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![]() 10.11.2017 03:40 Wer sind die selbsternannten "Friedensrichter/innen" der Kampagne KRIEG BEGINNT HIER, und was berechtigt sie zu ihren anmaßenden Urteilen? Mit dieser Überschrift veröffentlichte "Luftpost-KL" eine Internetrecherche über die Initiatoren der "Friedenskampagne" mit dem Titel "KRIEG BEGINNT HIER", um nachvollziehen zu können, welche Interessen damit verfolgt werden. Die US-amerikanischen Besatzungstruppen scheinen jedenfalls bei der Frage um Krieg und Frieden keine nennenswerte Rolle zu spielen und bleiben über jede Kritik erhaben. Der Artikel ist aufschlussreich und lässt erahnen, welche Eigeninteressen, die eher opportunistischen Aktivisten verfolgen, bzw. an welchen Fäden diese Damen und Herren hängen könnten. "Wasch mich, aber mach mich nicht nass", fällt mir dazu ein. JWD Luftpost-KL schreibt: Wir haben einige im Internet verfügbare Informationen über den Kampagnenrat KRIEG BEGINNT HIER zusammengetragen, der die "Kritischen Betrachtungen zur Kampagne 'Stopp Ramstein 2017'" in Umlauf gebracht hat.
Der jüngste Angriff erfolgte mit dem [...] "Hintergrundpapier für die Auseinandersetzung in der Friedensbewegung – Kritische Betrachtungen zur Kampagne ‚Stopp Ramstein 2017‘", zu dem wir uns bereits in den beiden LUFTPOST-Ausgaben geäußert haben, die ..hier & ..hier und aufzurufen sind. Das "Hintergrundpapier" endet mit der nachfolgend in roter Schrift abgedruckten Aufforderung an die Kampagne STOPP AIR BASE RAMSTEIN, doch endlich zu "kapitulieren", und mit der Androhung weiterer Angriffe.
Bei Stopp Ramstein heißt es: „Wir werden den Gedanken an eine umfassende Bewegung nicht aufgeben“. Ist damit die Fortsetzung der auf Massen setzenden Mobilisierung auf Teufel komm raus gemeint? Entgegen der selbstlobenden Aussagen der Kampagne, dass ‚kein Haar zu finden‘ sei, al- les „einfach toll“ war mit der „Breite und Vielfalt sowie den Neuen“, müssen wir feststellen, dass Grundkonzept der Kampagne bleibt eine problematische Suppe und für linke eman- zipatorische und klar antifaschistische Friedensgruppen nicht überzeugend. Die kritische Auseinandersetzung und Diskussion wie wir mit Stopp Ramstein umgehen, wird weitergehen. Für den Kampagnenrat KRIEG BEGINNT HIER Waltraud Andruet - Pax Christi und Friedensnetz Saar Pfarrer Detlev Besier - Friedensinitiative Westpfalz Meike Capps-Schubert - Military Counseling Network e.V. Thomas Hagenhofer - DKP Saarland und Friedensnetz Saar Kalle Kress – ehem. Gegen das Vergessen Ramstein / Friedens-Aktivist Kaiserslautern Markus Pflüger - Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier / DFG-VK Trier Julian Theiss - Mitglied der Linksjugend ['solid] RLP Klaus Hartmann, Ken Jebsen, Oskar La- fontaine, Albrecht Müller, Rainer Rupp und Willy Wimmer haben sie schon in der "Kritik an der 'Stopp-Ramstein'-Kampagne 2016" verleumdet (..hier). Und in dem eingangs verlinkten "Hintergrundpapier" aus dem Jahr 2017 werden erneut Ken Jebsen und Oskar Lafontaine, besonders aber Daniele Ganser angefeindet. Auch Künstler werden angegriffen – bevorzugt die Polit-Hip-Hop-Band DIE BANDBREITE, vermutlich weil der Kampagnenrat deren Songs "Selbst gemacht" (..hier) und "Unter falscher Flagge?" (..hier) für besonders "verschwörungstheoretisch" hält. Wir
haben einige Informationen über die Mitglieder des Kampagnenrates KRIEG BEGINNT HIER zusammengestellt, die am 07.11.17 im Internet verfügbar waren, damit
sich unsere Leser selbst ein Bild von den Aktivitäten dieser Personen und ihrer
Funktion in den Organisationen machen können, die sie angegeben haben.
