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08.09.2017 00:00
Naomi
Kleins Schock-Strategie erweist sich immer mehr als
wichtiges Buch zur Erklärung des mörderischen Geschehens (1)
Dieses Buch mit dem Untertitel „Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus“
erschien 2007, also schon vor zehn Jahren. Bei der ersten Lektüre fand ich vor
allem die Erklärung des Putsches von Pinochet in Chile 1973 interessant und
wichtig. Jetzt habe ich andere Kapitel nachgelesen und kann
NachDenkSeiten-Leserinnen und Lesern nur empfehlen, sich dieses Buch
anzuschauen. Es ist ein richtiger Augenöffner; Naomi Kleins Analysen öffnen die
Augen zum Verständnis früherer und vor allem aktueller Vorgänge. [Quelle:
nds.de / Albrecht Müller] JWD
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Albrecht Müller | Quelle_nds.de |
Was man lernt, und besser versteht:
- Die Strategie, schockartig zu zerstören, um damit angeblich Neues zu schaffen,
gab und gibt es wirklich.
- So ist zum Beispiel in Russland zur Zeit von Jelzin ab 1990 verfahren worden.
- Der Irak ist rücksichtslos zerstört worden, einschließlich der weit entwickelten
Kultur dieses Volkes. Lateinamerikanische Völker wurden Opfer dieser Strategie.
- Die Zerstörungen sind betrieben worden, um die neoliberale Ideologie
durchzusetzen.
- Hinter der Schock-Strategie steckt nahezu regelmäßig die Forderung nach
Privatisierung öffentlicher Einrichtungen und öffentlicher Unternehmen. So ist
es in Lateinamerika geschehen, in Russland, in Polen, im Irak und vielen anderen
Ländern. Krieg und Zerstörung bereiten den Raub vor.
- Die USA sind schlimmer als gedacht. Für Skepsis und Gegnerschaft muss man sich
wirklich nicht entschuldigen. Ich selbst habe das gelegentlich getan. Wenn man
aber Naomi Klein liest, wenn man prüft, was vor Veröffentlichung dieses Buches
schon geschehen ist und von Klein analysiert worden ist, und wenn man die Augen
nicht verschließt vor dem, was seitdem an Zerstörung und an Raub von Bürgern und
Staat der USA ausging, dann vergeht einem jegliche Lust, diese westliche
Führungsmacht zu verteidigen.
- Naomi Klein beschreibt die besondere Rolle der Chicago Schule der Volkswirte –
der Chicago Boys, wie sie sie nennt – beim Einsatz der Schock-Strategie.
- Sie beschreibt ausführlich die Treffen und Beratungen von Ökonomen dieser
Schule, von Vertretern von Internationalem Währungsfonds und Weltbank, von
US-amerikanischen und internationalen Politikern der gleichen Couleur. Ich habe
diese Kreise bei anderer Gelegenheit „einflussreiche Kreise“ genannt und bin
dafür gescholten worden. Diese Zirkel gibt es aber wirklich und sie sind Teil
dessen, was andere Beobachter des Zeitgeschehens „Deep State“ nennen.
- Die Beschreibungen und Analysen Naomi Kleins von den Vorgängen am Anfang der
Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts, insbesondere die US-amerikanische
Einflussnahme auf die Entwicklung in Polen und in Russland, machen einem auch
klar, dass Bill Clinton und seine Politik im Prinzip nicht anders zu bewerten
sind als die offener erklärte Ideologie und Aggressivität der Bushs und anderer
Repräsentanten der US-amerikanischen Führungszirkel. Wir konnten ja zudem
beobachten, wie zu Obamas Zeit die alten Ideologien und Personen aus der Bush
Ära weiter lebten und weiter wirkten. Typisches Beispiel: das Wirken von Frau
Victoria Nuland, der Staatsekretärin im State Department und Ehefrau des
rechtskonservativen Beraters und Autors Kagan. Naomi Kleins Analysen erinnern so
daran, wie abstrus es ist, auf Frau Clinton gesetzt zu haben und erst jetzt mit
und wegen Trump das Elend zu erkennen.
- Wir lernen viel über die Hintergründe der uns umgebenden Kriege von Afghanistan
bis Libyen und Zentralafrika. Wir lernen viel über die waren Ursachen dafür,
dass so viele Menschen Zuflucht bei uns suchen.
- Mit den Vertretern und Anwendern der Schock-Strategie verbindet aufrechte
Menschen nichts. Deshalb ist das Deklarieren einer Wertegemeinschaft, wie es die
Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende am vergangenen Sonntag beim Fernsehduell
wieder einmal betrieben hat, zutiefst unangemessen, ja eigentlich eine
Offenbarung. Mit Menschen, die Krieg führen, die anderen Völkern militärische
und kulturelle Schocks verpassen, um sie auszurauben, sollte uns nichts
verbinden.
