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12.07.2017 00:00
Frieden in Syrien zugunsten
von Israel und der Türkei?
Obwohl man sich dem Ende des Krieges gegen Syrien nähert, wurde keines der
ursprünglichen Ziele der Angelsachsen völlig erreicht: nicht nur die
Muslimbruderschaft hat nicht mit ihren arabischen Frühlingen triumphiert,
sondern sie scheint in der gesamten Region zu verlieren, außer in Katar und in
der Türkei; Wenn Syrien auch weitgehend zerstört ist, hat die syrische
Gesellschaft und ihr multireligiöses Modell standgehalten; schließlich sollte
die Seidenstraße wieder hergestellt werden. Wie dem auch sei, Israel und die
Türkei sind dabei, die Kastanien aus dem Feuer zu holen und auf ihre Weise auch
als Sieger des Krieges zu erscheinen. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire
Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 11. Juli 2017

Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Jedermann dachte, dass die Krise zwischen Saudi-Arabien und Katar das
Wiederaufleben der Riad-Damaskus-Kairo Achse erleichtern würde, die das
politische Leben der arabischen Welt bis zum "arabischen Frühling" dominiert
hatte. Es war dem aber nicht so.
Vielleicht hofft Prinz Mohammad Ben Salman immer noch, im Jemen zu siegen und
findet es daher nutzlos, sich Syrien anzunähern. Oder die Saudis, der früher den
arabischen Aufstand gegen die Osmanen führten, halten es heute für zu
gefährlich, die Partei Syriens gegen die Türkei zu ergreifen. Es ist wahr, dass
während der Verhandlungen von Crans-Montana letzte Woche, die UNO, der IWF und
die Europäische Union die nach internationalem Recht illegale Besetzung
Nordzyperns durch die türkische Armee unterstützt haben. Offensichtlich
unterstützt die NATO, obwohl es im Westen Mode geworden ist, auf die Diktatur
von Erdogan zu spucken, auch vorbehaltlos die türkische militärische Entfaltung
in Zypern, in Syrien, in Irak und im Katar.
"Da die Natur vor der Leere zurückschreckt ", ist es Katar, der Kontakte mit
Damaskus etabliert hat. Für Präsident Bachar Al-Assad ist das eine weniger
signifikante Beute als Saudi Arabien, aber es ist doch eine. D.h. ein Staat
weniger im Krieg gegen sein Land, in dem in Wirklichkeit, abgesehen von den
US-multinationalen Unternehmen, nur das Vereinigte Königreich, die Türkei und
Israel verbleiben.
Das Treffen zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump auf dem
G20-Gipfel in Hamburg am 7. Juli 2017 hat offenbar alles verändert! Die
vorgesehene halbstündige Sitzung dauerte mehr als vier Mal so lang, was andere
ausländische Staats- und Regierungschefs zwang im Wartezimmer zu verharren.
Obwohl wir nicht wissen, was die beiden Präsidenten und ihre Außenminister
beschlossen haben, wissen wir, was sie ausgehandelt haben.
Israel, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate haben vorgeschlagen, den
Krieg gegen Syrien zu beenden, indem sie den Sieg von Tel-Aviv über den
palästinensischen Widerstand zu Akte legen. Dieser gliedert sich heute in zwei
Teile, Hamas im Gaza-Streifen und Fatah in Ramallah.
Die Fatah von Mahmud Abbas ist jedoch allmählich in der Korruption versunken und
kollaboriert offen mit Israel. Während die Hamas, von der Muslim-Bruderschaft
unter der Schirmherrschaft der israelischen Geheimdienste erstellt, hat sich
zuerst durch ihre terroristischen Handlungen gegen die Zivilbevölkerung und dann
durch ihr unwahrscheinliches Verhalten während des Krieges gegen Syrien
diskreditiert. In der Tat, nur mehr die Türkei und Iran unterstützen noch die
Hamas, alle anderen Staaten hassen sie. Ohne den geringsten Scham hat die Hamas,
die sich schon mit dem Mossad und Al-Kaida verbündet hatte, um die Führer der
PFLP im syrischen Lager von Jarmuk im Jahr 2012 zu ermorden, Tel-Aviv wiederum
um Vergebung gebeten.