So ähnlich steht das auch in Verlautbarungen der Kampagne STOPP AIR BASE RAMSTEIN, und vergleichbare Positionen wurden schon mehrfach von Rednern auf Veranstaltungen und Kundgebungen dieser Kampagne vertreten. Detlev Besier war zunächst evangelischer Gemeindepfarrer (zuletzt in Landstuhl im Kreis Kaiserslautern), dann Stadtjugendpfarrer in Kaiserslautern (einige Informationen dazu sind nachzulesen ..hier ) und wurde Anfang Oktober 2015 zum Pfarrer für Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz und Leiter der gleichnamigen Arbeitsstelle in Speyer (s. dazu auch ..hier ) berufen. Unter [..hier] ist zum Auftrag dieser Arbeitsstelle u. a. zu lesen: "Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt ist die Fachstelle der Evangelischen Kirche der Pfalz für Friedensdienst und Umweltarbeit. Ihre Schwerpunktthemen sind die Überwindung von Gewalt und die Bewahrung der Schöpfung, die als zentrale Anliegen christlicher Weltverantwortung vielfältig miteinander verbunden sind. Der Arbeitsbereich Frieden fördert die Auseinandersetzung mit friedensethischen Fragen durch theologische Reflexion, politische Information und pädagogische Projekte. Die gesellschaftspolitische Bewusstseinsbildung wird angeregt. Konkret wird der friedenspolitische Ansatz durch die Arbeit gegen Rechtsextremismus, die Friedensbildung an Schulen, die Unterstützung von Friedensgruppen und Bildungsangebote in Kirchengemeinden. Mit der Arbeit in Netzwerken von der lokalen bis zu Bundesebene wirkt die Arbeitsstelle in gesellschaftliche Gruppen hinein." Meike Capps-Schubert vertritt ein Military Counseling Network e.V., das ..hier aufzurufen ist. Es sammelt über [betterplace.org] immer noch Spenden für "The Clearing Barrel – GI-Café-Germany", das sie mit ihrem damaligen Ehemann, dem traumatisierten US-Kriegsveteranen Chris Capps-Schubert, in Kaiserslautern gegründet und betrieben hat, aber am 31.12.2016 schließen musste (..hier). Wie es dazu kam, ist einem Brief zu entnehmen, den Chris Capps-Schubert, der sich von seiner Frau getrennt hat, am 11. Februar 2014 um 16:03 Uhr auf seiner Facebook- Seite veröffentlicht hat, um seinen "Ausstieg aus dem GI-Café in KL" zu begründen. Diesem Brief, den wir damals abgespeichert haben, sind folgende Auszüge entnommen:
An alle Betroffenen und Interessierten, Mit diesem Brief verkünde ich mein Ausscheiden aus dem Clearing Barrel Bar and Coffeehouse in Kaiserslautern und möchte auch meine Gründe dafür erklären. Die meisten meiner Gründe sind sehr persönlicher Art. Die Arbeit im Café basierte auf einer dys- funktionalen Beziehung – meine Beziehung zum Café ist quasi untrennbar zur Beziehung mit meiner mir entfremdeten Frau Meike. Dennoch halte ich es für wichtig, meine Gründe zu erklären. Das Clearing Barrel haben Meike und ich 2012 mit der Absicht gegründet, ein Anti-Kriegs-Café zu schaffen mit einem guten kulturellen Austausch zwischen der lokalen amerikanischen Militärgemeinde und der lokalen deutschen Gemeinde. Ich habe es von Anfang an als gemeinsames Projekt von Meike und mir gesehen. Doch habe ich im Laufe der Zeit immer mehr um Einfluss im Café kämpfen müssen. Außer- dem bin ich systematisch vom Betrieb – Arbeit / Abläufe / operativen Geschäft – des Cafés ausgeschlossen worden – dies alles hauptsächlich aufgrund der sich verschlechternden Beziehung zwischen Meike und mir. … Schlimmer noch, werde ich als Repräsentationsfigur für ein GI Coffeehouse benutzt, das ich zwar geholfen habe zu gründen, in dem ich aber immer weniger zu sagen hatte. Ich bin noch immer der Meinung, dass sich das Café in die richtige und wirkungsvolle Richtung bewegen kann. Allerdings sehe ich nicht, dass Meike sich in diese Richtung bewegt. Das Clearing Barrel hat sicher teilweise