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19.04.2015 00:00
Das Atomabkommen mit dem Iran: Wieder einmal das Recht gebeugt!
Nach Meinung des US-Wirtschaftswissenschaftlers Dr. Paul Craig Roberts ist das Atomabkommen mit dem Iran nur durch erpresserischen Zwang zustande gekommen. - Die Israel-Lobby und die mit ihr verbündeten neokonservativen US-Kriegsverbrecher werden natürlich versuchen, das Atomabkommen zu blockieren, auf das sich Putin und Obama mit dem Iran geeinigt haben, um die von den USA inszenierte "Iran-Krise" zu beenden. [luftpost-kl.de / Von Paul Craig Roberts]  JWD

(Informationen über das Atomabkommen sind – leider nur in englischer Sprache – nachzulesen unter ..hier).

Weil der Iran – im Gegensatz zu Israel – den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (Eine deutsche Übersetzung des Vertragstextes ist ..hier aufzurufen) unterzeichnet hat, steht ihm auch das Recht zu, Atomforschung zu betreiben (und die Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen). Der Iran ist der einzige Staat, dem die Wahrnehmung der mit der Unterzeichnung dieses Vertrages erworbenen Rechte durch von den USA durchgesetzte Sanktionen und durch die Androhung einer US-Militärintervention verwehrt werden sollten.

Weder die US-Geheimdienste noch die International Atomic Energy Agency / IAEA (..hier), die regelmäßig die Urananreicherungsanlagen des Irans inspiziert, konnten in den vergangenen zehn Jahren irgendwelche Anzeichen für ein iranisches Atomwaffen-Programm entdecken. Obwohl keinerlei Beweise dafür vorgebracht werden konnten, dass der Iran Atombomben bauen will, hat die maßlose israelische Regierung mit Hilfe ihrer neokonservativen Agenten in der US- Regierung, die auch dort vor allem die Interessen Israels vertreten, die USA wegen nicht existierender iranischer Atomwaffen fast in einen Krieg mit dem Iran getrieben – nach dem gleichen Muster, nach dem sie die USA wegen der nicht existierenden Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins in einen Krieg mit dem Irak getrieben haben.

Das ausgehandelte Atomabkommen verhindert ganz sicher, dass der Iran angereichertes Uran für den Bau einer Atombombe abzweigen kann. Trotzdem versuchen Kriegstreiber in Washington gemeinsam mit der Israel-Lobby die Vereinbarung mit dem Argument zu blockieren, "der iranischen Führung könne nicht vertraut werden".

Dabei drängt sich in Wirklichkeit die Frage auf: Warum sollte der Iran eigentlich Washinton vertrauen?

Der Iran sollte den ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten Gorbatschow fragen, was eine Zusage Washingtons wert ist. Als Gegenleistung für die Zustimmung Gorbatschows zur Wiedervereinigung Deutschlands versprach ihm Washington, die NATO keinen Zentimeter nach Osten auszudehnen, weitete sie dann aber schnell bis an die Grenzen der ehemaligen Sowjetunion aus und will jetzt sogar immer mehr ehemalige Sowjetrepubliken in das westliche Militärbündnis integrieren.

Der Iran sollte den gegenwärtigen russischen Präsidenten Putin fragen, was ein Vertrag mit Washington wert ist. Die strategische Schwäche Russlands ausnutzend, kündigte das Regime George W. Bushs den ABM-Vertrag (zur Begrenzung der Raketenabwehrsysteme, ..hier) auf, den Washington mit Moskau vereinbart hatte. Nach der Kündigung dieses Vertrages begann Washington sofort mit der Aufstellung von Raketenabwehrsystemen rund um Russland, in der Hoffnung damit bei einem atomaren Erstschlag der USA, den die neue Kriegsdoktrin Washingtons ausdrücklich erlaubt, übrig gebliebene russische Langstreckenraketen (über Europa) abfangen zu können (s. dazu auch ..hier).

Der Iran könnte auch Deutschland fragen, das den Versailler Vertrag akzeptieren musste, obwohl damit alle Versprechen gebrochen wurden, die US-Präsident Woodrow Wilson den Deutschen als Gegenleistung für die Beendigung des Ersten Weltkriegs gegeben hatte (s. dazu auch ..hier). Der Versailler Vertrag verpflichtete Deutschland dazu, auf große Gebiete zu verzichten und nie zu tilgende Reparationszahlungen zu leisten, obwohl die deutsche Regierung sicher nicht allein an diesem Krieg schuld war. Der Versailler Vertrag war eine der Hauptursachen für den Zweiten Weltkrieg, der ebenfalls wieder den Deutschen allein angelastet wurde, obwohl er eigentlich erst begann, als Großbritannien und Frankreich (am 3. September 1939) Deutschland den Krieg erklärten. (Für die meisten Historiker hat der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 begonnen.)

Der Iran sollte auch die indianischen Ureinwohner der USA befragen – die Irokesen, Tscherokesen, Sioux, Cheyenne, Komantschen, die Nez Perce und die vielen anderen Stämme (s. ..hier), wie viele Verträge Washington gehalten hat. Falls Sie die Antwort nicht kennen, keinen einzigen! Washington hat wirklich keinen einzigen Vertrag mit irgendeinem Indianer - stamm gehalten. Das können Sie nachlesen in dem Buch "The Long Death: The Last Days Of The Plains Indians" (Der lange Tod: Die letzten Tage der Prärie-Indianer, zu beziehen über Amazon) von Ralph K. Andrist. Wer dieses Buch gelesen hat, wird sich niemals auf einen Vertrag mit Washington einlassen.

