26.07.2019 02:00 Wie Spindoktoren die
öffentliche
Meinung nach rechts verschieben
In einer Rezension über Rainer Mausfelds neues Buch -
Angst und Macht -, mit dem Untertitel - Herrschaftstechniken der
Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien -, von Gastautor Lutz
Hausstein, ist mir besonders eine vielsagende Grafik aufgefallen, die zeigt, wie
Meinungsmacher sukzessive den öffentlichen Debattenraum manipulieren. Diese
Grafik sagt mehr als tausend Worte und stellt anschaulich dar, wie die
Machterhaltungsstrategien der Eliten funktionieren. In seinem neuen Buch
beschreibt Rainer Mausfeld ausführlich, wie seit dem Zeitalter der Aufklärung
die Eliten Gegenaufklärung betreiben und den zulässigen Meinungskorridor, nicht
nur immer weiter verkleinern, sondern seit gut zwei Jahrhunderten, diesen
drastisch nach rechts verschoben haben. JWD
20.07.2019 [Quelle: nds.de von Lutz Hausstein] Wie die Lämmer zum
Schweigen gebracht werden
Professor Rainer Mausfeld erlangte 2015 mit seinem Vortrag an der Universität
Kiel „Warum schweigen die Lämmer?“ überregional Bekanntheit. Nicht ganz
„unschuldig“ an der schnell erlangten Popularität seines Vortrags sind auch die NachDenkSeiten gewesen, die schon früh auf das Video von Mausfelds
hochinteressantem Referat
hingewiesen hatten. Im Oktober 2018 hat der
Westend-Verlag das Buch von Rainer Mausfeld mit dem
gleichnamigen Titel
herausgebracht, welches seitdem vielerorts immer wieder zitiert wird. Auch
gerade weil im Juli 2019 der
Buchnachfolger „Angst und Macht“ von Mausfeld
erschienen ist, der auf den Kernthesen der „schweigenden Lämmer“ aufbaut, ist es
inzwischen auf dem besten Weg, ein Standardwerk zu den Methoden der
Meinungsmanipulation zu werden. Eine Rezension von Lutz Hausstein.
Vortrags- wie Buchtitel von Professor Mausfeld haben bei vielen recht schnell
Assoziationen zum inzwischen zum Klassiker avancierten Film „Das Schweigen der
Lämmer“ von 1991 geweckt. Doch Rainer Mausfeld
verweist mehrfach darauf, dass
nicht die Metapher der sich ängstigenden, vom Tode bedrohten und deshalb
blökenden Schafe, wie sie im Film Jodie Foster in ihren nächtlichen Alpträumen
peinigen, ihn zu seinem Titel verleitet haben. Vielmehr symbolisiert der Titel
mit der Schafherde die Masse des Volkes und deren Verhältnis zu ihrem,
eigentlich zu ihrem Schutz bestellten, Schäfer, dem Führer der Herde. Das Volk
als reinherzige, aber ohnmächtige Schafherde und der Schäfer, der mit allen
Mitteln die Meinung der Schafe zu kontrollieren und aus diesem Grund auch in
seinem Sinne zu manipulieren versucht.
Wöllte man als Cineast Mausfelds Buch mit einem Film in Verbindung setzen, fiele
mir zu allererst die „Matrix“-Trilogie ein. Der Buchleser lebt in einer Welt,
die zwar unvollkommen ist, die immer wieder Ungerechtigkeiten und Widersprüche
produziert, in der auch regelmäßig Risse in der Matrix zu erkennen sind. Denen
daraufhin aber stets durch die Mächtigen die Erklärungen folgen, dass das alles
so seine Richtigkeit habe oder gar, dass die erlebte Realität gar nicht den
Tatsachen entspricht, sondern eigentlich eine ganz andere, viel bessere sei. Nun
jedoch kommt Rainer Mausfeld und bietet dem Leser mit seinem Buch die
Entscheidungsmöglichkeit: das Buch beiseite legen oder es lesen. Nimmt der Leser
die blaue Pille und legt das Buch ungelesen zur Seite, so lebt er weiterhin
selig in der ihm bekannten, wohlsortierten und mehr oder minder plausibel
erklärten Welt fort. Entscheidet er sich aber für die rote Pille, dann erfährt
er die Wahrheit über die Welt, auch wenn sie für ihn alles andere als schön und
bequem ist. Seine bisherige Scheinwelt zerfällt zu Staub und unter den bislang
so verständlich erklärten und scheinbar logischen Zusammenhängen tritt der
nackte, kalte Stahl des Gestänges der Machtmechanismen zutage, der die Welt so
formt, wie sie ist. Welche Pille soll man nun nehmen? Blau oder rot?
