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04.02.2017 01:00
Unternehmen Barbarossa II:
Jetzt lassen die Yankees ihre Panzer rollen
Der in Kanada lebende Strafrechtsexperte Christopher Black
sieht im Aufmarsch der USA und der NATO in Osteuropa die Vorbereitung auf ein
Unternehmen Barbarossa II. [Quelle: luftpost-kl.de] JWD
Von Christopher Black |
NEO New Eastern Outlook, 18.01.17 | Übersetzung: luftpost-kl.de

Quelle:
journal-neo.org (verlinkt)
Operation Barbarossa II: The Yanks In
Their Armoured Parade.
Als ich vor einigen Monaten ein Dossier über die Kriegsverbrechen in den
Angriffskriegen der NATO zusammenstellte, habe ich schon einmal auf den
Aufmarsch von NATO- und US-Truppen in Osteuropa und die bereits angelaufenen
hybriden Kriegshandlungen in den baltischen Staaten und in der Ukraine
hingewiesen, die auf einen geplanten großen Krieg gegen Russland schließen
lassen. Die Truppenverlegung und die sie begleitenden Maßnahmen habe ich als
Unternehmen Barbarossa II bezeichnet, weil sie bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit
der Bereitstellung von Truppen aufweisen, die Nazi-Deutschland 1941 für das
Unternehmen Barbarossa, den Überfall auf die Sowjetunion, vorgenommen hat.
Seither eingetretene Ereignisse haben mich in meiner Ansicht bestärkt.
In den USA scheint sich der Abbau der Demokratie vor unseren Augen unaufhaltsam
fortzusetzen – mit den immer noch andauernden, geradezu hysterischen
Anschuldigungen gegen Russland und dem Versuch, Donald Trump jetzt auch noch als
"Marionette Putins" zu diskreditieren. Mit dieser Kampagne werden zwei
Hauptziele verfolgt: Ersten sollen mit den behaupteten russischen Angriffen auf
das Internet und die Demokratie im gesamten Westen antirussische Emotionen
geschürt und Stimmung für einen Krieg gegen Russland gemacht werden, und
zweitens soll Trump entweder seines Amtes enthoben oder dazu gebracht werden,
auf die angekündigte Annäherung an Russland zu verzichten und sich den
Kriegstreibern anzuschließen.
Diese Strategie scheint erfolgversprechend zu sein. (Nach einem Briefing durch
die US- Geheimdienste) hat Trump in einer Pressekonferenz gesagt, er glaube
jetzt auch, dass Russland hinter den Cyber-Angriffen stecke (..hier).
Er ging sogar noch weiter und verkündete, seine Kritiker würden bald
feststellen, dass er mit Russland viel härter verhandeln werde, als Hillary
Clinton das jemals getan hätte. Die Hoffnung vieler US-Bürger, Trump werde eine
neue Politik des Dialogs mit Russland beginnen, könnte sich damit schon erledigt
haben. Das sollte auch niemand überraschen, denn schon am Tag nach seiner Wahl
hat er schwere Vorwürfe gegen China erhoben (weitere
Informationen), und die Aussagen seiner künftigen Minister in den Anhörungen
vor dem US-Kongress lassen darauf schließen, dass nach der abgetretenen
Obama-Regierung auch die Trump-Regierung Krieg als bevorzugtes Mittel zur
Beherrschung der Welt einsetzen wird.
Trump hat zwar gesagt, es sei besser, gute Beziehungen zu Russland zu haben, und
nur Narren könnten dagegen sein. Das heißt aber nicht, dass er von der bisher
verfolgten Linie abweichen wird; falls Russland nicht tut, was die USA wollen,
wird natürlich auch Trump Gewalt anwenden. Ein "ehemaliger" führender
CIA-Mitarbeiter, der am Donnerstag, dem 12.07.16, im Programm
Newshour des US-TV-Senders PBS gefragt wurde, was er von Trumps Wunsch nach
besseren Beziehungen zu Russland halte, lachte und antwortete: "Die USA sollten
sich nicht um bessere Beziehungen zu irgendwelchen Staaten bemühen. Wir sollten
uns ausschließlich um die Durchsetzung unserer nationalen Interessen kümmern,
und wenn uns das nicht mit diplomatischen Mitteln gelingt, müssen wir eben
Gewalt anwenden." So argumentieren nur Gangster.
