14.06.2018 00:00 KenFM im Gespräch mit:
Paul Schreyer - "Die Angst der Eliten"
"Wir müssen uns entscheiden: Wir können eine Demokratie haben oder
konzentrierten Reichtum in den Händen weniger - aber nicht beides." - Diese
zutreffende Macht-Analyse stammt von Louis Brandeis. Brandeis war einer der
einflussreichsten Juristen der USA und von 1916 bis 1939 als Richter am Obersten
Gerichtshof beschäftigt. [Quelle:
KenFM] JWD
Interview mit Paul Schreyer |
Quelle: kenfm.de | 10.
Juni 2018
Quelle: kenfm.de via Youtube |
veröffentlicht 10.06.2018
KenFM im Gespräch mit: Paul Schreyer ("Die Angst der Eliten")
Die Zukunft, vor der er damals warnte, ist längst Gegenwart geworden. Wo
Demokratie draufsteht, ist Geldadel drin. Der Globus wird im Großen und Ganzen
von global auftretenden Konzernen regiert, die über gesichtslose Bürokratien, NGOs, Stiftungen und Lobbyisten dafür sorgen, dass der Staat als
Durchsetzungsinstanz vor allem ihre ganz privaten Interessen durchsetzt.
Es reicht, sich eine einzige Bundespressekonferenz, egal zu welchem Thema,
anzusehen, um zu erkennen, dass die sogenannten Volksvertreter heute nicht mehr
sind, als die Pressesprecher der Industrie.
Kein Politiker, kein Staat ist heute noch solo in der Lage, Politik für die
Wähler zu machen, wenn deren Interessen denen der „Märkte“ widersprechen. Geld
regiert die Welt. Damit das Abwracken der Demokratie möglichst unauffällig
vonstattengehen kann, muss das, was man Transparenz nennen könnte, unter allen
Umständen vermieden werden. Wem es dennoch gelingt, Licht in den Sumpf der
Korruption zu bringen, nichts Anderes ist die Demontage der Demokratie, der kann
sich warm anziehen. Man lässt ihn vor allem durch eine völlig rückgratlose
Presse in den Schmutz zerren, auf dass er in Zukunft als
Verschwörungstheoretiker sehen muss, wie er sich wirtschaftlich über Wasser
hält.
Umso mutiger ist die Arbeit von Paul Schreyer zu bewerten. In seinem aktuellen
Buch „Die Angst der Eliten – Wer fürchtet die Demokratie?“ legt er den Finger in
die Wunde. Wir haben keine Demokratie, wir werden von reichen Schnöseln regiert.
Wie lange noch?