Selbstbetrug oder die Wahrheit?
Die Welt, die Rainer Mausfeld nach der Einnahme der roten Pille zutage fördert,
ist so auch wenig erbaulich. Mausfelds Fragen nehmen immer wieder in dem einen
Punkt ihren Anfang: Wie ist es um die Demokratie in unserer realexistierenden
Welt beschaffen? Denn eine funktionstüchtige Demokratie ist das Versprechen,
welches permanent in der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft im Munde
geführt wird und deren Existenz dort stets und ständig betont wird. Bei der
Suche nach den Fakten greift Mausfeld immer wieder auf die Ideale der Aufklärung
zurück – nämlich gesellschaftliche Rechte für Alle als Freie und Gleiche zu
gewährleisten, um eine Herrschaft nach dem Gesetz des Stärkeren zu verhindern –
und stellt diesem Ideal die Realität gegenüber. Denn, wie Rainer Mausfeld
heraushebt, in der blutigen Geschichte der Menschheit liegt der Grund begraben,
dass „zivilisatorische Schutzbalken gegen eine Herrschaft der Gewalt“ eingezogen
und damit auch „Wege zur Einhegung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen“
gesucht wurden. Anstatt nun jedoch weiter auf dem Pfad der Aufklärung
voranzuschreiten, hat inzwischen eine Gegenaufklärung – die Schäfer, die die
Schafe im Sinne ihrer Interessen zu manipulieren versuchen – die Gesellschaft
voll im Griff und höhlt die Demokratie von innen aus.
Die Demokratie, so Mausfeld, stellt für die Mächtigen die beste und billigste
Möglichkeit dar, ihre Macht zu sichern und auszubauen. Unter Berücksichtigung
aller Faktoren erheblich billiger als Diktaturen oder sonstige
Gewaltherrschaften. Allerdings muss es gelingen, die Demokratie in ihrem Sinne –
dem der Mächtigen – zu lenken. Denn normalerweise bedeutet egalitäre Demokratie
die gleichberechtigte Konsensfindung zwischen unterschiedlichen Perspektiven und
Meinungen. Ziel der Machteliten ist es jedoch, das Ergebnis dieses Prozesses zum
Zweck ihrer Machterhaltung zu beeinflussen. Hierfür greifen die Machteliten auf
einen breiten Instrumentenkasten zurück. Mit der Aufzählung und reichlich
detaillierten Darstellung erfindet Mausfeld das Rad nun nicht etwa neu. Ihm
gelingt mit der kompakten Darbietung jedoch eine für den Leser erhellende
Übersicht über die diversen, zumeist sogar ineinandergreifenden Mittel der
Meinungsmanipulation.
Um die Meinungsbildung gezielt zu lenken und so die Lämmer schweigend zu halten,
bedienen sich die Machteliten verschiedener Instrumente. Dabei kommt der
Manipulation des Bewusstseins der Bevölkerung mittels Orwellschen Neusprechs
eine zentrale Bedeutung zu. Wenn Müllkippen für Atommüll als „Endlager“
deklariert werden, obwohl nur nach einem Bruchteil der
Halbwertszeit hochgiftige
Stoffe austreten. Wenn wieder einmal Deutschland am Hindukusch „verteidigt“
wird. Wenn allmonatlich die Zahl der „offiziell als arbeitslos Gemeldeten“
mithilfe von statistischen Umdefinitionen radikal
nach unten manipuliert wird
und dann trotz Millionenarbeitslosigkeit auch schon mal „Vollbeschäftigung“
postuliert wird. Wenn das Primat der Demokratie durch die Ausrufung einer
„marktkonformen Demokratie“ untergraben wird. Wenn sich der prekär beschäftigte
Akademiker gemäß allgemein gebräuchlicher Definition von jetzt auf gleich in der
„bildungsfernen Unterschicht“ wiederfindet. Wenn die Hinterziehung von
millionenschweren Steuerpflichten als lässliche kleine „Sünde“ verniedlicht
wird. Wenn „Reformen“ nicht mehr progressiven Fortschritt, sondern eine
repressive Gesetzgebung für die Gesellschaft bedeuten. Wenn ein neuerfundenes
„Supergrundrecht“ das grundgesetzlich verbürgte Recht auf Freiheit des Einzelnen
aushebeln soll.
