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14.03.2015 03:00
„Der Tod kommt aus Amerika“ und die
Bestätigung durch den Chef von STRATFOR

„Der Tod kommt aus Amerika“ - dies sollte der Titel meines nächsten Buches sein, ergänzt um den Untertitel: „Der bedrückende Wandel der USA vom Befreier zum Gewalttäter“. Dann wurde ich von Freunden darauf hingewiesen, das Buch würde als antiamerikanisch verstanden und potentielle Leser würden von der Eindeutigkeit und Härte des Titels davon abgehalten, es zu lesen. Zögernd habe ich die Warnungen ernst genommen. [Quelle: NachDenkSeiten]  JWD

Nachdem heute dieses Video mit Empfehlungen zur weltweiten US-Strategie des Gründers und Chefs des US-Think Tank STRATFOR (Abkürzung für Stategic Forecasting Inc.) George Friedman auf meinen Bildschirm kam, bedauere ich das Zögern. Hier werden Handlungsanweisungen für die US-Sicherheits- und Außenpolitik geäußert, die durch die praktische Politik der USA erstaunlich weitgehend bestätigt werden und die man zugleich als zynisch und menschenverachtend werten muss, jedenfalls tödlich für 100tausende Menschen. Wenn Sie sich die Äußerungen von Friedmann anhören, dann werden Sie manche Schritte und Schachzüge der US-Politik und der dahinter steckenden, von den Republikanern geprägten Ideologie besser einordnen können. Sie werden Äußerungen von Kritikern bestätigt sehen, die von der herrschenden Meinung in Deutschland als antiamerikanisch abgetan werden. Von Albrecht Müller


Quelle: Deutschland+Russland via Youtube |  veröffentlicht 12.03.2015

Zunächst hier der YouTube-Titel und erläuternde Text:

    STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern

    4 Februar 2015. Der Gründer und Vorsitzende des führenden privaten US-amerikanischen Think Tank STRATFOR (Abkürzung für Stategic Forecasting Inc.) George Friedman in einem Vortrag für The Chicago Council on Global Affairs über die geopolitischen Hintergründe der gegenwärtigen Ukraine-Krise und globalen Situation insgesamt. Ausschnitte.
Das Video mit den Ausschnitten hat nur eine Länge von knapp 13 Minuten. Es lohnt sich, dieses anzuschauen. Es geht dabei nicht nur um das als bedrohlich dargestellte und deshalb zu verhindernde Bündnis Russland + Deutschland. Man erfährt auch einiges
     
  • über den Charakter einer imperialistischen Politik,
  • über die Hintergründe der US-Ukraine-Politik,
  • über die Rolle des Gürtels von den baltischen Staaten bis zum Schwarzen und Kaspischen Meer – übrigens eine Bestätigung dessen, was Willy Wimmer in einem Brief an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder als Ergebnis einer Tagung in Bratislava berichtet hat. Siehe hier im Nachtrag,
  • über das Vorgehen der USA jenseits und unter Umgehung der NATO und der Europäischen Union insgesamt und damit über das Zusammenspiel der USA mit einzelnen Staaten Europas zulasten einer gemeinsamen Politik Europas,
  • über die Selbstverständlichkeit von Waffenlieferungen und Beratungsleistungen für die osteuropäischen Staaten einschließlich der Ukraine,
  • über den Umgang mit Eurasien, das aus der Sicht des Mr. Friedman nicht okkupiert, sondern auf andere Weise beherrscht werden kann,
  • über die Überlegungen und Hintergründe des betriebenen Konflikts zwischen Iran und Irak,
  • über den zerstörerischen Umgang der USA mit den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland, und einiges mehr.
Man lernt beim „Genießen“ dieses Videos, wie unbedeutend und verlogen die Partnerschaft mit den USA ist und welche Rolle TTIP spielen könnte.

Eigenständig handelndes Europa?

Es gab ja nach den Abkommen von Minsk geradezu euphorische Äußerungen deutscher Medien zur Eigenständigkeit europäischer Politik jenseits von US Interessen. Auf diese abstruse Vorstellungen war ich am 10. Februar 2015 unter der Überschrift „Woher wissen wir eigentlich, dass der Streit zwischen Merkel & Cie. und Obama & Co. kein abgekartetes Spiel ist? Als Hilfe bei der Beantwortung der Kriegsschuldfrage, bevor er begonnen hat“ schon eingegangen. Das Video von und mit Mister Friedmann macht deutlich, wie falsch – vermutlich gezielt falsch – solche Theorien sind.

Gerade Deutschland ist alles andere als ein unabhängig entscheidendes Land

Mister Friedmann tut so, als sei Deutschland nicht kalkulierbar. Das ist vermutlich die gravierendste Fehleinschätzung dieses Politikberaters. Jedenfalls ist nicht erkennbar, woher die politischen und medialen Kräfte für eine eigenständige deutsche und europäische Politik gerade in Deutschland kommen sollten. Deutschlands Politiker von grün über schwarz und gelb bis rot wie auch Deutschlands Medien und Wissenschaft sind weitgehend eingebunden in US-amerikanisches Denken und in deren Interessen. Das haben wir auf den NachDenkSeiten und das haben andere unabhängige Autoren vielfach beschrieben.

