “angewidert” über den Jauch-Talk; das
Nachrichtenmagazin erscheint bei Gruner + Jahr, ebenfalls eine hundertprozentige
Bertelsmann-Tochter – Ergebnis: ein Meinungsmache- und Zitierkartell, an dem
still und heimlich der Gütersloher Medien- und Dienstleistungsmulti gut
verdient! [Quelle: Wissen schafft Gesellschaft – Weblog von
Steffen Roski] JWD ..mehr
21.05.20Wie öffentlich-rechtliche Fernsehsender die Krake
Bertelsmann vor Millionenpublikum mit kostenloser Dauerwerbung für Bullshit a la
Sarrazin begünstigen
ARD - Während die Regierungsmarionetten, geführt von Bertelsmann & Co., in Davos
gerade daran arbeiten die Demokratie möglichst abzuschaffen (Fiskalpakt), wird
einer üblen Rassistenideologie zur Hauptsendezeit ein Podium vor Millionen
Zuschauern geboten. Demagoge Sarrazin hat wieder ein neues Buch
zusammengeschmiert. 450 Seiten ökonomischer Schwachsinn will Bertelsmann bei der
Startauflage von 200 000 Büchern möglichst schnell unter die Leute bringen. JWD
..mehr
14.05.2012 11:00
Hannelore Kraft kann mit den Grünen weiterregieren. Nur 59,6% Wähler konnten
mobilisiert werden
NRW - Rot-Grün hat bei den vorgezogenen Landtagswahlen eine komfortabele
Mehrheit erreicht und kann jetzt, so bleibt zu hoffen, eine Politik zum Wohle
der Bürger umsetzen. Die massive Bertelsmann- Propaganda zu Gunsten der
Antisozialparteien CDU und FDP, hatte nur einen bescheidenen Erfolg und brachte
die FDP mit leicht verbessertem Ergebnis wieder in den Landtag. Offensichtlich
überwiegend aus dem linken Spektrum, saugen die Piraten wie ein Schwamm,
frustrierte Nochwähler auf. JWD ..mehr
10.05.2012 10:00
Bertelsmann und Springerpresse läuft Amok: Helle Aufregung bei den
neoliberalen Kampf-Hilfstruppen
Finanzkrise -
Auf welch mieses Niveau der deutsche Mainstream-Journalismus gesunken ist, kann beispielhaft an der völlig neben der Sache liegenden
Berichterstattung von Spiegel- Online, einem so genannten 'Leitmedium' beurteilt
werden. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen, Hauptsache es passt in die
gewünschte Message. Der Zweck heiligt die Mittel. Mit Journalismus hat das sehr
wenig bis nichts zu tun. JWD
..mehr
24.04.2012 14:35
Bertelsmann-Sender RTL plant Wahlkampfsendungen ohne die Linken
Essen - Der zum in NRW ansässigen neoliberalen Flaggschiff
Bertelsmannkonzern gehörende Privatsender RTL, greift mit einer kleinen
Sendereihe in den NRW-Wahlkampf ein. Das wäre keine Meldung wert, wenn nicht der
Umstand hinzu käme, dass eine bislang im Landtag vertretene Partei, nämlich die
Partei 'Die Linke' im Sendeprogramm nicht vorkommt. Ein Schelm wer dabei Böses
denkt. JWD ..mehr
17.04.2012 10:55
FDP-Wirtschaftsradikalismus: Kann man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
Der wirtschaftsradikale Christian Lindner, aktueller Spitzenkandidat der
Antisozialpartei FDP im Bertelsmannland NRW, ist der neue Liebling der
neoliberal dominierten Mainstream- Medien. Seit Wochen werden die
Wirtschaftsradikalen von ihren übermächtigen, elitären Gönnern, bis über die
Grenze des Aushaltbaren noch stärker gepuscht, als es sowieso ständig der Fall
ist.
Kaum eine Politsendung, bei der dieser Klientelpartei keine Wahlkampfplattform
geboten wird. JWD ..mehr
29.02.2012 09:30
Bertelsmann - eine schädliche Krake, die Sozialstaat und Demokratie
von innen auffrisst
Bertelsmänner auf Beutezug - Die Bertelsmann AG steigt ins Geschäft mit der
akademischen Bildung ein. Den Anfang macht Europas größter Medienkonzern als
Ankerinvestor eines "University Ventures Fund", der mit Studien- und
Weiterbildungsprogrammen dies- und jenseits des Atlantik auf Profitjagd geht.
Für Wolfgang Lieb ist der Schritt nur folgerichtig. Im Gespräch mit Studis
Online schildert der ehemalige Politiker, wie das Gütersloher Unternehmen in
langjähriger politischer Vorfeldarbeit den Boden bereitet hat, auf dem er jetzt
die Ernte einfahren will. [Quelle: studis-online.de]
JWD ..mehr
17.10.2014 21:30
Das Medienmonopol
Worum geht's hier? - Um die gefährlichsten Massenvernichtungswaffen (und das
sind keine Nuklearsprengköpfe)..., um Gedankenkontrolle und Manipulationen der
Dunkelmächte... um ein Medienmonopol, das es offiziell nicht gibt...
[Quelle:
Das Medienmonopol / Feb. 2006]
JWD ..weiterlesen
<< zurück
| Home |
|
Tags:
RubIKon, rubikon.news, Demokratie, Desinformation, Kriegshetze,
Kriegspropaganda, Lügen, Mediendiskurs, Propaganda, Staatsmedien,
Syrien, Terror, Verschweigen, Verzerren, Manipulation, medialer
Einheitsbrei, Medienmainstream, Rudeljournalismus |
|
|
|
|