geholfen, als kulturelles Zentrum, Musik-Veranstaltungsort und linksgerichtetes Organisationszentrum eine Lücke in Kaiserslautern zu füllen. Jedoch hat es sich von seinen ursprünglichen Absichten entfernt, auch eine Beratungsstelle und ein Organisationszentrum für die örtliche US-Militärgemeinde zu sein. Zusätzlich ist Meike immer dominanter, ruppiger (und) unbeherrschter geworden – nicht nur zu mir, sondern auch einigen anderen Leuten gegenüber – ganz toll für den Kundenservice. Ich halte es außerdem für moralisch betrügerisch, meinen Namen und meine Reputation für die Fundraising-Tour (in den USA) für das Café zu verwenden. Ich habe keine Problem mit den Absichten und Zielen des Clearing Barrel und ich bin stolz auf die Rolle, die ich bei der Gründung und dem Betrieb des Cafés hatte. Den- noch, mit Meike am Ruder geht die Richtung verloren, es ist zu Meike´s pet projekt (Steckenpferd) geworden, und die Arbeit ist für mich sowohl persönlich als auch professionell unerträglich geworden. … " (Die Ergänzungen in Klammern und die Hervorhebungen wurden von der LUFTPOST-Redaktion hinzugefügt.) In diesem Interview geht es ab 14:40 um "Proteste von Faschisten und Sexisten gegen US-Basen in Deutschland". Wir haben diese Passage übersetzt und drucken sie nachfolgend ab:´
Meike Capps-Schubert: Das möchte ich bejahen. Ich weiß, dass es für Amerikaner schwierig ist, diesen internen Streit zu verstehen. Teile der deutschen Friedensbewegung sind offen für rechte Gruppierungen, andere sind das nicht. Deshalb gibt es Diskussionen und Streit (verhaspelt sich), und das macht die Dinge kompliziert. Ja, das ist schwierig zu erklären. David Swanson: Ich verstehe, zu Israel und den Palästinensern gibt es ja auch unter- schiedliche Meinungen in Deutschland." (Die Infos in Klammern wurden hinzugefügt.) Thomas Hagenhofer ist Bezirksvorsitzender der DKP Saarland. Auf deren Website befinden sich nur Hinweise auf die "Kampagne KRIEG BEGINNT HIER" und "BÜCHEL IST ÜBERALL! Atomwaffenfrei jetzt". Eigene Initiativen gegen die wachsende Kriegsgefahr und die Vorbereitung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der USA und der NATO gegen Russland werden nicht erwähnt. Hagendorfer gibt aber an, an dem von Frau Andruet betriebenen Friedensnetz Saar beteiligt zu sein. Die DKP Saarland scheint gerade eine Kontroverse mit dem Parteivorstand der DKP auszutragen. Das ist aus der Entschließung des Bezirksvorstandes vom 11.07.2017 (..hier) und dem Redebeitrag ihres Bezirksvorsitzenden zu einem Leitantrag der PV- Tagung am 17./18.06.17 zu ersehen (..hier). Kalle Kress gibt als Referenz seine frühere Mitarbeit in der Initiative "Gegen das Vergessen" an (weitere Infos ..hier & ..hier). Er bezeichnet sich selbst als "Friedensaktivist" aus Kaiserslautern, scheint aber keiner der dort oder in der Umgebung bestehenden Friedensinitiativen anzugehören. Bei Veranstaltungen der Kampagne STOPP AIR BASE RAMSTEIN hat er schon wiederholt mit einem starken Teleobjektiv Personen fotografiert, die miteinander sprachen oder nur zufällig nebeneinander standen. Weitere Hinweise über seine Aktivitäten finden sich ..hier. Daraus geht u. a. hervor, dass er Mitglied der Partei DIE GRÜNEN ist und verschiedenen Kreisverbänden angehört hat. Als Vorstandsprecher des Kreisverbandes Kaiserslautern war er für eine Presseerklärung verantwortlich, die aufzurufen ist ..hier. Markus Pflüger ist Referent für Friedensarbeit (..hier & ..hier) im Friedens- & Umweltzentrum der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier und in der DFG-VK Trier aktiv. Die Gründung der AG Frieden Trier hat Klaus Jensen, der ehemalige SPD-Oberbürgermeister der Stadt Trier und Ehemann der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer