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20.10.2017 04:00
US-Präsidenten als "Deep State"-
Marionetten - Ex-CIA-Mann enthüllt
Exklusivinterview - Ausgerechnet ein ehemaliger hochrangiger
CIA-Mitarbeiter sieht im Einfluss der Geheimdienste auf die US-Politik eine
Bedrohung. Ray McGovern, ehemaliger Analytiker mit Spezialgebiet Sowjetunion,
bedauert, dass Geheimdienste, Medien und Politik US-Präsident Donald Trump an
einem besseren Verhältnis zu Russland hindern. [Quelle:
Sputniknews / Tilo Gräser] JWD

Screenshot | Quelle:
antikriegTV via Youtube
Trump würde „gerne eine vernünftigere Politik gegenüber Russland betreiben“,
äußerte McGovern am Dienstag bei einer Veranstaltung in Berlin. „Doch jetzt kann
er es nicht, wegen der Medien, der Geheimdienste und der
Waffenhändler.“
CIA, NSA & Co. hätten seit dem 11. September 2001 dreimal so viel Geld wie
zuvor, stellte er im Interview mit Sputnik fest. In puncto
USA-Russland-Beziehungen komme „das „Märchen von der russischen Einmischung in
die Wahl 2016“ hinzu, das die Medien und die Wahlverlierer von der
Demokratischen Partei, aber auch so manche Republikaner in die Welt gesetzt
haben. Die Behauptung, er sei US-Präsident mit russischer Hilfe geworden,
verhindere eine andere Politik Trumps gegenüber Moskau.
McGovern war in den 1980er Jahren hochrangiger CIA-Analytiker mit Spezialgebiet
Sowjetunion/Russland, über das er die Präsidenten Ronald Reagan und George Bush
persönlich informierte. 1990 ging er in Frührente und gründete Anfang 2003
zusammen mit anderen ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeitern die „Veteran
Intelligence Professionals for Sanity“ (VIPS).
Sie setzen sich nach dem Motto „Sagt den Mächtigen die Wahrheit“ gegen den
Missbrauch von Geheimdienstinformationen ein. Nachdem er bereits mehrere Mal in
Berlin war, hatte ihn diesmal der „NachDenkSeiten“-Gesprächskreis Charlottenburg
eingeladen.
Bei
seinem Berlin-Besuch im November 2016 hatte er kurz vor der US-Wahl noch
gehofft, dass mit Trump ein Kurswechsel gegenüber Moskau möglich sei. Inzwischen
sei er enttäuscht, habe aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sagte der
Ex-CIA-Mitarbeiter gegenüber Sputnik. Er hatte bei seinem Aufenthalt in der
deutschen Hauptstadt vor knapp einem Jahr gemeinsam mit dem ehemaligen
Technischen Direktor der National Security Agency (NSA), William Binney, davor
gewarnt, dass die Geheimdienste und die Washingtoner Administration den neuen
US-Präsidenten mit Falschinformationen täuschen werden.
„Trump ist völlig unberechenbar“
Allerdings bezweifelte er aktuelle Berichte, nach denen genau das derzeit im
Fall Syrien, Nordkorea oder Iran geschehe. McGovern hält es zwar für möglich,
verwies aber darauf, dass zum Beispiel der US-Angriff auf Syrien nach dem
angeblichen Chemiewaffeneinsatz am 4. April von Trump befohlen wurde, bevor er
nähere Informationen dazu erhielt. „Meines Erachtens ist der Präsident völlig
unberechenbar, ob die CIA ihm etwas sagen würde oder nicht“, beschrieb er im
Interview als Problem. Das gehe aber noch weiter: „Wenn der Präsident völlig
unberechenbar ist und man sich auf das Militär verlassen muss, dass es ihn
bremst, dann sind wir in Gefahr!“
McGovern verwies auf die hochrangigen Generäle in der Trump-Administration. „Wir
haben eine militarisierte Regierung, aber mit einem unberechenbaren Präsidenten
– vielleicht ist das nicht das Schlimmste, weil die Militärs hoffentlich
Bescheid wissen, was Krieg bedeutet“, fügte er hinzu.