Wer mit Washington einen Vertrag schließt, muss damit rechnen, dass der umgehend gebrochen wird. Während sich der Vertragspartner an die Vereinbarung hält, bereitet Washington dessen Untergang vor. Das macht Washington immer so. Washington ist gerade dabei, die den US-Bürgern versprochenen Leistungen in den Bereichen Gesundheitsfürsorge und Sozialversicherung zu kürzen. Die US-Regierung hat sich die aus Beiträgen der Versicherten gebildeten Rücklagen "geliehen", sie durch nicht handelbare und deshalb wertlose "IOUs" (Schuldscheine) ersetzt und das Geld für ihre Kriege und "Geschenke" an die Reichen, die nicht auf Leistungen aus der Gesundheitsfürsorge und der Sozialversicherung angewiesen sind, verschleudert. Weil die Rücklagen für die Sozialversicherung und die Gesundheitsfürsorge geplündert wurden, ist Washington dabei, die der US-Bevölkerung zustehenden Leistungen aus der Kranken- und Rentenversicherung ganz abzuschaffen. Der Raubtierkapitalismus hat noch nie so entfesselt gewütet wie heute.

Washington hat auf den Formularen zur Beantragung von Leistungen aus der Gesundheitsfürsorge bereits die Altersgrenze erhöht und die Renten durch Manipulation des Warenkorbs zur Ermittlung der Lebenshaltungskosten gekürzt. Washington möchte die Kranken- und Rentenversicherung ganz privatisieren, und damit den Geldgebern der großen Parteien zusätzliche Profite auf Kosten der Kranken und Alten verschaffen, die man möglichst früh loswerden möchte.

Niemand sollte Washington vertrauen, am allerwenigsten die US-Bürger.

Zu allen Zeiten waren Verträge mit Washington noch nicht einmal das Papier wert, auf das sie geschrieben wurden.

Alle, die Washington vertraut haben, wurden betrogen. Vielleicht gibt es die ein oder andere Ausnahme, aber die Vertragsbrüche und Betrügereien sind so zahlreich, dass man die USA zu Recht als den Staat auf der ganzen Erde ansehen kann, der die meisten Vereinbarungen gebrochen hat.

Der Iran sollte einem Abkommen mit einer Regierung, die ihre Versprechen noch niemals gehalten hat, auf keinen Fall vertrauen.

Außerdem musste der Iran, damit der Vertrag überhaupt zustande kam, auf viele Rechte verzichten, die ihm nach dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen zustehen. Das wurde bisher keinem anderen Staat zugemutet, der diesen Vertrag unterzeichnet hat. Der Iran war zu diesen Zugeständnissen gezwungen, um eine Militärintervention zu verhindern und die gegen ihn verhängten Wirtschaftssanktionen los zu werden.

Die eigentliche Bedeutung des Atomabkommens besteht darin, dass Washington den Iran unter Androhung einer Militärintervention und weiterer Wirtschaftssanktionen zur Aufgabe ihm zustehender Rechte zwingen konnte. Mit anderen Worten, auch diese Vereinbarung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich souveräne Staaten durch von Washington ausgeübten Druck immer wieder zur Aufgabe ihrer Rechte zwingen lassen. Washingtons Politik der Erpressung hat sich wieder einmal durchgesetzt.

Deshalb ist das Atomabkommen mit dem Iran eigentlich eine Niederlage für die ganze Menschheit.

Weiterlesen in den Originaltexten (DE & EN) bei ' luftpost-kl.de ' ..hier


Passend zum Thema:

Vorbemerkung: Wie krank die Gehirne westlicher, vorwiegend us-amerikanischer Elitepolitiker häufig sind, wird einmal mehr bei folgender Kurzmeldung deutlich:

19.04.2015 [german.irib.ir]
Bolton: Israel muss schnellstens Iran angreifen
Boston (IRIB News) - Der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, hat Israel geraten, in kürzester Zeit Iran anzugreifen.

Der Internetseite der Boston Harald sagte Bolton zur Lieferung des russischen S-300-Raketenabwehrsystems an Iran: Es ist eine wichtige Entwicklung. Putin zeigte der Welt, dass sein Land strategisch voranschreitet; der Einfluss der USA sinkt. Das sind Ergebnisse der Haltung der gegenwärtigen US-Administration, die die Einigung mit Iran als einen großen Erfolg verkaufen, sagte Bolton.

Er fügte hinzu: Bei S-300 handelt es sich um Smart-Waffen für die Flugabwehr. Die Lieferung wurde auf Bitte des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu für fünf Jahre hinausgeschoben. Wenn das System geliefert und installiert und einsatzbereit ist, kann es einen Luftangriff Israels gegen das iranische Atomgramm verhindern. Damit können auch Stealth-Flugzeuge, die nicht einmal Israel zur Verfügung halt, abgeschossen werden.

Er glaube, dass Israel sich heute entweder mit einem atomaren Iran abfinden müsse, denn ob nun ein Abkommen zustande komme oder nicht, Iran stehe an der Schwelle von Atomwaffen, oder es müsse schnellstens und ohne Zögern über einen Angriff gegen das iranische Atomprogramm entscheiden.

Link zum Originaltext bei ' german.irib.ir ' ..hier

 
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