initiiert (s. "Spuren in Trier"). Diese AG dürfte deshalb beste Beziehungen zur Stadt Trier und zur Regierung des Landes Rheinland-Pfalz haben, das seit 1991 ununterbrochen von der SPD allein, von Koalitionen mit der FDP oder den GRÜNEN und neuerdings von einer Koalition mit beiden regiert wird. Alle bisherigen Landesregierungen – auch die vorher von der CDU geführten – und alle im Mainzer Landtag vertretenen Parteien wollen die zahlreichen US-Militäranlagen in Rheinland-Pfalz unbedingt erhalten (..hier) und sind natürlich nicht an Protesten und Demonstrationen dagegen interessiert. Deshalb protestieren und demonstrieren die AG Frieden Trier und die von ihr gemanagte Kampagne KRIEG BEGINNT HIER auch bevorzugt vor Einrichtungen der Bundeswehr (..hier). Unter agf-trier.de/.../mitgliedschaft ist nachzulesen, wie die AG Frieden Trier zu Geld kommt:
Unter imi-online.de ist nachzulesen, dass Markus Pflüger sehr wohl die große strategische Bedeutung der US-Militäranlagen in Rheinland-Pfalz und in anderen Bundesländern kennt. Am 04.04.2015 hat er beim Ostermarsch in Mannheim u. a. Folgendes gesagt:
So ist es unsere Aufgabe als Friedensbewegung zuallererst die Aktivitäten der Regierenden unseres Landes und ihrer Verbündeten zu kritisieren. Eine wesentliche Ursache des gegenwärtigen Konfliktes liegt in der beständigen Ausdehnung der NATO bis an die Grenzen Russlands. Russland wird durch die sogenannte NATO-Raketenabwehr eingekreist, diese Abwehr macht theoretisch einen atomaren Erstschlag des Westens möglich. Die US-Atomwaffen in Büchel lassen grüßen. Hinzukommen geplante Freihandelsverträge und andere Abkommen der EU mit baltischen Staaten. …"
Keine Zusammenarbeit mit falschen Freunden Wer mit Hass und einseitigen Schuldzuschreibungen sowie fragwürdigen Kooperationspartnern "für den Frieden“ kämpft ist unglaubwürdig. Es kommt nicht nur darauf an, was gefordert wird, sondern auch wer was fordert. Für die Friedensbewegung gibt es keinen Minimalkonsens und keinerlei Zusammenarbeit mit Nazis, NPD, PEGIDA & Co, Reichs- bürgern, Querfrontleuten, Antisemiten, Verschwörungstheoretiker etc. wie die Montag- mahnwache Kaiserslautern oder die 'A(r)my go home Demonstrationen' dies praktizieren."
Was dazu zu sagen ist, wurde schon in anderen Zusammenhängen gesagt und ist ..hier, ..hier & ..hier nachzulesen. Julian Theiss hat 2016 erfolglos für den rheinland-pfälzischen Landtag kandidiert (s. dazu auch ..hier & ..hier und ) und ist Sprecher der Linksjugend ['solid] RLP. Auf deren Website, die ..hier aufzurufen ist, haben wir keine Äußerungen zur US Air Base Ramstein und der von dort ausgehenden Kriegsgefahr gefunden, was seltsam ist, weil Julian Theiss im Kreis Kaiserslautern wohnt, also darüber Bescheid wissen müsste. Unter linksjugendsolidrlp.de wird aber über Proteste gegen Bundeswehreinrichtungen und die US Air Base Spangdahlem berichtet. Warum Julian Theiss immer wieder Papiere unterschreibt, in denen Oskar Lafontaine verunglimpft wird, ohne den es die Partei DIE LINKE überhaupt nicht gäbe, müsste eigentlich parteiintern untersucht werden. Nach der Sichtung dieser im Internet verfügbaren Informationen über den Kampagnenrat KRIEG BEGINNT HIER können wir uns immer weniger erklären, woher diese Leute die Chuzpe nehmen, immer wieder solche Pamphlete zu verbreiten. Erkennen diese Leute nicht, dass sie in ihrer „Frechheit, Anmaßung, Dreistigkeit und Unverschämtheit" vor allem die schmutzigen Machenschaften der Kriegstreiber diesseits und jenseits des Atlantiks unterstützen? www.luftpost-kl.de VISDP: Wolfgang Jung, Assenmacherstr. 28, 67659 Kaiserslautern
Link zum Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier Passend zum Thema:
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