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„Wenn ich Putin wäre, würde ich annehmen müssen, dass man nie weiß, wie lange
ein Abkommen mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten in Kraft bleiben wird“,
so McGovern. „Nicht nur Putin, sondern auch andere Staatsmänner müssen
nachdenken: Was bedeutet eine Vereinbarung mit dem amerikanischen Präsidenten?
Und ich spreche nochmals nicht nur von Trump, ich spreche auch von Obama.“ Der
Ex-CIA-Mitarbeiter erinnerte dabei an den von Putin und Obama bestätigten
Waffenstillstand in Syrien im September 2016, der danach durch einen US-Angriff
auf die syrische Armee zerstört wurde.
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Verstehen hilft Krieg vermeiden
Es sei notwendig, Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin zu verstehen,
betonte er. Das sei gegenwärtig im Westen jedoch nicht üblich. McGovern
erinnerte in diesem Zusammenhang an das Jahr 1983, in dem gleich zweimal ein
Atomkrieg hätte ausbrechen können. „Wir sind noch am Leben dank Oberst Michail
Petrow“, gedachte er des in diesem Jahr verstorbenen sowjetischen Offiziers, der
im September 1983 einen Fehlalarm eines angeblichen US-Raketenangriffs als
solchen erkannt und eine Reaktion verhindert hatte.
Kurz danach habe die Führung in Moskau im November desselben Jahres die
NATO-Übung „Able Archer 83“ als realen Angriff mit Atomwaffen missverstanden.
Das sei aber verständlich gewesen, betonte der Ex-CIA-Analytiker. Deshalb habe
er gemeinsam mit Kollegen das Weiße Haus auf die sowjetischen Befürchtungen
sowie die möglichen Konsequenzen aufmerksam gemacht und gefordert, das Manöver
zu beenden, was auch geschah. Das war eines der wenigen positiven Beispiele des
Einflusses der Nachrichten- bzw. Geheimdienste auf die Politik, die McGovern
anführen konnte.
Die Macht des „Tiefen Staates“
McGovern beschrieb den Einfluss von "Deep State" – des aus den Geheimdiensten,
Militär und Rüstungsindustrie bestehenden „Tiefen Staates“ — mit einem Beispiel
von Anfang dieses Jahres: Am 3. Januar hatte der langjährige US-Senator Chuck
Schumer im Interview beim US-Sender MSNBC erklärt, Präsident Donald Trump sei
dumm gewesen, einen Kampf mit den Geheimdiensten zu beginnen. Diese hätten viele
Mittel, sich zu rächen, sagte Schumer laut McGovern. Der Senator habe Trump für
klüger und vorsichtiger gehalten, als ausgerechnet „einen kleinen Krieg mit dem
Geheimdienstlern“ anzuzetteln.
Er selbst habe gestaunt, dass die MSNBC-Moderatorin Rachel Maddow an der Stelle
nicht nachgehakt habe und stattdessen eine Pause ankündigte, so der Ex-CIA-Mann.
Sie hätte dagegen sagen sollen: „Senator Schumer, Sie sind 30 Jahre in
Washington gewesen. Sie sagen mir, dass der Präsident der Vereinigten Staaten
Furcht vor den Geheimdiensten haben soll? Wollen Sie das sagen?“ Doch das sei
nicht passiert, beklagte McGovern, und hob hervor, dass die Aussagen des
Senators in der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert wurden. Das sage einiges
über die Rolle der heutigen Medien in den USA aus.
Tilo Gräser
Das Interview mit Ray McGovern zum Nachhören:
Link zur Originalseite bei ' Sputniknews '
..hier
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Tags: Trump,
Obama, Marionetten, Deep State, Tiefer Staat, Ray McGovern,
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