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03.12.2014 10:30
Erneut formale Programmbeschwerde gegen das ZDF Heute-Journal
Zuschauermanipulation – Die Ständige
Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V. hat formal
Programmbeschwerde gegen den Beitrag vom ZDF Heute-Journal „Lemberg kämpft für
mehr Europa“ eingelegt. Der Vorwurf lautet auf „geschichtsvergessene
Darstellung“, kritiklose Übernahme von ukrainisch-nationalistischen Narrativen
sowie Verschweigen der SS-Vergangenheit eines Interviewten.
[Quelle: Rt Deutsch] JWD
Screenshot | ZDF Heute-Journal | Quelle:
RT Deutsch
In ihrer Programmbeschwerde an die ZDF-Intendanz vom 30. November 2014
konkretisiert die
Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V. ihre
Vorwürfe wie folgt:
1. Der 90-jährige Iwan Mamschtur wird in dem
Beitrag von ZDF-Korrespondent Armin Coerper lediglich als ehemaliger
KGB-Häftling und als Fürsprecher eines von Europa zu unterstützenden Kampfes der
Freiheit der Ukraine gegen Russland dargestellt. Verschwiegen wurde dem
Zuschauer, dass es sich bei Ivan Mamtschur um einen Veteranen der Waffen-SS
Galiziens und der faschistischen OUN handelt, die erwiesener Maßen die
Verantwortung für Massakern gegen die Zivilbevölkerung von Huta-Pieniacka,
Podkamien' und Palikrowy tragen.
2. Im Zuge einer kritiklosen Übernahme des
westukrainisch-nationalistischen Narrativs wird Stephan Banderas Kollabaroration
mit den Nazis als Kampf für die Freiheit des ukrainischen Volkes [vom ZDF]
verherrlicht.
Die Publikumskonferenz schlüsselt im weiteren Verlauf die Gründe ihrer
formellen Beschwerde detailliert und gut belegt auf. Recherchen der
Propagandaschau untermauern die Darlegungen.
Das ZDF berichtet in sehr wohlwollender Weise von Iwan Mamtschur, den sie dem
Zuschauer lediglich als alten, weißhaarigen Mann und ehemaliges Opfer und
Häftling eines KGB-Gefängnisses in Lwiw (Lemberg) präsentieren. Mit keinem Wort
wird erwähnt, wieso Mamtschur, der vom ZDF-Reporter mit fehlender
journalistischer Distanz nur „Iwan“ genannt wird, im Gefängnis einsaß. Mamschtur
war Mitglied der faschistischen OUN und der Waffen-SS Galizien, deren Teilnahme
an etlichen Gräueltaten gegenüber Zivilisten (z.B. am Massaker von Huta
Pieniacka) als gesichert gilt.
Die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien führt in ihrer
Beschwerde Videomaterial an, dass beweist, wie bei der feierlichen Umbettung der
Gebeine von Mitgliedern der ukrainischen SS-Division Galizien im Jahr 2013
Mamtschur in der ersten Reihe steht. Der Bericht lief im russischen Fernsehen
und zeigt zudem wie ukrainische Nationalisten in voller SS- und Wehrmacht-Montur
die Trauerfeier bestreiten, Ehrensalven inklusive.
Quelle:
Tanite Roules via Youtube
| veröffentlicht 20.08.2013
Die Publikumskonferenz verweist auch auf ein Interview mit
Kommersant-Ukraine
anlässlich des 66. Jahrestages der Gründung der SS-Division Galizien 2009, in
dessen Verlauf sich Mantschur selbst zum Helden erklärt.
Den zweiten Vorwurf der unkritischen Übernahme von ukrainisch-nationalistischen
Mythen durch den ZDF-Korrespondenten Coerper, untermauert die Publikumskonferenz
ebenfalls faktenreich.
Ab Minute 18:03 trifft Armin Coerper im Rahmen seiner Reportage folgende
Feststellung:
„Er [Stephan Bandera] hat mit den Nazis paktiert gegen die Sowjets
mit dem Ziel der Freiheit für sein Volk”.
Dieser vom ZDF-Korrespondenten Coerper unkritisch übernommene
westukrainisch-nationalistische Mythos, wonach Stephan Bandera lediglich zum
Zwecke der “Freiheit für sein Volk” mit den Nazis zusammengearbeitet hätte,
unterschlägt, laut der Publikumskonferenz, “zugunsten der Täterperspektive
unstrittige historische Fakten und missachtet nicht nur, aber auch die
ukrainischen Opfer Banderas”. Danach führt die Konferenz zahlreiche Historiker
aus verschiedenen politischen und wissenschaftlichen Lagern an, die in Hinsicht
auf Bandera und die OUN zu einem eindeutigen Urteil kommen:
“Dessen [Banderas] Bewegung war stark am Holocaust beteiligt.” (Anders Rudling,
Lund University)
“Stephan Bandera war einer der berüchtigsten ukrainischen Faschisten,
Terroristen und Nazikollaborateure, der verantwortlich war für Hunderte, wenn
nicht Tausende von polnischen, russischen, jüdischen und ukrainischen Toten. Er
spielte eine Schlüsselrolle bei terroristischen Aktivitäten in Polen und anderen
Ländern.” (Anton Shekovtsov, ukrainischer Rechtsextremismusforscher)
“Die Freiheit [die Bandera laut ZDF für "sein Volk" anstrebte], sah vor, dass
alle als Nichtukrainer bezeichneten nationalen Minderheiten sowie alle
politischen Feinde liquidiert werden sollten” (G. Rossolinski Liebe, Freie
Universität Berlin, S. 216).
“Bandera sah eine faschistische Ein-Parteien-Diktatur ohne nationale
Minderheiten vor” (Timothy Snyder, Yale University)
“Die von Bandera angeführte OUN war eine terroristische Organisation, die
involviert war am Massenmord von Tausenden Zivilisten und Kriegsgefangenen”
(Ivan Kachanovski, University of Ottawa). |
Weiterlesen im Originaltext bei ' RT Deutsch '
..hier
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