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08.10.2017 01:00
Gezielte CIA-Morde: Barschel, Palme, Colby –
"Im Spinnennetz der Geheimdienste"
"Im Spinnennetz der Geheimdienste. Warum wurden Olof Palme, Uwe Barschel und
William Colby ermordet?" So der Titel eines neuen Buchs, das der Journalist
Patrik Baab mit dem US-Politologen Robert E. Harkavy in zehnjähriger Recherche
erarbeitet hat. Bis heute liegen die Umstände der drei politischen Todesfälle im
Dunkeln. Das Buch klärt auf. [Quelle: Sputniknews / Alexander Boos] JWD

Von United States federal government | Quelle: Wikipedia
„Uwe Barschel, Olof Palme und William Colby hatten etwas gemeinsam“, sagte
Patrik Baab, Fernsehjournalist und Autor des Buches, im Sputnik-Interview. „Sie
waren eingebunden in den internationalen Waffenhandel im Rahmen der
Iran-Contra-Affäre und sie hatten je auf unterschiedliche Weise zu tun mit der
CIA und der Nato-Geheimarmee ‚Stay Behind‘.“ Zu diesen Morden habe er zusammen
mit dem Politikwissenschaftler und ehemaligen Pentagon-Berater Robert E. Harkavy
jahrelang recherchiert. Dabei vertrauliche Dokumente von sieben Geheimdiensten
eingesehen, mit Ex-Geheimdienstlern gesprochen und auch Chemiker und Toxikologen
(Gift-Experten) zurate gezogen.
Am Freitag wurde das Werk, das im Westend Verlag erscheint, in Berlin
vorgestellt. Es liest sich wie ein Krimi, basiert aber auf realen Begebenheiten:
Es geht um verdeckte Operationen, um tieferliegende Geheimdienst-Strukturen und
um die Hintermänner der „drei vielleicht spektakulärsten, noch unaufgeklärten,
politischen Todesfälle des letzten Jahrhunderts“.
Barschel: „Erst CIA-Kontakte, dann ermordet“
CDU-Politiker Uwe Barschel war von 1982 bis 1987 der Ministerpräsident
Schleswig-Holsteins. Er wurde am 11. Oktober 1987 in Genf in einem Hotel tot
aufgefunden. Die offizielle Version lautet: Selbstmord. Baab erklärte hierzu:
„Unsere Arbeit stützt sich im Wesentlichen auf die Ermittlungen, die Heinrich
Wille in Lübeck geführt hat.“ Wille war Chefermittler der Staatsanwaltschaft
Lübeck im Todesfall Barschel.
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„Dieses Undenkbare: Ein deutscher
Ministerpräsident kommt im Ausland zu Tode unter ungeklärten
Bedingungen“, bemerkte der ehemalige Ermittler auf der Veranstaltung.
„Und keinen interessiert das. Die offiziellen Stellen machen es runter.“
Es habe keine wirkliche Aufklärung durch die deutschen Behörden gegeben.
Dennoch ließ er nicht locker. |
„Ich habe feststellen können, dass Barschel einen offiziellen CIA-Kontakt hatte.
Nicht nur geheim. Nein, er hatte ganz offiziell 1982 dem Landesamt für
Verfassungsschutz mitgeteilt, er habe einen Kontakt zur CIA“, so Wille.
„Barschel wurde von der CIA geführt“, ergänzte Baab. Barschel habe nach seinem
Studium für ein Notariat gearbeitet. „Über dieses Notariat sind im Auftrag oder
zumindest mit Stillschweigen der CIA Waffengeschäfte abgewickelt worden im
internationalen Maßstab.“ So auch mit zentralen Waffenhändlern im Rahmen der
Iran-Contra-Affäre. „Wir gehen davon aus, dass die CIA mit dem Tod von Uwe
Barschel zu tun gehabt hat, dass es sich hier um einen Mord gehandelt hat.“ Ein
weiterer Hinweis sei die Tatsache, dass der Mediziner, der die Leiche von
Barschel zuerst untersucht hat, „selbst ein CIA-Doppelagent gewesen ist. Das
würde das erste, aber falsche Obduktionsergebnis erklären.“ Der Buchautor gehe
aufgrund toxikologischer Befunde davon aus, dass Barschel ermordet wurde.