Der Welt wird gerade eine Zirkusvorstellung besonderer Art geboten: In den USA
kämpfen zwei Fraktionen der herrschenden Kaste um die Macht. In ihrer
ideologischen Ausrichtung und in der Innen- und Außenpolitik, die sie betreiben
wollen, unterscheiden sie sich kaum. Sie führen eigentlich nur einen
Bandenkrieg.
Die infamen Anschuldigungen gegen Trump, die den Eindruck erwecken sollen, er
sei erpressbar und deshalb ein williges Werkzeug Russlands, scheinen von einem
ehemaligen führenden MI6-Agenten (..hier)
namens Christopher Steele zu stammen; sie erinnern an das Komplott, mit dem der
MI5 (..hier)
und der MI6 in den 1970er Jahren den britischen Premierminister Harold Wilson
stürzen wollten. Schon 1924 hatten die britischen Geheimdienste eine Regierung
der Labour Party mit der Fälschung und Veröffentlichung eines angeblich von (dem
russischen Politiker)
Sinowjew an die britische kommunistische Partei gerichteten Brief, in dem zu
einem Massenaufstand in Großbritannien (unter Beteiligung der Labour Party)
aufgerufen wurde, in Schwierigkeiten und zu Fall gebracht (..hier).
Auch Wilson sollte mit vom MI5 und MI6 mit Hilfe der CIA gefälschten Dokumenten,
die willfährige Medien in Umlauf brachten, als russischer Agent "enttarnt"
werden. Später hat er selbst berichtet, dass britische Militärs außerdem zwei
Staatsstreiche gegen ihn geplant hätten. Auch die Ermordung (des US-Präsidenten)
John F. Kennedy im Jahr 1963 ist wohl erfolgt, weil ihm vorgeworfen wurde, den
Kommunismus – damit waren auch damals schon die Russen gemeint – nicht energisch
genug zu bekämpfen.
Ob man Trump durch einen Staatsreich "beseitigt", durch ein
Amtsenthebungsverfahren zum Rücktritt zwingt – was die Washington Post
vorgeschlagen hat – oder ihn als kaltgestellte Galionsfigur im Amt bleiben
lässt, wie alle anderen US-Präsidenten seit der Ermordung Kennedys, ist
unerheblich und führt zum gleichen Ergebnis: der Fortführung (eines vom Militär
und den Geheimdiensten dominierten) US-Regimes, das ständig Krieg führt. Die
US-Bevölkerung wurde nach dem Kennedy-Mord im Jahr 1963 einer Gehirnwäsche
unterzogen; deshalb wäre niemand überrascht, wenn ein weiterer Präsidentenmord
stattfände, denn die US-Geheimdienste, Trumps politische Gegner, die US-Medien
und einige Hollywood-Stars haben ja schon ganz offen zu einem Staatsstreich
aufgerufen. Wen kümmert die Demokratie oder das Wahlergebnis? Sollte es dann zu
einem Aufstand der Trump-Anhänger kommen, müsste der eben in Kauf genommen (und
niedergeschlagen) werden. Die laufenden Vorbereitungen für einen Krieg gegen
Russland müssen weitergehen; deshalb ist die Anti-Trump-Kampagne der
US-Geheimdienste eigentlich nur ein wichtiger Bestandteil des Propagandakrieges
gegen Russland und seinen Präsidenten Putin.
Während die US-Medien und Obamas Anhänger die US-Bevölkerung mit gefakten
Skandalnachrichten über Trump ablenken, wird der Aufmarsch der US-Streitkräfte
gegen Russland und China ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die
Kriegsvorbereitungen sind wohl nicht mehr aufzuhalten. In Europa hat die U.S.
Army mit der Verlegung der 3. Panzerbrigade (s.