Das sind keine belanglosen Worte. Denn ihre sinnverdrehende Wirkung ist fatal:
„Man pflegt das Schiller-Distichon von der „gebildeten Sprache, die für dich
dichtet und denkt“, rein ästhetisch und sozusagen harmlos aufzufassen. […]
Aber Sprache dichtet und denkt nicht nur für mich, sie lenkt auch mein Gefühl,
sie steuert mein ganzes seelisches Wesen, je selbstverständlicher, je
unbewusster ich mich ihr überlasse. Und wenn nun die gebildete Sprache aus
giftigen Elementen gebildet oder zur Trägerin von Giftstoffen gemacht worden
ist? Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt,
sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung
doch da. […]
„Sprache, die für dich dichtet und denkt …“ Gift, das du unbewusst eintrinkst
und das seine Wirkung tut – man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen.“
Was Victor Klemperer hier in seiner „Lingua Tertii Imperii“ formuliert, gilt
gleichermaßen auch heutzutage. All diese genannten Begrifflichkeiten, und noch
viele mehr, trommeln den Menschen Tag für Tag in den Ohren. Bis sie früher oder
später – teils sogar trotz des Wissens um deren euphemistischen Gehalt – als
vermeintliche Wahrheit in die Hirne der Leute einsickern. Wer fragt dann noch
diese scheinbaren Selbstverständlichkeiten nach bzw. was erleidet derjenige, der
sich dies nachzufragen traut?
Die Ausprägung der gezielten Lenkung des Denkens lässt sich auch an den
Bezeichnungen aktueller Gesetze schnell ablesen. Waren zu früheren Zeiten noch
kurze, sachliche und neutrale Begriffe für Gesetze Usus, baut man heute
Wortungetüme als Gesetzesbezeichnungen, die die Menschen schon von vornherein
mit einer ganz bestimmten, gewünschten Wertung indoktrinieren sollen. Sei es nun
das „Gute-Kita-Gesetz“ oder das „Starke-Familien-Gesetz“ von Franziska Giffey
oder Hubertus Heils „Respekt-Rente“ – stets wird hier schon in die Namen der
Gesetze eingebaut, wie diese zu bewerten seien. Sprache, die für dich dichtet
und denkt …
Doch Mausfeld belässt es nicht beim Verweis auf die Praxis der inhaltlichen
Neubefüllung gebräuchlicher Begriffe. Mit dem von ihm genutzten Begriff der
„Verklammerung“ beschreibt er das, was Albrecht Müller mit der Methode der
Manipulation
„Botschaft B sagen und damit Botschaft A transportieren“ erläutert.
Betrachtet man mit diesem Wissen gesellschaftliche Vorgänge, so stellt man fest,
wie diese Manipulationstechnik regelmäßig bei der Meinungsbildung angewendet
wird und diese dominiert. Wenn etwa Jens Berger anhand der „Mitte-Studie“ und
deren medialer Begleitung
beanstandet, dass Kritiker der Deformationen unserer realexistierenden Demokratie handstreichartig selbst zu Antidemokraten und
Rechtsextremisten erklärt werden. Nur allein aus der Tatsache heraus, dass sie
auf Fehlstellen in unserer gesellschaftlichen Praxis hinweisen und diese
anprangern. Oder wenn immer wieder bei Gewalttaten von Rechten fast reflexartig
im selben Atemzug auf linke Aktivisten verwiesen wird, so als beispielsweise
der
sächsische Ministerpräsident Kretschmer bei Markus Lanz auf die Frage nach einer
möglichen zukünftigen Koalition mit der AfD sofort mit der Ablehnung einer
Zusammenarbeit mit der AfD, um deren Gebaren es im vorhergehenden Gespräch
ausschließlich ging, genauso wie mit einer Koalitionsabsage mit der Linken, die
eigentlich an dieser Stelle gar kein Thema war, antwortete.