Quelle: Sputniknews
Patrik Baab und Robert
E. Harkavy: „Im Spinnennetz der Geheimdienste. Warum wurden Olof
Palme, Uwe Barschel und William Colby ermordet?“, Westend Verlag,
Frankfurt/M. |
Palme: „Mord durch Nato-Geheimarmee“
Olof Palme war von 1982 bis 1986 der Ministerpräsident von Schweden. Er wurde am
28. Februar 1986 auf offener Straße in Stockholm ermordet. „Uns liegt ein
Besprechungsprotokoll des Secret Operations Planning Staff, des Führungsgremiums
der Nato-Geheimarmee ‚Stay Behind‘ vom 15. Dezember 1985 vor. Daraus geht
hervor, dass die CIA und MI6 unter Zuhilfenahme von ‚Stay Behind‘ den Mord an
Olof Palme in Auftrag gegeben haben.“ Die Akteure hätten sich hier eines
ehemaligen iranischen Geheimagenten bedient, der CIA-Ausbildung genossen hatte.
Motiv für den Mord laut ihm: Die Nato habe Sorge gehabt, dass Palme einen
Annäherungskurs mit Russland suche und sich für ein atomwaffenfreies Europa
einsetze.
„Wir reden hier über einen speziellen Bereich geheimdienstlicher Operationen“,
fasste der Autor zusammen. „Es geht hier um verdeckte Spezialoperationen. Palme,
Barschel, Colby. Das heißt im CIA-Jargon: Gezielte Tötungen. Häufig werden diese
Aktionen an Sub-Unternehmer vergeben. Man versucht so, zu vertuschen. Diese
Aktionen wollen die Drahtzieher so weit von sich fernhalten, dass man hinterher
immer glaubhaft beteuern kann, man habe mit der ganzen Aktion nichts zu tun und
nie davon gewusst.“
Colby: Erst CIA-Chef, dann Geldwäsche
In den 70ern war Willam Colby CIA-Direktor. Er starb 1996 laut offiziellen
Angaben bei einem Bootsunglück. „William Colby hat die Nato-Geheimarmee ‚Stay
Behind‘ im vordergründlich neutralen Schweden aufgebaut“, schilderte Baab. „Er
hatte deswegen bis zu seinem Tod Kontakte nach Schweden. Einer dieser Leute war
CIA-Mann und Mitglied der Geheimarmee und zugleich der erste Ermittlungsleiter
im Mordfall Palme.
Colby war nach seinem Ausscheiden als CIA-Chef ein Justiziar der Nugan Hand Bank
in Australien. „Diese Bank war eine Geldwäscheanlage der CIA für Drogen- und
Waffengelder. Das wissen wir aus Unterlagen australischer Ermittler.“ Diese Bank
habe auch einen Ableger in Hamburg gehabt: Die F. A. Neubauer-Bank. „Wenn man
die bundesdeutsche Bankenaufsicht Bafin nach dieser Bank fragt, erhält man die
Auskunft: Wir haben keine Angaben zu dieser Bank. Offensichtlich gab es diese
Bank nie“, sagte Baab im Interview. Seine Vermutung: Die Bank war eine Tarnfirma
der CIA, über die auch Waffengeschäfte liefen. Hier sei auch die Verbindung zu
Barschel, der in Norddeutschland Waffendeals mit Wissen des US-Geheimdienstes
durchführte.
Das Interview mit Patrik Baab zum Nachhören:
Quelle: Sputniknews (SNA-Radio) |
Link zum Originaltext bei ' Sputniknews '
..hier |
Leseprobe ..hier
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Tags:
CIA, Geheimdienste, Mord, Waffengeschäfte, Olof Palme, Uwe Barschel,
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