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03.05.2018 11:55
Der Lügenzyklus
Wenn sie einen Verdächtigen überführen wollen, werfen ihm die Westmächte alle
Arten von Verbrechen vor, bis sie in der Lage sind die Verurteilung
auszusprechen. Egal, was die Wahrheit und Gerechtigkeit ist, allein ihre Macht
zählt. Unter Bezugnahme auf die Anklage des Einsatzes von Chemiewaffen in Syrien
erinnert Thierry Meyssan daran, dass, wenn die Anklage auch nur einige Jahre alt
ist, steht das Prinzip, Syrien für schuldig auszugeben, fest, und zwar schon
seit mehr als zweitausend Jahren. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire
Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 01. Mai 2018
Quelle: voltairenet.org
ie Westmächte behaupten, dass ein "Bürgerkrieg" in Syrien im Jahr 2011 begonnen
habe. Der US-Kongress hat jedoch im Jahr 2003 eine Kriegserklärung an Syrien und
den Libanon (Syria Accountability and Lebanese Sovereignty Restoration Act)
verabschiedet und Präsident Bush hat sie dann unterzeichnet [1], d.h. das Gesetz
der Verantwortlichkeit von Syrien und zur Restaurierung der libanesischen
Souveränität.
Nach dem vergeblichen Versuch des Staatssekretärs Colin Powell im Jahr 2004, um
die Arabische Liga in ein Regionalgericht (Gipfel von Tunis) zu verwandeln,
begann der westliche Angriff mit der Ermordung des ehemaligen libanesischen
Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Jahr 2005.
Der US-Botschafter in Beirut, Jeffrey Feltman - der wahrscheinlich selbst dieses
Verbrechen organisiert hatte - beschuldigte sofort die Präsidenten Baschar
Al-Assad und Émile Lahoud. Eine Untersuchungskommission wurde von den Vereinten
Nationen entsandt, und dann wurde ein internationales Tribunal durch die
Führungskräfte der Vereinten Nationen und des Libanon gebildet, aber ohne
Ratifizierung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen oder vom
libanesischen Parlament. Von Anfang an verfügte es über überzeugende
Zeugnisaussagen und Beweise. Die beiden Präsidenten wurden in Erwartung ihrer
bevorstehenden Verurteilung zu Aussätzigen der Nationen abgestempelt, Generäle
wurden von den Vereinten Nationen festgenommen und lange Jahre inhaftiert, ohne
selbst angeklagt zu sein. Aber die falschen Zeugen wurden entlarvt, die Beweise
verloren ihre Unbestreitbarkeit und die Anklage brach zusammen. Die Generäle
wurden unter Entschuldigung frei gestellt. Baschar Al-Assad und Émile Lahoud
wurden wieder akzeptable Persönlichkeiten.
13 Jahre später ist Jeffrey Feltman Nummer 2 der Vereinten Nationen und die
Sache des Tages ist der angebliche chemische Angriff in Ghuta. Auch da hat man
Zeugenaussagen (die Weißhelme) und angeblich überzeugende Beweise (Fotos und
Videos). Der vermutliche schuldige ist wie immer Präsident Al-Assad. Die Anklage
wurde durch verschiedene Gerüchte seit 2013 sorgfältig vorbereitet. Ohne die
Überprüfung des Sachverhalts durch die OPCW abzuwarten hat sich der Westen als
Richter und Henker aufgespielt, Syrien abgeurteilt und dann bombardiert.
Aber dieses Mal ist Russland wieder eine Supermacht, den Vereinigten Staaten
vergleichbar. Es ist daher Russland, das die Achtung der internationalen
Verfahren und die Entsendung einer Mission der OPCW nach Damaskus fordert. Es
ist auch Russland, das 17 Augenzeugen der angeblichen Chemieaggression nach Den
Haag brachte, um die Manipulation der Weißhelme aufzudecken.
