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04.04.2017 13:00
Das Weiße Haus bekehrt sich zur Demokratie
Die Trump-Verwaltung hat sich jetzt zu einem erheblichen
Schritt durchgerungen: ihre wichtigsten Diplomaten haben die Anerkennung des
Rechts der Syrer zur Demokratie angekündigt. Die Diplomaten geben zu, dass die
Syrer souverän Baschar Al-Assad als Präsident gewählt haben. Das ist nun das
Ende der erzwungenen "Demokratisierungs-Rhetorik“, die alle militärischen
Abenteuer der früheren Regierungen begleitet hat. [Quelle: voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire
Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 04. April 2017

Nikki Haley | Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Langsam setzt die Trump-Verwaltung ihre neue Nahost-Politik ein.
Nachdem der Nationale Sicherheitsrat reformiert worden war, nach dem
Informations-Austausch mit der russischen Armee, nachdem seinen Männern verboten
wurde weiterhin Dschihadisten zu unterstützen, wo immer es auch sei, und nachdem
echte Angriffe im Jemen, Irak, Libyen und Somalia gegen sie gestartet worden
waren, gab der neue Präsident der Vereinigten Staaten bekannt, dass er der
Einmischung seines Landes in die syrische Politik ein Ende setzen werde.
Die US-Botschafterin im Sicherheitsrat, Nikki Haley, hat sich nicht mit der
Verkündung begnügt, dass der Sturz von Präsident Al-Assad nicht mehr die
"Priorität" für Washington sei, sondern sie hat deutlich erklärt, dass es Sache
des syrischen Volkes sei, seinen Präsidenten zu wählen; Bemerkungen, die sofort
von dem Außenminister Rex Tillerson bestätigt wurden.
Um die Fortschritte richtig einzuschätzen sei daran erinnert, dass es seit 2012
der Feltman-Plan war, der die Aufhebung der Souveränität des syrischen Volkes
forderte.
Damit das ein für alle Mal klar ist: mit Donald Trump hat sich das Weiße Haus
schließlich zur Demokratie bekehrt, nämlich zur "Regierung des Volkes durch das
Volk, für das Volk", nach der berühmten Formel von Abraham Lincoln. Die USA sind
jetzt dabei eine normale Macht zu werden. Sie geben ihre imperialistischen
Ambitionen auf. Sie verzichten auf die Wolfowitz-Doktrin von der Weltherrschaft.
Sie anerkennen erneut, dass alle Menschen gleich sind, ob vom Westen oder nicht.
Die Bestürzung der NATO-Mitgliedstaaten entspricht der Größe des Ereignisses: da
sie kontinuierlich seit dem 11. September das Konzept von "Demokratie" falsch
anwenden, hat es ihnen die Sprache verschlagen.
Zu guter Letzt hat der französische Minister für auswärtige Angelegenheiten,
Jean-Marc Ayrault, gesagt: "Wird man Assad beibehalten oder wird man Assad nicht
beibehalten, das ist nicht so, wie sich diese Frage stellt. Die Frage ist, ob
die internationale Gemeinschaft ihre eigenen Verpflichtungen respektiert".
Übersetzung: die Frage ist nicht was die Syrer wollen, sondern werden die
Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten (die "Freunde von Syrien") das
Versprechen der Obama-Verwaltung, ein französisches Mandat über Syrien wieder
herzustellen, respektieren oder nicht.
Da für das Team von François Hollande schlechte Nachrichten nie allein kommen,
war Ankara der erste Verbündete, der Paris fallen ließ. Ankara sagte am Ende des
Besuchs von Rex Tillerson, dass es auf die Konstruktion einer "sicheren Zone"
bei Manbisch und Rakka verzichtet. Eine elegante Art zu verkünden, dass es
zugibt, die Besetzung in Syrien nicht erweitern zu können, die es in Zypern
illegal seit 1974 führt. Also Schluss mit dem französisch-türkischen Bündnis.
Wie dem auch sei, die Rückkehr der NATO zum Völkerrecht hat begonnen. Sie hat
sich der Position von Syrien, das es mit seinem Blut verteidigt, und jene von
Russland und China angeschlossen, welche Syrien mit sieben aufeinanderfolgenden
Vetoeinlagen im Sicherheitsrat geschützt haben.
Der nächste Schritt ist der, den Syrien bereits im Juli 2012 bekundet hat: die
gesamte Organisation des Nordatlantiks davon zu überzeugen, aufzuhören, den
internationalen Terrorismus zu manipulieren. D. h. zuzugeben, dass die
gegenwärtigen Muslim Brüder keine arabische Bruderschaft sind, sondern ein Zweig
des britischen Geheimdienstes; und anzuerkennen, dass sie nicht Muslime sind,
sich aber hinter dem Koran verstecken, um den anglo-israelischen Imperialismus
besser weiterzubringen.
Autor:
Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst Frohlich | Quelle:
Al-Watan (Syrien)
Thierry Meyssan: Französischer Intellektueller, Präsident und Gründer des Réseau
Voltaire und der Konferenz Axis for Peace. Er veröffentlicht Analysen über
ausländische Politik in der arabischen, latein-amerikanischen und russischen
Presse. Letztes, auf Französisch veröffentlichte Werk : L’Effroyable imposture :
Tome 2, Manipulations et désinformations (hg. JP Bertand, 2007).
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND)
Link zum Originaltext bei ' voltairenet.org ' ..hier
Nachtrag 05.04.2017:
Mexikos internationaler
Journalistenpreis an Thierry Meyssan verliehen
Quelle: Voltaire Netzwerk | 4. April 2017
Der Presse-Club von Mexiko hat Thierry Meyssan mit dem internationalen
Journalismus Preis 2017, Kategorie geopolitische Analyse, ausgezeichnet.
Die Zeremonie fand in Anwesenheit von zahlreichen lateinamerikanischen
Persönlichkeiten aus der Welt der Medien und Vertretern der mexikanischen
Regierung statt.
Diese Auszeichnung soll die Qualität der Analysen des Empfängers ehren, genauer
gesagt seine Untersuchung der Anschläge vom 11. September und seine
Berichterstattung über die Kriege im Libanon, und danach die von Libyen und
Syrien.
Thierry Meyssan, Präsident und Gründer des Voltaire-Netzwerks, ist derzeit
Leitartikler der führenden syrischen Zeitung, Al-Watan.

Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Eine Schweigeminute wurde in Erinnerung an mexikanische Journalisten
beobachtet,
die bei der Ausübung ihres Berufes getötet wurden.
Mexiko ist nach Syrien das
gefährlichste Land für die Presse.
Übersetzung:
Horst Frohlich
Link zum Originaltext bei ' voltairenet.org ' ..hier
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Tags:
Voltaire Netzwerk, Thierry Meyssan,
Donald Trump, USA, Trump-Verwaltung, Demokratie, Nato, Assad, Syrien |
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