..hier und
..hier) nach Polen und an die russische Grenze den Druck auf Russland
gerade noch einmal verstärkt. Russland sieht seine Sicherheit also zur Recht
bedroht. Diese (kampferprobte) Einheit war 1944 schon an der Landung in der
Normandie und 2003 am Überfall auf den Irak beteiligt. Sie ist für ihre
schnellen Angriffe bekannt und wird von Polen aus eine lange Frontlinie bilden,
die von Estland bis nach Rumänien reicht – mit Kampfpanzern, Artillerie und mit
Infanterie, die über Schützenpanzer verfügt. Es handelt sich also nicht um eine
Schutztruppe, sondern um eine Sturmtruppe.
US-General Scaparrotti, der Kommandeur aller US-Streitkräfte in Europa und
Oberkommandierende der NATO (weitere
Infos) stellte dazu (in einer Pressemitteilung des Pentagons) fest (..hier):
"Die Ankunft der 3. Panzerbrigade in Polen ist ein bedeutenden Beitrag zur
Abschreckung und zur Verteidigung Europas. Die Nutzung der europäischen
Infrastruktur und die Unterstützung, die wir hier erhalten, ermöglicht es
unseren Streitkräften, schnell präsent zu sein und damit einen "russischen
Angriff" zu verhindern. Da es keinen "russischen Angriff" geben wird, die
US-Militärs aber ständig von hybriden russischen Kriegshandlungen in Osteuropa
faseln, können wir ziemlich sicher sein, dass man mit Hilfe von
US-Spezialeinheiten Zwischenfälle unter falscher Flagge inszenieren wird, die
man Russland in die Schuhe schieben kann, um damit einen Angriff der USA und der
Nato auf Russland zu rechtfertigen. Wenn Trump keine diplomatische Annäherung
gelingt, was trotz Putins Entgegenkommen ziemlich wahrscheinlich ist, dürfte ein
provozierter Krieg nur eine Frage der Zeit sein.
Am Freitag, dem 13. Januar, wurde berichtet, dass Mr. Tillerson, Trumps Kandidat
für das Außenministerium, am 11. Januar in seiner Anhörung vor dem Kongress
erklärt habe, die USA sollten Peking den Zugang zu den Inseln im Südchinesischen
Meer verweigern. Die staatlichen chinesischen Medien reagierten sofort mit der
Drohung, jeder Versuch, das zu tun, werde einen umfassenden Krieg auslösen.
Schon am 5. Januar, also vor Tillersons Äußerung, hatte das Pentagon mitgeteilt,
der US-Flugzeugträger "Carl Vinson" mit seinen Begleitschiffen laufe bald von
San Diego in den westlichen Pazifik aus; strategische US- Bomber der Typen B-1
und B-2, die Marschflugkörper mit Atomsprengköpfen tragen können, seien bereits
auf die Insel Guam verlegt worden (..hier).
Ein weiteres Vorkommnis im Propagandakrieg war die von der niederländischen
Polizei vorgenommene widerrechtliche Beschlagnahme von Beweismaterial zum
Abschuss des Fluges MH-17 der Malaysian Airlines im Juli 2014, bei dem 298
Menschen starben; niederländische Journalisten hatten im Donbass recherchiert
und Belege dafür gefunden, dass die ukrainische Regierung in Kiew mit Wissen der
US-Regierung die Maschine ab - schießen ließ. Ich selbst bin kürzlich in einem
Essay zu dem Schluss gekommen, dass ein ukrainischer Kampfjet das
Verkehrsflugzeug abgeschossen hat, nahm aber an, dass es eine
Suchoi-25 war; nach neueren Erkenntnisse muss es sich aber um eine
Mig-29 gehandelt haben. Auf jeden Fall haben die NATO-Mächte vertuscht, dass
die Ukraine den Abschuss zu verantworten hat und ihn aus Propagandagründen
Russland angelastet.