Wie haben nun die 17 Länder des dort anwesenden westlichen Bündnisses reagiert?
Sie weigerten sich die Zeugen anzuhören und sie mit den Weißhelmen zu
konfrontieren. Sie haben eine kurze Erklärung herausgegeben, die die russische
Show verurteilt. [2]. Sie haben vergessen, dass sie Syrien bereits bestraft und
verurteilt hatten, und haben betont, dass diese Anhörung in den Kompetenzbereich
der OPCW für die Untersuchung übergreife. Sie haben daran erinnert, dass der
Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den chemischen Angriff bereits
bestätigt habe, und es daher unziemlich wäre ihn in Frage zu stellen. Und
natürlich haben sie Russland aufgerufen, das internationale Recht einzuhalten,
das es wiederholt verletzt.
Es ist aber so, dass die WHO-Erklärung mit ihren Vorrechten in Widerspruch
steht; dass sie nicht affirmativ ausgedrückt ist, sondern nur im Konditional;
und, dass sie nicht auf den Berichten der WHO-Beamten beruht, sondern nur auf
dem einzigen Zeugnis von NGO Partnern, die die Beschuldigung... von den
Weißhelmen übernehmen [3].
Es ist zweitausend Jahre her, dass der Westen skandiert "Cathargo est delenda!“
(Karthago muss zerstört werden!) [4], ohne dass jemand weiß, was man dieser
syrischen Handelsniederlassung in Tunesien vorwarf. Im Westen ist dieser
finstere Slogan ein Reflex geworden.
Überall versichert die Volksweisheit, dass „das Recht des Stärkeren immer das
Beste ist“. Es ist die Moral der Fabel der indischen Panschatantra, des Griechen
Aesop, des Franzosen Jean De La Fontaine und des Russen Iwan Krylow, aber sie
kommt vielleicht von dem antiken syrischen Weisen Ahiqar.
Nun sind aber die Westmächte seit ihrer verpassten Bombardierung vom 14. April
nur mehr „die stärksten“ in Sachen Lügen.
Autor: Thierry Meyssan |
Übersetzung/Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
[1]
The Syria Accountability and Lebanese Sovereignty Restauration Act, H.R.
1828, S. 982, Voltaire Network, 12 December 2003.
[2] «
Déclaration conjointe de l’Allemagne, l’Australie, la Bulgarie, le
Canada, le Danemark, l’Estonie, des Etats-Unis d’Amérique, de la France,
l’Islande, l’Italie, la Lettonie, la Lituanie, des Pays-Bas, de la Pologne,
la République tchèque, du Royaume-Uni de Grande-Bretagne et d’Irlande du
Nord et de la Slovaquie », Réseau Voltaire, 26 avril 2018. (Auch auf
Englisch)
[3] «
L’OMS s’inquiète de la suspicion d’attaques chimiques en Syrie »,
Réseau Voltaire, 11 avril 2018. (Auch auf Englisch: WHO concerned about
suspected chemical attacks in Syria)
[4] „Caeterum censeo Catharginem esse delendam!“ (Übrigens denke ich, dass
Karthago zerstört werden muss) war ein populärer Slogan von Cato dem
Älteren, den der Senator am Ende aller seiner Reden verkündete. Das einzige
Verbrechen von Karthago schien wohlhabender als Rom gewesen zu sein.
Thierry Meyssan: Politischer Berater, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à
Donald Trump.
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND
Link zum Originaltext mit weiteren Leseempfehlungen bei ' voltairenet.org '
..hier
03.05.2018 [Quelle: Sputniknews]
Provokation mit „Chemieattacke“
gemeinsam mit US-Geheimdiensten vorbereitet
Syrien - Eine neue Provokation mit einer „Chemieattacke“ wird
unter Beteiligung der US-Geheimdienste im Bereich des Ölfeldes Al-Jafra in der
Nähe des amerikanischen Stützpunktes in der Provinz Deir ez-Zor vorbereitet.