Dies führt zu dem vielleicht zentralen Element der Lenkung der öffentlichen
Meinung: der Einschränkung Spektrums, innerhalb dem eine Meinung noch als
zulässig anerkannt werden darf. Rainer Mausfeld beschreibt hier ausführlich, wie
seit der Zeit der Aufklärung dieser Korridor nicht nur immer weiter verkleinert
wurde, sondern auch, wie stark er in diesen reichlich zwei Jahrhunderten
drastisch nach rechts verschoben wurde.
Quelle: nds.de (verlinkt)
Das, was heute als ganz weit linksaußen, gerade noch innerhalb des akzeptablen
Meinungsspektrums befindlicher Standpunkt dargestellt wird, hat mit dem, was zu
Zeiten der Aufklärung links war, überhaupt nichts mehr zu tun. Sukzessive wurde
der zulässige Debattenraum konstant verkleinert und immer weiter in das damals –
zur Zeit der Aufklärung – rechte Meinungsspektrum verschoben. Gleichzeitig wird
jedoch innerhalb dieses Spektrums eine lebhafte Debatte nicht nur zugelassen,
sondern sogar noch befeuert, um somit den Anschein einer funktionierenden
Demokratie zu erwecken, die selbst kritische, abweichende Meinungen zulässt.
Die nicht nur hitzig, sondern vor allem ideologisch geführte Debatte um die vom
Juso-Chef Kevin Kühnert ins Gespräch gebrachten Vergesellschaftungen zeigt auch
gerade anhand der CDU, wie weit diese sich in dem historisch betrachtet
überschaubaren Zeitraum von ihrem
Ahlener Programm von 1947 in rechter Richtung
entfernt hat, sodass das, was sie 1947 noch für möglich – wenn nicht gar
notwendig – betrachtet hatte, von ihr heutzutage als irrational, extremistisch,
populistisch und unverantwortlich diffamiert wird. Und was für die CDU gilt,
muss natürlich umso mehr für die SPD gelten, schaut man sich die größtenteils
absurden Reaktionen nicht nur des SPD-Führungspersonals auf Kühnerts
Interview-Aussagen an. Auch an diesem Beispiel lässt sich also nachvollziehen,
wie eine stetige Verschiebung des als zulässig deklarierten Debattenraums immer
weiter nach rechts stattfindet und früher in der Mitte befindliche Standpunkte
und Werte inzwischen außerhalb dieses Spektrums verschoben wurden. Also das
glatte Gegenteil dessen, was der Öffentlichkeit mit der gebetsmühlenartigen
Wiederholung einer Sozialdemokratisierung der CDU und einem Linksrutsch der SPD
seit mehreren Jahren Glauben gemacht wurde. Sprache, die für dich dichtet und
denkt …
Gerade auch die massive Verschiebung des als akzeptabel deklarierten Spektrums
wie damit auch deren Mitte führt letzten Endes dazu, dass sich originär rechte
Parteien, wie beispielsweise CDU und erst recht natürlich CSU, inzwischen völlig
ohne Scham als Parteien der Mitte bezeichnen. Ohnehin ist die Verwendung des nur
vage zu bestimmenden Begriffes der politischen „Mitte“ eine Königsdisziplin der
politischen Parteien. Nähme man die Selbstbeschreibung der Parteien ernst, so
reichte die Palette der „Parteien der Mitte“ von der SPD über die Grünen und die
FDP bis hin zur CDU und sogar selbst der CSU.
Einen weiteren Aspekt der gezielten Lenkung der öffentlichen Meinungsfindung
beschreibt Rainer Mausfeld, indem er auf das von Walter Lippmann in „Public Opinion“ erstmals dargelegte Konzept verweist, welches eine generelle Auswahl
von politischen Repräsentanten aus der gesellschaftlichen Elite vorsieht, da er
– Walter Lippmann – die Leitidee des mündigen Bürgers grundlegend negierte.