Die Situation ist auf jeden Fall so ernst, dass die Zeiger der
Atomkriegsuhr jetzt ganz kurz vor 12 Uhr stehen. Die Rufe nach der
Friedensbewegung werden deshalb auch in den USA immer lauter, sie ist aber so
zerstritten, dass sie sich nicht zu gemeinsamem Widerstand aufraffen kann; viele
"US- Friedensaktivisten" haben die Angriffskriege der USA und der NATO sogar
unterstützt, und die gesamte Linke, die angeblich alle imperialistischen Krieg
ablehnt, ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie kaum in Erscheinung tritt.
Es scheint fast so, als sei im gesamten Westen fast jeder Widerstand gegen die
Kriegstreiber erlahmt.
Wenn wir jetzt nicht aufstehen und uns wehren, wird es schon bald wirklich zu
spät sein. Mein Freund
Harold Pinter hat bei einem Mittagessen in London einmal zu mir gesagt, die
Welt sei voller nur in sich selbst verliebter Leute, die sich nur um sich selbst
kümmern und denen es völlig egal ist, wenn auch die größten Kriegsverbrecher
ungeschoren davonkommen. Ich kann meine Verachtung selbst nicht so gut
ausdrücken, wie Harold Pinter in einem Gedicht, das er mir einmal zugeschickt
hat und das vor Kurzem in einer kleinen Sammlung mit dem Titel "War"
veröffentlicht wurde (..hier).
Wenn er noch lebte oder es noch mehr solche Gedichte gäbe, die auch gelesen und
verstanden würden, stünden vielleicht mehr Leute mit Rückgrat auf, um sich gegen
die Kriegstreiber zur Wehr zu setzen. In der naiven Hoffnung, dass dieses
Gedicht auch Sie aufrüttelt, drucke ich es hier ab:
God Bless America
Here they go again,
The Yanks in their armoured parade
Chanting their ballads of joy
As they gallop across the big world
Praising America's God.
The gutters are clogged with the dead
The ones who couldn't join in
The others refusing to sing
The ones who are losing their voice
The ones who've forgotten the tune.
The riders have whips which cut.
Your head rolls onto the sand
Your head is a pool in the dirt
Your head is a stain in the dust
Your eyes have gone out and your nose
Sniffs only the pong of the dead
And all the dead air is alive
With the smell of America's God.
Harold Pinter January 2003 |
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Gott segne die USA
Jetzt rollen sie wieder,
die Yankees in ihren Panzern.
Sie grölen ihre Jubelgesänge,
während sie die ganze Welt niederwalzen
und den Gott der USA preisen.
Über den Gullys türmen sich die Toten,
die nicht mittöten konnten.
die nicht mitsingen wollten.
die ihre Stimme verloren haben.
denen die Melodie entfallen ist.
Die Reitpeitschen schneiden wie Sensen.
Dein Kopf rollt in den Sand.
Das Blut aus deinem Kopf rötet den Boden.
Nur ein Fleck bleibt zurück.
Deine Augenhöhlen sind leer,
und in deine Nase steigt Verwesungsgeruch.
In der toten Luft wabert der Gestank,
den der Gott der USA verbreitet hat.
Harold Pinter, Januar 2003 |
Christopher Black ist Anwalt für internationales Strafrecht und lebt in
Toronto. Er hat in wichtigen Prozessen mitgewirkt, in denen es um
Kriegsverbrechen ging. Kürzlich hat er den Roman "Beneath the Clouds" (Unter den
Wolken) veröffentlicht (der über Amazon zu beziehen ist). Er schreibt Artikel
über das Völkerrecht, über Politik und wichtige Ereignisse, hauptsächlich für
die Website New Eastern Outlook.
(Wir [luftpost-kl.de] haben den Artikel komplett
übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern versehen. Weitere
Informationen über den Autor sind nachzulesen
..hier. Auch die von eitlen Selbstdarstellern, bezahlten Spaltern und einer
total desorientierten LINKEN [..hier]
gelähmte deutsche Friedensbewegung sieht der Vorbereitung des Unternehmens
Barbarossa II fast tatenlos zu. Anschließend drucken wir den Originaltext ab.)
Weiterlesen im englischen Originaltext bei '
luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier
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Tags:
Donald Trump, Kriegsvorbereitung, Aufrüstung, 3. Weltkrieg,
Friedensbewegung |
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