Daher dieser umwerfende Plan, die zwei wichtigsten palästinensischen
Gruppierungen zusammenzubringen, den alten Mahmud Abbas (82) auszuschalten,
einen palästinensischen Marionettenstaat anzuerkennen und an seinen Kopf...
General Mohammed Dahlan zu setzen.
Mohammed Dahlan, das ist dieser Führer der Fatah, der heimlich ein israelischer
Agent wurde, der brutal gegen die Hamas kämpfte und dann Yasser Arafat
vergiftete. Nach seiner Entlarvung wurde er von der Fatah ausgeschlossen, floh
nach Montenegro, und wurde in Abwesenheit verurteilt. Er wohnte in den letzten
Jahren in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er ein $ 120 Millionen
schweres Vermögen verwaltet, das er bei der palästinensischen Autonomiebehörde
gestohlen hatte. Er dürfte in Gaza durch seine historischen Feinde der Hamas
empfangen werden, und von dem neue "Premier-Minister" Yahya Sinwar, einer seiner
Freunde aus der Kindheit. Man könnte die Vergangenheit vergessen und ihm
zunächst den Kampf gegen die Armee des Islams anvertrauen, welche der
palästinensische Zweig von Daesch ist.
Wenn dieser Plan umgesetzt werden sollte, würde er die endgültige Liquidierung
des palästinensischen Widerstands nach 70 Jahren Kampf bedeuten.
Man muss die Ankündigung einer Putin-Trump-Vereinbarung auf drei Regionen im
Süden von Syrien in diesem Zusammenhang verstehen. Die US-Truppen dürften dort
eingesetzt werden, angeblich für den Frieden, in der Realität aber um eine
entmilitarisierte Zone zwischen dem syrischen Golan und dem Rest des Landes zu
bewahren. Die Iranischen Truppen dürften sich nicht Israel annähern. Auf diese
Weise würden die Golan-Höhen, widerrechtlich durch Israel seit vierzig Jahren
besetzt, nun de facto als Annexion betrachtet werden, auch wenn das Wort nicht
verwendet werden würde. Lokale Dorfräte würden im Oktober 2018 nach israelischem
Recht dort gewählt werden. Russland würde nichts sagen und die Vereinigten
Staaten würden ihre Krim Besessenheit vergessen.
Im Rest von Syrien, mit Ausnahme der von den Kurden eroberten ehemaligen
Daesch-Zone und der von den Türken kontrollierten Zone, könnte Frieden
geschlossen werden. Washington und Moskau würden die Türken mit diesen Kurden
abrechnen lassen, d. h., sie massakrieren lassen. Genau wie Henry Kissinger die
irakischen Kurden gegen Saddam Hussein unterstützte, bevor er sie über Nacht mit
ihrem Kurdistan Traum fallen ließ. Am Ende würde die türkische Armee Al - Bab
besetzen, wie sie es bereits in Nordzypern und in Baachiqa im Irak tut.
Die Palästinenser und die Kurden würden ihre Fehler bezahlen, nämlich für ein
Land außerhalb ihres Gebiets gekämpft zu haben (in Jordanien und im Libanon,
anstelle von Palästina für die Ersten, und im Irak und in Syrien statt in
Kurdistan für die Letzteren).
Israel und die Türkei wären die zwei einzigen Staaten, die von dem sechs
jährigen Krieg gegen das syrische Volk profitieren würden.
Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst
Frohlich | Quelle:
voltairenet.org
Thierry Meyssan: Politischer Berater, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à
Donald Trump..
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND)
Link zum Originaltext bei ' voltairenet.org '
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Syrien, Putin, Trump, Waffenstillstand, Friedensverhandlungen,
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