Diese von Mausfeld als Elitendemokratie – oder auch Wahlelitendemokratie –
bezeichnete Form der Demokratie gewährleistet, dass nur Repräsentanten aus dem
Spektrum der Eliten zur Wahl stehen und damit gesichert ist, dass diese auch
stets die Interessen der Eliten sichern. Wer nach einer Bestätigung dieser These
sucht, muss nur die
Ministerriege der neuen griechischen Regierung und deren
frühere Auftritte in Nea-Dimokratia-Administrationen der Vergangenheit
betrachten, welche die griechische Krise vor und während der Eurokrise massiv
befeuert haben. Nichtsdestotrotz: Ungeachtet ihrer Historie sind diese Eliten
immer noch und schon wieder da.
Die Meinungsmanipulation durch eine Deklaration der Grenzen des Sagbaren wird
vermehrt auch mit Schlagworten wie Verschwörungstheorie, Querfront, Populismus,
Antisemitismus, Putin-Versteher oder Gutmensch vorgenommen, wie Mausfeld im Buch
ausführt. Dabei wird fast immer nur der reine Begriff als Vorwurf gebraucht,
ohne diesem anschließend konkrete Nachweise dafür folgen zu lassen. So zeigt man
der Öffentlichkeit an, dass der damit Überzogene den öffentlich als zulässig
deklarierten Debattenraum überschritten habe und von nun an von dieser als
Verfemter zu betrachten sei. Grotesk und gleichzeitig bezeichnend wird es, wenn
nun gerade Rainer Mausfeld in Nachgang seiner Buch-Publikation mit dem Vorwurf
des Verschwörungstheoretikers – ohne eine konkrete inhaltliche Begründung, worin
denn nun eigentlich seine Verschwörungstheorie bestehen würde – überzogen wird.
Setzt man sich mit dieser Behauptung sachlich auseinander, kommt man nicht um
die Feststellung umhin, dass er offensichtlich in ein Wespennest gestochen hat
und die Grenzen des heute zulässig Sagbaren überschritten hat. Es ist eben erst
die rote Pille, welche die Matrix erkennbar macht.
Etwas störend bei der Lektüre des Buches fällt auf, dass es mehrfach
Wiederholungen der inhaltlichen Aussagen gibt. Daran ist erkennbar, dass
Mausfeld das Buch nicht in einem Fluss geschrieben hat, sondern die einzelnen
Kapitel auf früheren Veröffentlichungen von ihm basieren, in denen
nachvollziehbarerweise bestimmte Kernaussagen immer wieder aufgegriffen werden.
Dies mag zwar an den ersten Stellen den Leser etwas verwirren, trägt aber
andererseits dazu bei, gerade diese wichtigen Punkte besonders intensiv zu
verinnerlichen.
Rainer Mausfelds Buch bietet eine hervorragende Handreichung für alle, die der
alltäglichen Indoktrination auf die Schliche kommen wollen. Sie macht den Leser
sensibel für die unterschiedlichen Methoden, mit denen die öffentliche Meinung
manipuliert und kontrolliert und die Grenzen des Sagbaren verschoben und
eingeschränkt werden. Methoden, die in klarem Widerspruch zur Tradition der
Aufklärung stehen und die unsere Demokratie aushöhlen und in ihren Grundfesten
erschüttern. Das Buch ist Aufklärung und Handlungsaufforderung zugleich. Denn
den Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, kann nur die Aufgabe der demokratischen
Öffentlichkeit, von uns allen, sein. Analog zu
Platons Höhlengleichnis liegt es
an uns, den Zuhörern und Lesern, die Schatten an der Wand als realitätsverzerrende Abbilder der Wirklichkeit zu entlarven und stattdessen die
Höhle zu verlassen und, vom gleißenden Sonnenlicht der neugewonnenen Erkenntnis
geblendet, der Realität gegenüberzutreten.