Sie haben keine Werte und deshalb gibt es auch keine Wertegemeinschaft. Das Wort
ist eine leere, verlogene Hülse. Dies war ein erster und einführender Beitrag zur Erinnerung an ein wertvolles
Buch. Ich beabsichtige, unsere Leserinnen und Leser mit ein paar weiteren
wichtigen Gedanken und Beobachtungen von Naomi Kleins „Schock-Strategie“ bekannt
zu machen. Deshalb auch die (1) in der Überschrift. Es folgen noch ein paar
Ziffern. Das geschieht auch deshalb, weil nach meinem Eindruck dieses Werk
auffallend totgeschwiegen wird.
Link zum Originaltext bei ' nachdenkseiten.de '
..hier
Passend zum Thema:
03.08.2017 01:00
Fassadendemokratie und Tiefer Staat
Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter. - Ein neues Buch aus dem
Rubikon-Umfeld geht der Frage nach, welche Mechanismen es sind, die bewirken,
dass von Demokratie im Lande lange schon keine Rede mehr sein kann. Zum ersten
Mal im deutschen Sprachraum bündelt es - mit Beiträgen von Jörg Becker, Daniele
Ganser, Bernd Hamm, Hansgeorg Hermann, Hannes Hofbauer, Jochen Krautz, Mike
Lofgren, Rainer Mausfeld, Hermann Ploppa, Jürgen Rose, Werner Rügemer, Rainer
Rupp, Andreas Wehr, Wolf Wetzel, Ullrich Mies und Ernst Wolff - Analysen zum
Tiefen Staat. [Quelle:
rubikon.news] JWD
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17.05.2015 12.50
Der US-amerikanische Tiefe Staat
von Peter Dale Scott
Seit den Ereignissen des 11. September 2001
haben wir unsere Leser oft aufmerksam gemacht auf die Existenz eines „Tiefen
Staates“ in den USA, der unabhängig ist vom Weißen Haus und mitunter dazu fähig,
ihm seinen Willen aufzuzwingen. Dies zu wissen ist nach unserer Auffassung
unbedingt notwendig, um die Politik der Vereinigten Staaten zu verstehen. Wenn
allerdings die Existenz dieses „Tiefen Staates“ vom Weißen Haus noch offiziell
zugegeben wird, so bestreitet es aber dessen Unabhängigkeit. Professor Peter
Dale Scott – der den „Tiefen Staat“ seit langer Zeit erforscht – hat dessen
Aktivitäten bei vier wichtigen Ereignissen erläutert. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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27.01.2015 10:50
Der Staat, der tiefe Staat und die Wall Street-Oberwelt
Der 1929 in Montreal geborene ehemalige kanadische
Diplomat, Politologe, Anglist, Sachbuchautor, Dichter und Anglistik-Professor an
der University of California in Berkeley, Prof. Peter Dale Scott, hat in einem ausführlichen Essay
niedergeschrieben, was die westliche Welt im Kern zusammen hält. JWD
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02.03.2012 12:50
Klimawandel: größter Fall von Marktversagen, den wir je erlebt haben
Naomi Klein - Der Klimawandel sprengt das weltanschauliche Fundament des
zeitgenössischen Konservatismus. Ein Glaubensgebäude, das kollektives Handeln
verteufelt und auf die totale Entfesselung der Märkte schwört, lässt sich mit
dem Imperativ unserer Tage schlichtweg nicht mehr vereinbaren: mit der
Notwendigkeit, in ungekanntem Ausmaß aktiv zu werden und gemeinsam die
Marktkräfte, die die Krise herbeigeführt haben, ein für alle Mal zu bändigen. [Quelle:
blaetter.de]
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11.10.2011 22:05
Occupy Wall Street: Naomi Klein hat am 06.10.2011 eine Rede bei Occupy Wall Street gehalten.
New York - In der Zeitschrift "The Nation" wurde die Rede abgedruckt und am
09.10. in deutscher Übersetzung von Tom Stelling in 'echte-demokratie-jetzt.de'
publiziert. Naomi Klein, ist eine kanadische Journalistin und Autorin der Bücher “No Logo” und
“Die Schock Strategie”. Zu "Die Schockstrategie" sagt Tim Robbins: Sie hat das
notwendigste Buch ihrer Generation geschrieben. Diese Einschätzung teile ich,
das Buch sollte Pflichtlektüre für jeden zivilisierten Erdenbürger sein. JWD
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31.05.2011 9:40
Buchtipp: Die Schock- Strategie
Dieses Buch von Naomi Klein, dass in der deutschen
Übersetzung 2007 mit dem Titel "Die Schock-Strategie" und
dem Untertitel, "Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus"
erschienen ist, hatte ich kurze Zeit später gelesen. Meine
Hochachtung vor Frau Klein, ob ihres in jeder Hinsicht
meisterhaften Werkes, hält bis heute an. JWD
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Tags:
Chicago Boys, Irak, Naomi Klein, Lateinamerika, Polen, Russland,
Schockstrategie, Tiefer Staat, USA, Deep State |
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