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12.07.2014 23:45
Ausweisung des CIA-Chefs ein inszenierter Theaterdonner?
Vieles spricht dafür, dass die Ausweisung des CIA-Chefs ein inszenierter
Theaterdonner ist. - Viele Menschen in Deutschland, möglicherweise die
Mehrheit, sehen kritisch, was die USA bei uns anstellen und was sie weltweit
tun. Das färbt negativ auch auf die Bundesregierung ab. Deshalb hat die
Bundesregierung ein Interesse an einer Distanzierung, die nichts kostet. Die
Ausweisung des CIA-Chefs kostet weder die Bundesregierung noch die USA etwas.
Sie lenkt von den wirklichen Bedrohungen ab. Und dies erfolgreich. Die
Lobeshymnen, die wegen dieser geradezu lächerlichen Ausweisung in den deutschen
Medien und unter Politikern (mit wenigen Ausnahmen) gesungen werden, sind
bemerkenswert. [Quelle: nds.de / Albrecht Müller] JWD
Gemessen an der tatsächlichen Verletzung der Eigenständigkeit der deutschen
Politik und der Souveränität unseres Landes ist die Tätigkeit eines oder
mehrerer US-Spione geradezu lächerlich:- Die Geheimdienste beider Länder arbeiten eng zusammen. Der BND war von Anfang
stark von den USA beeinflusst und ist auf zuarbeitende Kooperation angelegt.
Siehe dazu das
Interview von Professor Foschepoth in der Tagesschau.
- Die NSA spioniert normale Menschen und die Bundeskanzlerin aus. Amerikaner und
Briten haben Zugang zu internen Informationen in der deutschen Wirtschaft. Wir
lassen uns also sogar Wirtschaftsspionage durch die NSA gefallen, obwohl das
Deutschlands ökonomische Substanz bedroht. Augstein hat es treffend formuliert:
Deutschland ist das treue Hündchen, der Dackel, der USA. Die Ausweisung des
CIA-Chefs ändert daran überhaupt nichts. Hier wird Dampf abgelassen.
- Wenn man es auf deutscher Seite wirklich ernst meinen würde, weshalb lädt man
dann nicht Snowden mindestens zur Befragung durch den NSA-Untersuchungsausschuss
nach Berlin ein? Oder gewährt ihm gar politisches Asyl? Dass Snowden auf
deutschen Boden seines Lebens nicht sicher wäre, zeigt im übrigen, wie wenig die
deutsche Bundesregierung für die Sicherheit von Menschen sorgen kann, die den
USA nicht in den Kram passen.
- Die Spionage der entdeckten Spione ist lächerlich im Vergleich zum Zugeständnis
an die USA, auch von Deutschland ihren Drohnen-Krieg zu führen.
- Von hier aus starten schwere Bomber mit ihrer Fracht in die Krisenherde, in
denen die USA verstrickt sind.
- Wichtige Kommunikationen laufen über unser Land. Eine von zwei Satelliten
Kommunikationsstationen (Satcom) der NATO in Deutschland steht 2 km von meinem
Schreibtisch entfernt. Dort wird unbeeindruckt von der Ausweisung des CIA-Chefs
unter NATO-Partnern einschließlich Deutscher und Amerikaner gut
zusammengearbeitet.
- Deutschland arbeitet auch bei der Krise um die Ukraine eng mit den USA zusammen.
Zum Beispiel: Der deutsche Außenminister arrangierte mit dem vorigen Präsidenten
der Ukraine einen Vertrag, der gerade eine halbe Nacht hielt, und ein wichtiger
Meilenstein auf dem Weg zur Machtübernahme der von den USA Ausgeguckten für das
Amt des Ministerpräsidenten und des Präsidenten der Ukraine war. Und auch jetzt
wieder leisten Repräsentanten Deutschlands Hilfsdienste zur Ablenkung vom
Gemetzel in der Ost-Ukraine. Steinmeier und Merkel appellieren an Putin,
hier zum Beispiel am 8.7.. „Russland schlägt in der Ukraine-Krise
versöhnliche Töne an, doch Kanzlerin Merkel setzt nach: Kreml-Chef Putin müsse
die prorussischen Aktivisten zur Räson bringen.“ Damit soll die Botschaft
verbreitet werden, dass Putin und Moskau schuld sind am tödlichen Geschehen in
der Ost-Ukraine.
JK aus dem NDS-Team ergänzt das Fragezeichen hinter der Ausweisungsaktion:„Was ändert sich durch den Rauswurf des CIA-Repräsentanten? Genau, nichts! Ob
die Bundesregierung Handlungsoptionen hat, ist doch völlig wurscht, wenn sie
diese dann nicht nutzt. Ich sage aber, sie hat keine. Es ist niemanden zu
empfehlen sich wirklich ernsthaft mit den USA anzulegen …
Ich halt es sogar für wahrscheinlich, dass das Theater mit den USA abgesprochen
ist um die deutsche Öffentlichkeit zu beruhigen.“ Diese Erwägung taucht sogar in deutschen Medien auf. In der „Rheinpfalz“ heißt
es zum Beispiel in einem Kommentar über die Reaktion in Washington:„Hinter den Kulissen versuchen Einflüsterer aus dem Umfeld des Weißen Hauses die
Empörung der Deutschen gar als Taktik weg zu erklären: Die Bundeskanzlerin müsse
etwas Symbolisches tun, um ihr Gesicht zu wahren. Ein Sturm im Wasserglas, der
sich schon wieder legt.“ So ist es. Die Einflüsterer sind richtig unterrichtet. Und dass die Empörung
einschließlich der Ausweisung abgesprochen ist, kommt vermutlich der Wahrheit
sehr nah.
P.S.: Wenn Ihnen die hier geäußerte Vermutung einleuchtet, dann bitte den
Beitrag weiterreichen – über ihre Mailadressen oder auf Papier.
Link zum Originalartikel bei ' nachdenkseiten.de '
..hier
Passend zum
Thema:
13.07.2014 [Quelle: sahra-wagenknecht.de / Pressemitteilung vom
11.07.2014]
Herausbitten des CIA-Vertreters ist
Ablenkungsmanöver
"Die Reaktionen von Regierungsmitgliedern in der sogenannten Spionageaffäre
haben von hilflos-naiver Rhetorik zu peinlicher Symbolpolitik gewechselt. Das
Herausbitten des CIA-Vertreters mit Glaceehandschuhen ist nicht nur reine
Kosmetik, sondern auch ein Ablenkungsmanöver der Bundesregierung", kommentiert
Sahra Wagenknecht die Reaktionen der Bundesregierung auf die jüngsten
Spionagevorwürfe gegen US-Geheimdienste. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende
der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Bundeskanzlerin Angela Merkel will mit ihrem wirkungslosen Aktionismus in der
sogenannten Spionageaffäre vom wirklichen Skandal ablenken: Die Bundesregierung
sieht tatenlos zu, wie die US-Geheimdienste anhaltend mit Unterstützung der
deutschen Geheimdienste massenhaft die Menschen in Deutschland ausspionieren und
deren persönliche Daten speichern. [...]
Weiterlesen im Originaltext bei '
sahra-wagenknecht.de ' ..hier
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