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15.08.2018 02:00
Die transnationalen Konzerne zum
Wiederaufbau Syriens verpflichten?
Für sein Versprechen, den Finanzkapitalismus zu stürzen und den produktiven
Kapitalismus wieder herzustellen, wurde Präsident Trump zum Präsidenten gewählt.
Dieser Logik folgend meint er, dass die Syrien geschuldeten Kriegsschäden nicht
von den Vereinigten Staaten, sondern von den transnationalen Unternehmen bezahlt
werden müssen. Ist diese Revolution der internationalen Beziehungen
wünschenswert und möglich? [Quelle:
voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire
Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 14. August 2018
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Henry Kravis im Forum von Davos. John McCain
nahestehend, ist der Gründer von KKR Mitglied des Council of Foreign
Relations und der Bilderberg-Gruppe (von der seine Frau Verwalterin
ist). Er hat General David Petraeus (ehemaliger CIA-Direktor)
angestellt, mit dem er Geld- und Waffen-Transfers für Daesch
arrangiert hat. Als alter Freund von Emmanuel Macron, hat er auch
dessen Wahlkampf heimlich finanziert. |
14 Staaten (114), die alle Mitglieder der "Freunde
Syriens" sind, waren es, die die Zerstörung durch die Dschihadisten finanziert
haben. Aber nach deren Niederlage, will niemand etwas für den Wiederaufbau
bezahlen. Sie hatten jedoch kein Problem, um jene Staaten zu unterstützen, die
die Flüchtlinge aus Syrien aufnahmen; natürlich war das keine humanitäre Geste,
sondern nur ein Mittel, um Syrien seiner Lebenskräfte zu berauben.
Vor allem hoffen sie alle, sich bereichern zu können, indem Sie ihre Verbrechen
verbergen und Verträge für den Wiederaufbau erhalten.
Am 7. und 8. August hat die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für das
westliche Asien (ESCWA) in Beirut die minimalen Kosten für den Wiederaufbau
Syriens auf $ 388 Milliarden geschätzt [1]. Sie sollte einen ausführlichen
Bericht zu diesem Thema im September vorlegen. Bereits jetzt davon überzeugt,
dass das, was das Land mitgemacht hat, nicht viel mit einem "Bürgerkrieg" zu tun
hat, sondern mit einer ausländischen Aggression, hat sie folgenden Titel dieses
Berichts angekündigt: Syria, 7 years at war. D.h. Syrien, 7 Jahre im Krieg und
nicht 7 Kriegsjahre.
Im Vergleich dazu konnte der Libanon, dessen Bevölkerung dreimal geringer ist,
nur $ 11 Milliarden an internationaler Hilfe anlässlich der CEDRE Konferenz im
letzten April erhalten.
Die Vereinigten Staaten, die den Krieg schon im Jahr 2004 geplant hatten, wollen
keinen Cent geben. Laut der Trump Verwaltung wurde dieser Krieg von der Bush Jr.
Regierung geplant und unter der Leitung von Obama geführt. Diese beiden
Verwaltungen dienten jedoch nicht den Interessen des amerikanischen Volkes,
sondern denen einer transnationalen Finanzclique. Sie haben tatsächlich Syrien
zerstört, aber auch die US-Wirtschaft. Es sollte daher nicht Washingtons Pflicht
sein zu zahlen, sondern die Pflicht dieser Leute und der transnationalen
Unternehmen, die direkt am Krieg beteiligt waren.
Zum Beispiel der amerikanische Fonds und Rivale des Carlyle Group, KKR, von
Henry Kravis ($ 150 Milliarden Marktkapitalisierung). Er beschäftigt General
David Petraeus und vermittelt Geld und Waffen an Al-Kaida und Daesch [2]. Oder
der japanische Autobauer Toyota, der alle neuen Fahrzeuge an Daesch geliefert
hat ($ 170 Milliarden Marktkapitalisierung) [3]. Oder außerdem der Hersteller
von Baumaschinen, Caterpillar, der den Dschihadisten die für den Bau ihrer
unterirdischen Tunnelsysteme erforderlichen Bohrmaschinen verkauft hat ($ 76
Milliarden Marktkapitalisierung). Ganz zu schweigen von dem franko-schweizer
Zementfabrikanten, Lafarge und Holcim, der 6 Millionen Tonnen Zement für den
Bunkerbau geliefert hat ($ 40 Milliarden Marktkapitalisierung) [4], usw.
Das Engagement dieser Unternehmen zur Umsetzung des Plans von Admiral Arthur
Cebrowski, die Staaten und Gesellschaften im Erweiterten Nahen Osten zu
zerstören, erklärt sich wahrscheinlich durch die Gewissheit, dass sie unter dem
Schutz der westlichen Armeen, Zugang zu den natürlichen Ressourcen der Region
bekommen würden.
Multinationale Konzerne zahlen zu lassen, schließt den Erhalt von Reparationen
von einigen Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait, Katar oder der Türkei nicht aus,
die die Dschihadisten finanziert oder deren Angehörige sie öffentlich finanziert
haben.
Wenn es der syrischen arabischen Republik gelingt, Beweise für deren Rolle
während des Krieges vorbringen zu können, wird sie berechtigt sein, vor den
Gerichten des jeweiligen Landes deren Pfändung zu fordern. Wenn die syrische
arabische Republik das Argument von Präsident Trump aufgreift, wird sie auf die
Unterstützung der neuen US-Regierung zählen können.
Auch ohne die Staaten zur Zahlung verpflichten zu können, ist es daher trotzdem
möglich, die durch die ESCWA angekündigten 388 Milliarden US-Dollar
einzutreiben.
Am Ende aller Kriege, die zu Reparationen geführt haben, wurden nationale Firmen
beschlagnahmt. Die Neuheit würde diesmal sein, die Schlussfolgerungen der
wirtschaftlichen Globalisierung zu ziehen und transnationale Konzerne zu
beschlagnahmen.
Autor: Thierry Meyssan |
Übersetzung: Horst Frohlich | Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
[1] „Wer wird 388 Milliarden Dollar für die Kriegsschäden in Syrien zahlen?“,
Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 9. August 2018.
[2] „Waffenim Wert von Milliarden Dollar gegen Syrien“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 19. Juli 2017.
[3] „Das US Finanzministerium untersucht wer Daesh beliefert“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 13. Oktober 2015.
[4] „Enthüllungen: der Dschihad von Lafarge-Holcim“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 24. März 2017.
Thierry Meyssan: Politischer Berater, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à
Donald Trump.
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND
Link zum Originaltext mit weiteren Leseempfehlungen bei ' voltairenet.org '
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Tags: Arabische
Republik Syrien, Russische Föderation, Vereinigte Staaten von Amerika,
Damaskus (Syrien), Wiederaufbau, transnationale Konzerne |
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