Dies berichtet eine mit syrischen Geheimdiensten in Verbindung stehende Quelle.
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„Die US-Geheimdienste planen auf dem Territorium Syriens
Provokationen mit einem Einsatz verbotener Stoffe. Die Operation wird
vom ehemaligen IS*-Kämpfer Mishan Idriz Al Hamash geleitet. Das Ziel der
Maßnahme sei die Inszenierung einer Chemieattacke auf Zivilisten und
ihre Verbreitung in den Medien“, so die Quelle. |
Den Angaben zufolge begann die Vorbereitung auf diese „Chemieattacke“ am 23.
April.
Im Bereich des Ölfeldes Al-Jafra, 27 Kilometer östlich von Deir ez-Zor gelegen,
wo ein US-Militärstützpunkt stationiert ist, sollen unter der Leitung von Al
Hamash Einwohner des westlichen Euphrat-Ufers zum Schauplatz der Darbietung
gebracht werden. Der Kämpfer plane darüber hinaus, auch seinen Bruder und dessen
Familienmitglieder in die Aktion miteinzubeziehen.
In der Nacht auf den 14. April hatten die USA, Großbritannien und Frankreich
Raketenangriffe auf syrische Regierungsobjekte unternommen, die angeblich für
die Herstellung von C-Waffen genutzt werden. Von 2:42 Uhr bis 4:10 Uhr MESZ
hatten die drei Staaten mehr als 100 Marschflugkörper und Luft-Boden-Raketen
gegen Syrien eingesetzt. Die meisten dieser Raketen haben die syrischen
Luftabwehrkräfte abgefangen.
Der angebliche chemische Angriff konnte weder von russischen Militärexperten
noch von Bewohnern der Stadt Duma bestätigt werden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstag den jüngsten Militärschlag
der westlichen Koalition gegen Syrien auf das Schärfste verurteilt. Washington
habe mit seinen Handlungen faktisch die Terroristen ermuntert, betonte er.
*) „Islamischer Staat“, auch „Daesh“, eine in
Russland verbotene Terrorvereinigung.
Link zum Originaltext bei ' Sputniknews '..hier
Passend zum Thema:
29.04.2018 13:00
Lügenkonstrukt der Nato fällt in sich zusammen:
17 Augenzeugen zeugen vor der OPCW
Auf Ersuchen von Russland haben 17 Augenzeugen der Ereignisse in Duma vor der
OPCW am 27. April ausgesagt. Diese Personen erscheinen auf dem durch die
Weißhelme ausgestrahlten Video von einem "chemischen Angriff" in Duma oder sind
Angestellte des Krankenhauses. Sie haben alle bestätigt, dass dieser "chemische
Angriff" nie stattgefunden hat. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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26.04.2018 12:00
Wehe dem, der gegen den Strom schwimmt!
„Uli“ Gack hat es getan. Der Leiter des ZDF-Studios in Kairo hat in einer
Live-Schalte der ZDF-Nachrichten Augenzeugenberichte des vermeintlichen
Giftgasangriffs auf die syrische Stadt Duma wiedergegeben, die der offiziellen
Sprachregelung der Regierungen in Washington, London, Paris und Berlin
widersprechen. Dieser kleine Ausflug in eine differenziertere Berichterstattung
wurde sogleich von den Kollegen bei BILD und Focus mit einer kaum zu glaubenden
Vehemenz attackiert... [Quelle:
nds.de] JWD
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26.04.2018 01:45
Vorsicht, Realität!
Wer die Wahrheit auch nur andeutet, wird unter Feuer genommen.