Die Schafsgeduld, mit der Politik und Wirtschaft und Medien in Deutschland die Zerstörung und Behinderung wirtschaftlicher Beziehungen zu Russland und die Entwertung der Investitionen in Russland durch Sanktionen und durch die Politik der USA und anderer europäischer Staaten hingenommen haben, ist ein fundierter Beleg für diese Einbindung in andere Interessen. Auch die Missachtung der Mahnungen älterer deutscher Politiker, mit dem erreichten Frieden und Verständnis zwischen Russland und Deutschland, zwischen Russland und dem Westen behutsam umzugehen, ist ein Beleg für die Dominanz der US-Interessen und -Ideologie in Deutschland. Das schätzt Friedman anders und falsch ein.

Link zum im Originaltext bei ' nachdenkseiten.de ' ..hier

 


Quelle: Deutschland+Russland via Youtube |  veröffentlicht 12.03.2015 (Link aktualisiert 25.07.2016)

STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern


Nachtrag:

16.03.2014 [Quelle: NachDenkSeiten / Albrecht Müller]
Nachtrag zur Friedman-Rede im Beitrag „Der Tod kommt aus Amerika …“

Es gab viele Reaktionen auf diesen Beitrag, meist positiv, aber auch kritisch. Und es gab hilfreiche Ergänzungen von unseren Leserinnen/en: eine Niederschrift der Bildunterschriften (siehe Anhang 1), der Link zur gesamten Rede des Mr. Friedman (Anlage 2); ein Leser ergänzte, dass der Tod auch aus Deutschland kommt. Das ist richtig. Kritisch angemerkt wurde auch, dass Friedman kein bedeutender und einflussreicher Berater ist und es 100tausende dieser Typen gäbe.

Naja, in militärischen Kreisen soll Friedman durchaus eine Rolle spielen. Dass er ein wichtiger politischer Berater sei, hatte ich nicht behauptet. Im Artikel vom 13. März war hingegen angemerkt, dass die Handlungsanweisungen durch die praktische Politik der USA erstaunlich weitgehend bestätigt würden. Dabei habe ich ausdrücklich auf die dahinter steckende, von Republikanern geprägte Ideologie verwiesen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang sind Vermutungen, welche Rolle der amerikanische Präsident Obama noch spielt.

Dazu die Einschätzung des NachDenkSeiten-Kolumnisten Professor Norman Birnbaum:

    “Obama himself is half in half out of the apparatus”.
Für die Einschätzung, dass der Präsident zum Teil außerhalb des machtausübenden Apparates stehe, spricht einiges. Ich nenne als Beispiel die Rolle des US-Botschafters in Kiew und der Beauftragten des State Departments Nuland bei der Auswahl des Ministerpräsidenten der Ukraine vor einem Jahr. Die Machtlosigkeit des Präsidenten bei der praktischen Umsetzung der Annäherung zwischen USA und Kuba dürfte ein anderes Beispiel sein.

Obama ist politisch von der Mehrheit der Republikaner in beiden Häusern eingemauert. Und er dürfte persönlich in einer brenzligen Lage sein. Dazu wörtlich:
    “Obama has every reason to fear for his safety and that of his family in view of repeated Secret Service “mistakes” which may well be warnings to him…after all we allowed two Kennedys to die and the family never never accepted the public explanations.”
Das Auftreten und die Aussagen des Mister Friedman lassen diese Sorgen als nicht besonders unrealistisch erscheinen. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Verständnis für Barack Obama haben.

Anhang 1 [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' nachdenkseiten.de ' ..hier


Passend zum Thema:

14.03.2015 [Propagandaschau]
Worum es wirklich geht – die politischen Interessen hinter der Propaganda
Die mit einem Netz willfähriger Journalisten aus den USA kontrollierten deutschen Staats- und Konzernmedien belügen und manipulieren die deutsche Bevölkerung ganz im Sinne der nordamerikanischen Sieger- und Besatzungsmacht.

Chicago_Council
Quelle: Propagandaschau
(verlinkt)
Welche US-Interessen hinter diesem Vorhang aus Propaganda stecken und mit welchen Methoden die USA diese Interessen seit Jahrzehnten global durchsetzen, verdeutlicht ganz unverblümt und offen der Chef des einflussreichen US-Think-Tanks “Stratfor“, George Friedman, auf einer Veranstaltung des “Chicago Council on Global Affairs“.

Während deutsche Medien quasi täglich mit Stefan Meister, Markus Kaim oder anderen transatlantischen Helfershelfern der 5. US-Kolonne, Propagandisten aus der zweiten Reihe präsentieren, um die deutsche Bevölkerung zu belügen und zu manipulieren, redet George Friedman Tacheles und sagt klipp und klar, was die Ziele der US-Politik in Europa sind: Deutschland und Russland sollen auf Abstand gehalten werden, damit sich deutsche Ingenieurs- und Wirtschaftskraft nicht mit russischen Ressourcen zu einer Wirtschaftsmacht verbinden, die die Vorherrschaft des US-Imperiums potentiell übertrumpft.

Diese Wahrheit hinter dem Vorhang der Propaganda wird in den deutschen Medien selbstverständlich nie thematisiert. Sie ist der Grund, warum Putin und Russland dämonisiert werden, warum ein russischer Krieg gegen die Ukraine herbei gelogen wird und warum die US-Interessen in den deutschen Lügenmedien niemals tiefer beleuchtet werden. Wer diese knapp 13 Minuten gesehen hat, versteht, worum es wirklich geht: [...]

Stratfor_US-Politik
Quelle: Propagandaschau (verlinkt)

Link zum Originaltext bei ' Propagandaschau ' ..hier

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