Rainer Mausfeld, Warum schweigen die Lämmer?, Westend Verlag, erweiterte
Studienausgabe 2019, 320 Seiten, 20 Euro
29.06.2019 10:00 „Ein Todesloch im Völkerrecht“ – Rainer Mausfeld macht gegen USA mobil Ramstein
Air Base — Sie ist rund 2000 Fußballfelder groß und der wichtigste militärische Stützpunkt
der USA außerhalb des eigenen Landes: Die US Air Base Ramstein. Der renommierte
Psychologe und Medienkritiker Rainer Mausfeld hat sich am Freitagabend den
Protesten gegen die US-Basis vor Ort angeschlossen. Er sagt: "Die USA sind ein
Schurkenstaat". - Als Rainer Mausfeld am Freitagabend die Apostelkirche in
Kaiserslautern, nahe der US Air Base Ramstein betritt, wird es im Publikum
schnell still. Der Autor von „Warum schweigen die Lämmer“ hat es sich nicht
nehmen lassen, die aktuell vor Ort stattfindenden Proteste gegen die US-Basis
und
gegen die Kriegspolitik der USA, persönlich zu unterstützen. [Quelle:
Sputniknews] JWD
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05.05.2019 00:00 Rainer Mausfeld zu den „Gelbwesten“,
Neoliberalismus, Migration & Elitendemokratie Der emeritierte Professor für Psychologie, Rainer Mausfeld, begeistert mit
seinen Vorträgen zu Manipulationstechniken in Medien und Politik und zieht damit
ein Millionenpublikum an. So vertritt Mausfeld zum Beispiel die These, dass sich
die repräsentative Demokratie der westlichen Welt zu einer neoliberalen
Elitendemokratie entwickelt hat und stellt Begriffe und Systeme in Frage, die
man sonst als gegeben ansieht. Jasmin Kosubek spricht mit dem
Psychologie-Professor über die Bewegung der Gelben Westen in Frankreich und
fordert seine kritischen Thesen zum Neoliberalismus heraus. [Quelle:
Der Fehlende Part] JWD
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08.12.2018 01:30
„Das Modell Elitendemokratie ist historisch verheerend gescheitert“ Herrschaft und Macht zu verschleiern, darum geht es in den demokratischen
Systemen unserer Zeit. Zu diesem Ergebnis kommt
Rainer Mausfeld bei seiner Auseinandersetzung mit Politik und Medien. Die
Geschichte habe immer wieder bewiesen, wie real eine unersättliche Gier nach
Macht sei, eine Tatsache, die auch heute gelte. Deshalb, so Mausfeld, müsse man
auch in unserer gegenwärtigen politischen Situation Macht genau betrachten. [Quelle:
nds.de] JWD ..weiterlesen
05.10.2018 00:00 KenFM im
Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld ("Warum schweigen die Lämmer?")
Dass Professor Rainer Mausfeld es im Alter von 68 Jahren mit seinen Vorträgen
noch zu einem Millionenpublikum bringen würde, hätte er selbst vermutlich als
Letzter vermutet. Doch ganz offensichtlich trifft er mit seinen Inhalten,
verbildlicht durch die inzwischen weitläufig bekannte politische Metapher der
„schweigenden Lämmer“, den Nerv der Zeit. Es ist, als hätten wir jahrelang eine
dunkle Vermutung gehegt und endlich spricht sie einmal jemand aus – Unsere
Demokratie ist bei weitem nicht so demokratisch, wie sie uns verkauft wird. [Quelle:
KenFM] JWD ..weiterlesen
09.07.2018 00:00 "Wie werden politische Debatten gesteuert?"
Für Florian Ernst Kirner (Prinz Chaos II) ist Rainer Mausfelds neuer Vortrag:
„Wie werden politische Debatten gesteuert?“, ein bestens bestückter
Werkzeugkoffer für alle, die sich aus dem Würgegriff der Herrschaftstechniken
befreien wollen. Überwiegend euphorisch sind auch die Kommentare zum
Vortragsvideo auf Youtube. JWD..weiterlesen
04.11.2017 03:00 Wie sich die „verwirrte Herde“ auf Kurs
halten lässt Rainer Mausfelds Vortrag zu den Pleisweiler Gesprächen als Video - Der
Vortrag ist mit gut zwei Stunden recht lang geraten. Aber er war spannend und
Rainer Mausfeld präsentierte viel Material, viele Anregungen, viele Daten, viele
Zitate, viele Hinweise auf Literatur – der Vortrag enthält ein Bündel von
nützlichen Informationen. Sie können dann, wenn Sie sich für eine der vielen
benutzten Abbildungen und Folien besonders interessieren das Video anhalten,
nachlesen und notieren. [Quelle:
nds.de / Albrecht Müller] JWD
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