So schnell kann’s gehen. Da stellt jemand ein paar naheliegende Fragen, meldet
milden Zweifel an, zeigt verhaltene Skepsis, formuliert obendrein den Satz
„irgendwie scheint da was dran zu sein“ – und schon wird aus einem „Uli“ ein
„Hans-Ulrich“, aus einem weithin respektierten und geschätzten
ZDF-Korrespondenten ein „Verschwörungstheoretiker“. Ja, Uli Gack, Leiter des
ZDF-Studios Kairo, macht dieser Tage Erfahrungen der besonderen Art. [Quelle:
rubikon.news] JWD
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25.04.2018 00:00
Das Fiasko der Syrien Bombardierung
Je mehr Zeit seit dem Angriff der Alliierten auf Syrien vom 14. April 2018
vergeht, desto mehr zeigen die zur Verfügung stehenden Nachrichten das Ausmaß
der Katastrophe. Wenn die Vereinigten Staaten es auch noch schaffen,
Indiskretionen ihrer Armeen zu unterbinden, sind die aus Frankreich
unwiderruflich. Washington, Paris und London haben sicherlich gezeigt, dass sie
immer noch die Welt regieren wollen, aber auch, dass sie nicht mehr die Mittel
dazu haben. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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14.04.2018 12:30
CIA-geführte US-Militärjunta greift völkerrechtswidrig Syrien an
Wir werden von Lügnern und Kriminellen gesteuert titelte Albrecht Müller vor
zwei Tagen in den NachDenkSeiten. Völlig zu recht meinte er nicht nur die
Drohnen- und sonstigen Mörder aus den USA, sondern sicher auch die Vasallen des
Imperiums, welches für sich die Freiheit in Anspruch nimmt, über jeglichem Recht
zu stehen. Es wird höchste Zeit, dass es auch dem letzten bürgerlichen Schaf in
der westlichen Hemisphäre dämmert, dass wir rund um die Uhr von einer elitären
Verbrecherbande vornehmlich mittels ihrer Medien verarscht werden. JWD
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10.04.2018 10:30
Das Ende des Internationalen Rechts?
Der Krieg gegen den erweiterten Nahen Osten müsste mit dem Rückzug der
US-Truppen in den kommenden sechs Monaten beendet sein. Nichts weist jedoch
darauf hin, dass in jedem der angegriffenen Länder Frieden einkehren wird. Wir
sind heute Zeuge dessen, was wie ein Versuch erscheint, das Internationale Recht
zu beenden. Wird das die Teilung der Welt in zwei Blöcke festigen oder wir das
in einen allgemeinen Konflikt münden? [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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07.04.2018 01:00
Der Nachkriegssituation im
erweiterten Nahen Osten entgegen
Dem Anschein der atlantischen Propaganda widersprechend interpretiert Thierry
Meyssan die internationalen Beziehungen in langfristiger Hinsicht. Für ihn gab
es während der letzten sieben Jahre keinen Bürgerkrieg in Syrien, sondern einen
regionalen Krieg von siebzehn Jahren im erweiterten Nahen Osten. Aus diesem
umfassenden Konflikt, aus dem Russland als Sieger gegenüber der Nato hervorgeht,
entsteht schrittweise eine neues Gleichgewicht der Welt. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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01.04.2018 00:00
Die Außenpolitik von Theresa May
Thierry Meyssan setzt seine Studie der Außenpolitik der Nationen fort. Nach der
Analyse der Außenpolitik Frankreichs wendet er sich der derjenigen des
Vereinigten Königreichs zu. Wenn die Außenpolitik Frankreichs als die für den
Präsidenten der Republik „reservierte Domäne“ gilt und somit der demokratischen
Debatte entzogen ist, wird die Außenpolitik des Vereinigten Königreichs in noch
größerem Maße, außerhalb jeglicher Kontrolle des Volkes, nur von einer Elite
rund um den Monarchen erarbeitet... [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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Tags: versuchter
Enthauptungsschlag gegen Syrien, westliche Kriegsverbrecher, Weltherrschaft,
Bipolarität, Gifteinsatz,
Russland, Sergej Skripal, Doppelagent, Theresa May, Nervengift Nowitschok, Parkbank in Salisbury, Craig Murray, Boris Johnson, elitäre
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